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Nach Verlängerung: Baskets verlieren Nervenschlacht

NINERS Chemnitz - Telekom Baskets Bonn 93:92

Am 13. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn nach Verlängerung mit 92:93 (23:13, 21:19, 26:26, 14:26, 9:8) gegen die NINERS Chemnitz verloren. Bonn lag nach drei Vierteln mit 12 Punkten zurück, rettete sich mit einem starken 26:14-Schlussviertel in die Verlängerung, erzielte dort jedoch nach 92:87-Führung (42. Minute) bis zum Spielende keine weiteren Punkte. Josh Hagins, Xavier Pollard und Chris Babb erzielten jeweils 18 Zähler. Strahinja Micovic (im Training umgeknickt) musste pausieren.

Josh Hagins war einer von drei Bonnern, der 18 Punkte erzielte. Foto: Jan Stimpel

Key facts: 

  • Heiße Chemnitzer Hände: Die "NINERS" trafen 13/21 Dreipunktewürfe (61,2 Prozent)
  • Schwache Wurfauswahl: Bonn nahm 39 Dreipunktewürfe gegenüber 35 Zweipunktewürfen
  • Rückstand aufgeholt: Bonn lag zwischenzeitlich mit 18 Punkten zurück
  • Verpasste Chancen: Sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung hatten die Baskets mit dem letzten Wurf die Chance zum Sieg

 

Der Spielbericht 

Chris O’Shea musste auf Strahinja Micovic verzichten, der im Training umgeknickt war, und schickte eine Starting Five aus Josh Hagins, Xavier Pollard, Chris Babb, Benni Lischka und Leon Kratzer ins Rennen. Bis sich diese Formation gefunden hatte und die ersten Baskets-Punkte fielen dauerte es jedoch lange zweieinhalb Minuten (2:2, 3. Minute). Bonn suchte in den ersten Minuten den Weg ans Brett, was Chemnitz durch enge Verteidigung in der Zone jedoch zu unterbinden verstand. (13:15, 8.). Dadurch wurden die Baskets mehr und mehr an die Dreierlinie gedrängt, von wo sie jedoch im ersten Viertel keinen einzigen Wurf versenken konnten. Chemnitz, bestes Dreierteam der Liga, traf dagegen gleich drei Distanztreffer, beendete das Viertel mit einem 8:0-Lauf und nahm eine 13:23-Führung mit ins zweite Viertel.

Die Bonner Offensiv-Flaute setzte sich fort: Viertelübergreifend blieben die Baskets sechs Minuten lang ohne Punkte und wurden erst von James Thompson IV erlöst, der in der 14. Minute zum 15:31 traf. Bonn schaffte es zwar kurzzeitig, den Rückstand unter zehn Punkte zu drücken (23:31, 15.), verlor jedoch bis zur Halbzeit durch drei weitere Dreier der glänzend aufgelegten Chemnitzer (70 Prozent Dreierquote in der ersten Halbzeit) bis zur Halbzeitpause erneut den Anschluss (30:44, 20.).

Nach der Pause fanden Chris Babb und Co. zwar offensiv schnell ihren Rhythmus, schafften es jedoch gleichzeitig nicht, die heißen Hände der „NINERS“ abzukühlen. Beide Mannschaften tauschten stattdessen wilde Distanztreffer aus, was natürlich den führenden Hausherren in die Karten spielte. So ging das dritte Viertel mit 26:26 unentschieden aus, wodurch der Rückstand nach 30 gespielten Minuten immer noch 12 betrug (58:70, 30.).

Während die Baskets in dieser Saison in vielen Schlussvierteln auseinanderfielen, zeigte sich die Mannschaft um Interims-Coach Chris O’Shea im vierten Viertel als Einheit: Durch drei gut herausgespielte Dreipunktewürfe und einem "Dreier-And-1" von Deividas Gailius übernahmen die Baskets in der 34. Minute mit einem 13:0-Lauf die 71:70-Führung. Auch in der Defense standen sie nun sicher, schmissen sich in die Passwege und sicherten sich auch am Brett wichtige Rebounds. In einer engen Schlussphase hatten die Baskets beim Stand von 84:84 (40.) sogar den Sieg auf der Hand, doch Josh Hagins Dreier in der letzten Sekunde traf nur den Ring – Verlängerung.

Leon Kratzer eröffnete die Overtime mit einem Hakenwurf, Chris Babb ließ sechs Punkte in Serie folgen, erneut waren die Baskets drauf und dran, das Spiel zu gewinnen 92:87 (42.). Doch wie schon im vierten Viertel versteifte Bonn in den entscheidenden Phasen: So folgten statt weiteren Erfolgen schmerzhafte Ballverluste und statt einfachen Körben am Brett nur schwierige Distanzwürfe. 51 Sekunden vor Schluss führten die Rheinländer noch mit 92:91. Auf der Gegenseite traf Chemnitz‘ Marcus Thornton zwei Freiwürfe (92:93), wodurch Bonn 14 Sekunden für den letzten Angriff blieben. Über Umwege fand der Ball den Weg in die Hände Xavier Pollards, doch sein gut herausgespielter Korbleger prallte mit Ablauf der Uhr vom Ring zurück ins Feld.

 

Stimmen zum Spiel 

Chris O'Shea (Interims-Headcoach Telekom Baskets Bonn):

"Es ist sehr schade, dass wir dieses Spiel verloren haben. Wir kämpfen, wir sind nah dran, aber wir befinden uns halt auch in einem kleinen Tief. Gerade in der Crunchtime finden wir momentan keine Lösungen, solche Partien zu gewinnen. Das ist frustrierend. Dennoch bin ich stolz, wie sich die Mannschaft im vierten Viertel zurückgekämpft hat. Das zeigt Charakter. Insgesamt war es ein sehr spannendes Match und im Basketball ist es einfach so, dass die Würfe manchmal fallen und manchmal eben nicht. Bei uns ging heute der letzte entscheidende Wurf leider daneben."

 

Rodrigo Pastore (Headcoach NINERS Chemnitz):

„Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich stark gespielt, insbesondere defensiv. Ich glaube, wir hatten in dieser Saison noch nie so viele aufeinanderfolgende Stops, wie sie uns heute Ende erstes, Anfang zweites Viertel gelungen sind. Darüber hinaus haben wir den Ball offensiv drei Viertel lang sehr gut bewegt und extrem stark getroffen. Angesichts dessen waren die zwölf Punkte Vorsprung vor dem Schlussabschnitt fast ein bisschen zu wenig. Und dann ist Bonn beeindruckend zurückgekommen. Wir leisteten uns in dieser Phase zu viele Ballverluste und ließen zu viele Offensivrebounds zu. Aber als das Spiel fast schon zu Bonner Gunsten gekippt war, haben wir Charakter gezeigt, Stops kreiert und vorn gescort. So konnten wir dieses enge Spiel doch noch für uns entscheiden und es ist ein richtig gutes Gefühl, auch mal ein knappes Ding zu gewinnen.“

 

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Pollard (18 Punkte/3 Dreier), Thompson IV (9), Hagins (18/4, 6 Rebounds, 4 Assists), Babb (18/4), Lischka (3), DiLeo (6), Binapfl (0), Gailius (13/2), Kratzer (7), Micovic (dnp), De Oliveira (dnp)

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