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Playoffs: Baskets schocken Freak City

Brose Baskets - Telekom Baskets Bonn 74:75 (18:16, 17:17, 20:13, 19:29)

Die Telekom Baskets Bonn haben zum Auftakt der Playoff-Viertelfinals für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Beim amtierenden Meister Brose Baskets feierten die Mannschaft von Trainer Michael Koch einen 75:74 (16:18, 17:17, 13:20, 29:19)-Sieg und gehen in der Serie damit mit 1-0 in Führung.

 

 

Zum Held des Abends avancierte Benas Veikalas, der in der finalen Sequenz gedankenschnell beim Offensivrebound zur Stelle war und per Tip-In für den Endstand sorgte. Es waren die letzten beiden, die wichtigsten Zähler des Litauers, der insgesamt sieben Punkte markierte. Für den amtierenden Meister und Pokalsieger war es die erste Niederlage nach 48 Ligaspielen in eigener Halle. Durch den Sieg in Bamberg ist auch klar, dass die Telekom Baskets Bonn auf jeden Fall ein zweites Playoff-Heimspiel in eigener Halle austragen werden. Entscheidend für den überraschenden Sieg beim haushohen Favoriten war die starke Defense und das hervorragende Teamplay der Bonner. Eine Assist-Bilanz von 21:7 für Bonn spricht für sich.

 

Die Partie begann so, wie es viele erwartet hatten. Bonn brachte gleich im ersten Angriff den Ball auf Center-Veteran Chris Ensminger, der an alter Wirkungsstätte gegen Tibor Pleiß prompt vollstreckte. Der Nationalspieler ließ sich nicht lumpen und punktete im direkten Gegenzug, womit die Vorfreude auf ein heißes Duell unter den Körben nur noch mehr angestachelt wurde. Allerdings verlagerte sich das Spiel der Franken zunächst auf die kleinen Positionen, was umgehend dazu führte, dass sich der amtierende Doppelmeister absetzen konnte (9:2, 4. Minute). Bambergs Scharfschütze Brian Roberts sorgte nach einer Bonner Auszeit per Dreier für die bis dahin höchste Führung (12:2, 5. Minute), ehe Bonn die Verfolgung aufnahm. Mit deutlich mehr Biss in der Verteidigung wurde den Hausherren der Schneid abgekauft, was den Rheinländern in der Offensive mehr Selbstvertrauen gab. Simonas Serapinas zeichnete mit zwei Treffern aus der Distanz maßgeblich dafür verantwortlich, dass Bonn pünktlich zum Ende des ersten Viertels wieder auf Schlagdistanz war (18:16, 10. Minute).

 

Der dritte Serapinas-Dreier bestellte die erste Führung seit den Anfangsminuten, ehe sich Bambergs Trainer Chris Fleming nach einem weiteren Bonner Korberfolg zu einer warnenden Auszeit gezwungen sah (20:23, 13. Minute). Die Franken gewannen mit einem 7:0-Lauf wieder die Oberhand (27:23, 15. Minute), konnten Bonn jedoch kein zweites Mal abschütteln. Spätestens als Andrej Mangold ein Offensivfoul gegen Anton Gavel annahm und dem Brose-Guard anschließend noch ein paar warme Worte mit auf den Weg gab, wurde die proppevolle Stechert Arena - in der sich auch 60 tapfere Baskets-Anhänger befanden - erstmals ihrem Ruf als „Frankenhölle“ gerecht (31:31, 18. Minute) - am vielzitierten „Baskets-Spirit“ rüttelten die offenkundigen Unmutsbekundungen bis zum Halbzeitpfiff jedoch nicht (35:33, 20. Minute).

 

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gastgeber, warum sie in eigener Halle während 48 Bundesligaspielen keine einzige Niederlage erlitten hatten. Mit einer nahezu erstickenden Intensität in der Verteidigung schoben sie der Bonner Offensivmaschinerie einen Riegel vor und schraubten ihren Vorsprung dank eines 10:2-Runs abermals in den zweistelligen Bereich (45:35, 24. Minute). Zwar stellte Bonn in der Verteidigung auf Zone um, was zumindest zeitweilig für Entlastung sorgte, der Rückstand selbst wurde nur geringfügig kleiner (55:46, 30. Minute).

 

Es musste etwas geschehen. Wie schon in den drei vorangegangenen Vierteln waren es die Bonner Distanzwürfe, die als bevorzugtes Mittel der Wahl zum Einsatz kamen. Serapinas und Jordan trafen von jenseits der 6,75 Meter-Linie und führten die Gäste mit einem 10:0-Lauf an den Franken vorbei (55:56, 33. Minute). Coach Fleming zitierte seine Schützlinge zu einer Auszeit an der Seitenauslinie zusammen, nach welcher sie den Baskets-Schützen enger auf den Füßen standen (60:56, 35. Minute).

 

Auf dem Feld ging es zunehmend ruppiger zu, wovon sich Serapinas und Co. überhaupt nicht aus dem Konzept bringen ließen und dank schnellen Händen in der Verteidigung sowie einigen Fastbreaks eine Nerven zerreißende Schlussphase einleiteten (66:66, 38. Minute). Anton Gavel und Casey Jacobsen bestellten die Bamberger Führung, doch Serapinas konterte - wie sollte es anders sein - per Dreier (70:69, 39. Minute). Wieder war es Gavel, der für die Hausherren per Leger punktete, ehe Tony Gaffney mit einem Dunk und einem Korbleger die Führung auf Seiten der Bonner zurückholte (72:73, 40. Minute). Es blieben 30 Sekunden auf der Uhr, was beiden Teams noch mindestens einen Angriff gab. Es war Jacobsen, der bei 17,7 Sekunden verbleibender Restspielzeit einen schweren Turnaround-Jumper einnetzte.

 

Im finalen Angriff überschlugen sich die Ereignisse regelrecht. Jordan versetzte einen offenen Dreier, holte sich jedoch den eigenen Offensiv-Rebound und gab diesen an Talor Battle weiter. Dieser attackierte den Bamberger Korb, setzte das Leder jedoch auf die hintere Ringkante - dann kam Benas Veikalas herangeflogen, um den Ball mit der Schlusssirene zum 75:74-Sieg einzutippen.

 

Mike Koch (Headcoach Bonn): "Glückwunsch an meine Mannschaft. Nach einer durchwachsenen Saison war es sehr wichtig für uns in die Playoffs zu kommen. Mit dem letzten Spiel gegen Frankfurt ist viel Stress von uns abgefallen und wir konnten ohne Druck agieren. Wir haben es geschafft immer im Spiel zu bleiben. Nach dem schlechten Beginn hat meine Mannschaft an sich geglaubt, es war wichtig als Team stark zu sein. Wir haben oft die Verteidigung gewechselt und viel Druck gemacht. Nur so kann man in Bamberg gewinnen, wenn der Punktestand niedrig bleibt. Wir haben einen guten Job gemacht, aber am Ende gehört auch Glück dazu und meine Mannschaft hat es sich mit ihrer Leistung heute verdient."

 

Chris Fleming (Headcoach Bamberg): "Gratulation an Mike Koch und seine Mannschaft. Sie haben sich heute immer wieder zurück gekämpft. Ich muss ihm widersprechen, es war heute kein Glück, sie haben gut gespielt und verdient das Spiel für sich entschieden. Nach dem guten Start haben wir uns unter Druck gesetzt. Die 18 Ballverluste haben uns sehr weh getan, auch in vielen kritischen Situationen als wir den Vorsprung hätten ausbauen können. Wenn wir 29 Punkte im letzten Viertel zulassen, dann wird man die Mehrzahl der Playoff-Spiele verlieren. Das Ergebnis geht in Ordnung. Wir freuen und auf Spiel zwei. Es wird sicherlich schwierig, aber wir werden in Bonn eine komplett andere Mannschaft sehen."

 

 

Telekom Baskets Bonn:

 

Serapinas (17/5 Dreier), Ensminger (8), Veikalas (7/1), Mangold (2), Thülig (0), Jordan (16/2, 7 Assists), Hain (dnp), Koch (dnp), Gaffney (13), Battle (12), Wohlfarth-Bottermann (0)

 

Brose Baskets:

 

Suput (9), Tadda (0), Richter (dnp), Jenkins (0), Schmidt (0), Neumann (0), Pleiß (10, 12 Rebounds), Roberts (13/1), Jacobsen (13/1), Tucker (14), Gavel (13), Slaughter (2)

 

Das nächste Heimspiel der Telekom Baskets Bonn

 

Beko BBL Viertelfinale Spiel 2:

 

Mi. 09. Mai 2012, 19:30 Uhr – Telekom Dome

Telekom Baskets Bonn vs. Brose Baskets

 

Tickets gibt es ab 03.05.2012 an allen Eventim-Vorverkaufsstellen in Bonn, der Region und ganz Deutschland, per Telefon über die Ticket Hotline 01805 – 992219 (0,14 €/Min. aus d. dt. Festnetz. Mobil ggf. abweichend!) und rund um die Uhr im Baskets-Online-Ticketshop über das Internet:


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