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Hallenprojekt: Bergetappe gemeistert

Baskets-Homepage vom 23.08.05

Das Hallenprojekt der Telekom Baskets Bonn, das nur einen Teil der Nutzung neben gewerblichen Ansiedlungen auf dem BGS-Grundstück darstellt, ist einen großen Schritt vorangekommen: "Wenn man die Sprache der Tour de France anwendet, würde ich sagen, wir haben die entscheidende Bergetappe gemeistert", umschrieb Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich heute abend die Entwicklung, dass alle beteiligten Fachämter der Stadt Bonn dem Vorhabenbezogenen Bebauungsplan heute abschließend ihren Segen erteilt haben. Nun gilt es weitere Hürden zu nehmen, etwa die Ratssitzung am 29. September 2005.

"Das war ein hartes Stück Arbeit", sagte Wiedlich, "und ich danke heute allen, die daran mitgewirkt haben: Dem Vorhabenträger Lidl, der Bonner Stadtverwaltung und Politik, dem Unternehmen Goldbeck-Bau und insbesondere unserem Architekten Jan van Dorp." Einem Baskets-Fan könne man heute abend nicht erklären, was man alles hinter sich habe, allenfalls eine Ahnung davon, und die vermittele der nachfolgende Beitrag von Jan van Dorp oder der Vorhabenbezogene Bebauungsplan an sich. Mit ihm sehe man nun endlich Licht in einem seit rund fünf Jahren dunklen Tunnel, "denn so lange dauert unsere Hallen-Odyssee nun schon". Aber das sei nun Mal der Preis für eine Halle, die nicht nach dem "Investor-Betreiber-Modell" errichtet werde und die, wenn sie einmal stehe, den Baskets, ihren Sponsoren und Fans gehöre.

 

Zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan gelangt man so:

 

Rotes Feld anklicken, dann "Rat und Ausschüsse"

Bonner Rats-Informationssystem anklicken

Suchmodul "Schnell-/Volltextsuche" anklicken

Unter Suchbegriffe folgende Nummer eingeben: 0512368 – klicken

Viel Spaß beim Lesen!

 

Weitere Informationen zur ersten Basketballhalle in Clubhand folgen in Kürze!

 

 

Es ist leichter gesagt als getan: Wir bauen eine Halle!

 

Einige Anmerkungen von Baskets-Architekt Jan van Dorp

 

Gepuzzelte Zutaten, die unverzichtbar sind. Ein Grundstück von ausreichender Größe, bezahlbar für einen Sportverein, auf dem groß "Telekom" draufsteht, die Lücken aber mit Herzblut gefüllt werden müssen. Planungsrecht ist sinnvoll und hilfreich. Es ist immer angenehm, wenn erkennbar ist, was auf dem Grundstück der Wahl baulich veranstaltet und realisiert werden kann. Planungsrecht hat man nicht immer, und wenn man es hat, ist es vielleicht für den gewünschten Bebauungszweck überhaupt nicht geeignet. Ändert sich das Planungsrecht, kann sich auch schon einmal der Preis ändern, nicht immer zum Guten. Planungsrecht wollen und bekommen sind zwei verschiedene Paar Schuhe, diese sollten dicke Sohlen haben, weil man meilenweit laufen können muss.

 

Die Verwaltung hilft gerne bei der Herstellung des wasserdichten Planungsrechts, aber manchmal ist es einfach zuviel der Hilfe, das hält man kaum aus, man will Planungsrecht, um bauen zu können und darf nicht aus den Augen verlieren, dass man die Energie eigentlich für den Bau der Halle verwenden wollte und nicht für die Grundlagen der Rechtsnormen, Gutachten, Verkehrszählungen, Berechnungen der bebasketeten und unbebasketeten Besucherströme und der subtilen Abwägung des Lärmpegels eines Schwerlasttransports auf der Autobahn in den Nachtstunden im Vergleich zu einem vollbesetzten Mittelklasse-Pkw, dessen Fahrer nach 22 Uhr in Siegesfreude den Parkplatz verlässt.

 

An alles muß man denken. Was man vergisst, die Verwaltung merkt's sofort und hilft mit Fragen weiter. Aus Fragen wird man klug. Planen ist ein Prozess. Gutes Planen vermeidet den späteren Prozess. Zeit benötigt man in ausreichender Menge, auch wenn sie einem davon läuft! Aber das sollte niemand merken, sonst wird einem Kurzatmigkeit unterstellt.

 

Vom Bauen bist Du (verehrter Leser) jetzt immer noch weit entfernt. Auch wenn das Ziel nie aus den Augen verloren werden darf. Die Kosten müssen bei jeder Überlegung zum Planungsrecht vordergründig im Hinterkopf stehen und mit Ausrufezeichen auf sich aufmerksam machen. Speziell bei einem schicken Hanggrundstück mit Quer- und Längsgefälle, aufregenden Bodenschichtungen und übergeordneten Erschließungsstraßen.

 

Wirtschaftlichkeitsberechnungen schuldet der Bauherr der Bank, Kostenschätzungen das Bauteam dem Bauherrn, Kostenersparnisse der Bauunternehmer dem Bauwilligen und das alles zu einem Zeitpunkt, zu dem nur für den Laien schwer verständliche Linien auf große Papierbögen geplottet werden. Das nennt man Planungsrecht.

 

Die Kosten werden immer gerechnet. Wer hat mit diesen Kosten gerechnet? Baukosten, alles immer zu hoch, weg mit dem Sonnenschutz in den Büros, die Umkleiden werden selber gestrichen, Parkplätze anlegen schafft Verbundenheit mit den Nutzern, Erschließungskosten, ist doch alles im Grundstückspreis enthalten. Aber wie kommt der Strom von der Bordsteinkante in die Steckdose? Dazu Betriebskosten, Solar, Erdwärme, Wärmetauscher, Menschen als Energiespender aber wie speichern wir die überschüssige Energie, zu schade für die freie Luft? Gibt es die wasserfreie Urinalspülung, bei der die Grundbesitzabgaben geschont werden können? Regenrückhaltung bei einem Rodelhang, wie kommt das Wasser schnell genug in den Boden und nicht unter die Häuser und Straßen der Nachbarn, also doch in den Kanal, schade.

 

Nebenkosten, das sind die Kosten neben den Kosten wie Gebühren, Planungshonorare, TÜV und Abnahmen, sind sowieso immer zu hoch, und trotzdem immer da, wo man sie nicht brauchen kann. Kostenoptimierung heiß das Stichwort, bei gleichzeitiger Anpassung des Ausstattungsniveaus an das wünschenswert Mögliche, das ist ein echter Lernprozess. Werthaltigkeit muß nicht teuer sein, weniger ist oft mehr, wenn es gut gemacht wird sowieso. Wir brauchen kein Chrom, sondern Glanz in den Augen der Besucher!

 

Noch ist kein Stein verbaut, kein Sack Zement bestellt, kein Eisen gebogen, aber in den Bildern der Modelle und Visualisierungen gehen wir in Gedanken ein und aus, verbessern, ändern, staunen über das Ergebnis, dass wir uns ganz anders vorgestellt haben. Im Geiste eingezogen und schon das erste Spiel veranstaltet, gewonnen.

 

Mit dem Bau beginnt die Arbeit, das geduldige Papier wird auf dem Basketsberg ausgerollt, Ideen werden zu Licht, Farbe, Glas und Stein, Bäume, Strassen und Menschen, die begeistert sind. Wann? Wenn Du Planungsrecht hast, ist das Baurecht nicht mehr weit. Und dann fangen wir gemeinsam an.


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