SucheSuche

Playoffs: Bittere Niederlage nach Verlängerung

Oldenburg - Telekom Baskets Bonn 72:71 n.V. (17:13, 11:23, 16:10, 19:17, 9:8)

Erster Treffer aus dem Feld nach fast sechs Minuten / Defensive Wende und 10:2-Lauf vor der Pause / Gegnerischen 15:3-Run nach der Pause mit Teamplay kompensiert / Gaffneys Ballgewinn und Korbleger sichern die Verlängerung / Dreier von Smeulders sorgt für die Entscheidung / Sonntag Spiel 4 der Viertelfinalserie im Telekom Dome (Hochball: 19:30 Uhr)

(Foto: Ulf Duda)

Die Telekom Baskets Bonn liegen in der Viertelfinalserie „Best-of-Five“ gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 1:2 zurück und damit unter Zugzwang. Sollte dem Deutschen Vizemeister aus Niedersachsen auch am Sonntag im Telekom Dome ein Sieg gelingen, wäre die Beko BBL-Saison 2013/2014 für das Team von Headcoach Mathias Fischer beendet. Dabei hätte es die Ausgangslage vor Spiel vier auch durchaus anders aussehen können, denn in einer hoch spannenden und dramatischem Begegnung in der EWE Arena zu Oldenburg, die erst hauchdünn in der Verlängerung entschieden wurde, hatten die Rheinländer alle Chancen, sich den ersten „Matchball“ zu sichern.

Die Mannschaften machten von Beginn an damit weiter, was die vorangegangenen Partien der Serie geprägt hatte. Defensiv schenkten sich Bonn und Oldenburg nichts, wobei die Gäste im Angriff zudem auch noch vom Wurfpech verfolgt zu sein schienen (5:0, 5. Minute). Es dauerte geschlagene 5:49 Minuten, ehe Kurt Looby mit einem Hakenwurf für die ersten rheinländischen Zähler sorgte (9:2, 6. Minute). Die Intensität blieb weiterhin hoch, und die Telekom Baskets fanden auf der Suche nach einer Punktequelle langsam und mühsam den Weg an die Freiwurflinie. Besonders die zweite Bonner Fünf schulterte einen Großteil der offensiven Verantwortung. Den ersten Treffer eines Spielers aus der Startformation landete Benas Veikalas 23 Sekunden vor Ende des Auftaktviertel, welches die Hausherren mit dem Momentum in Händen beendeten (17:13, 10. Minute).

Hatten beide Teams in Spiel zwei bis zur Pause jeweils nur einen Dreier versenkt, mussten die in magenta und gelb auflaufenden Baskets bis zum Gang in die Kabine diesmal vollkommen ohne Treffer von „Downtown“ auskommen. Die Bonner Akteure standen den gegnerischen Schützen derart eng und aggressiv auf den Füßen, dass die Differenz in kleinen Schritten immer geringer wurde (24:22, 15. Minute). Den Schützlingen von Mathias Fischer unterlief im zweiten Viertel lediglich ein einziger Ballverlust, den „Donnervögeln“ hingegen deren fünf. So ergab sich die Chance, mit einem 10:2-Lauf erstmals in Führung zu gehen (26:30, 17. Minute). Das Momentum blieb auf Seiten der Gäste, die den Vorsprung postwendend ausbauten, ehe sie voller Selbstvertrauen in die Kabine schritten (28:36, 20. Minute).

Kurz nach Wiederaufnahme der Partie kassierte Jamel McLean, der allein im zweiten Abschnitt neun Zähler markiert hatte, sein drittes Foul. Der erhöhte Gesprächsbedarf des Innenspielers wurde wenig später mit einem „Technischen Foul“ geahndet, wodurch Fischer seinen besten Rebounder vorsichtshalber auf die Bank beordern musste (36:36, 24. Minute). Abgesehen von drei erfolgreichen Freiwürfen durch Benas Veikalas blieben die Telekom Baskets beinahe acht Minuten lang ohne Zählbares aus dem Feld und kassierten währenddessen einen 15:3-Spurt der Niedersachsen, ehe Ryan Brooks ein Dreipunktspiel erzwang (43:42, 28. Minute). Bonn hatte seine defensive Identität wiedergefunden und arbeitete sich - was absolut wörtlich genommen werden musste - in Front (44:46, 30. Minute).

Im finalen Abschnitt spitzte sich die Lage auf den großen Positionen dramatisch zu, als Kurt Looby sein viertes Foul kassierte. Coach Fischer entschied sich, den ebenfalls hoch belasteten Jamel McLean zurück zu bringen, was sich offensiv zumindest nicht unmittelbar bemerkbar machte (0:46, 34. Minute). Nach 14 Fahrkarten von „Downtown“ in Folge brach Andrej Mangold im 15. Versuch endlich den Bann aus der Distanz - sofort loderte bei Bonn und den mitgereisten Anhängern die Hoffnung auf ein Comeback auf (52:51, 35. Minute). Alles lief, wie schon in den beiden vorherigen Spielen der „best-of-five“-Serie, auf eine packende Schlussphase hinaus. Rickey Paulding versenkte einen schwierigen Dreier, der die Halle in ein Tollhaus verwandelte. Doch Eugene Lawrence ließ sich davon nicht beirren und regelte die Lautstärke gleich im nächsten Angriff mit Ablauf der Uhr ebenfalls von jenseits der 6,75 Meter-Linie (59:58, 38. Minute) wieder herunter.

Nemanja Aleksandrov, der den nächsten Feldwurf verwandelte, beging wenig später ein „Unsportliches Foul“, welches Tony Gaffney an die Linie, und Bonn auf Tuchfühlung brachte (61:60, 40. Minute). Die Telekom Baskets mussten auf der Zielgerade taktisch foulen, um Oldenburg an die Linie zu bringen und selbst einen letzten Angriff zu generieren. Bei neun Sekunden verbleibender Restspielzeit wurde Dru Joyce an die Linie geschickt - doch dieser behielt die Nerven (63:60). Oldenburg ließ Bonn erst gar keine Chance auf den Dreier zum Ausgleich, sondern foulte Eugene Lawrence. Der zeigte allerdings Nerven, traf nur einen Bonus (63:61). Den anschließenden Einwurf Oldenburgs klaute Tony Gaffney, zog entschlossen zum Brett und stellte mit seinem Leger den Ausgleich her - Overtime (63:63, 40. Minute).

Lawrence ergriff die Initiative und eröffnete die Extraschicht mit einem Dreier, den Chris Kramer postwendend mit einem Dreipunktspiel konterte (66:66, 42. Minute). Paulding nutzte den aufgenommenen Schwung seines Teams für einen erfolgreichen Jumper, der diesmal nicht komplett beantwortet wurde, da Jamel McLean einen Freiwurf liegen ließ. Mit 1:45 Minuten auf der Uhr fasste sich Oldenburgs Robin Smeulders ein Herz und schickte einen Distanzwurf auf die lange Reise, der nichts als den Boden des Netzes fand (72:67, 44. Minute). Davon sollten sich die Rheinländer, die an beiden Ende des Feldes so viel investiert hatten, nicht mehr erholen, auch wenn McLean an der Linie nochmals auf 72:71 verkürzen konnte. Der finale Angriff konnte nicht innerhalb der vorgegebenen Angriffszeit abgeschlossen werden, was die Niederlage letztlich besiegelte.

Bereits am kommenden Sonntag (18.5., 19:30 Uhr)) geht die Viertelfinalserie in die vierte Partie. Die Telekom Baskets benötigen vor eigenem Publikum einen Sieg, um ein fünftes und entscheidendes Spiel - dann wieder in Oldenburg stattfindend - zu erzwingen.


Telekom Baskets Bonn:

McCray (0), Looby (4), Veikalas (7), Brooks (16), Mangold (3/1 Dreier), Lawrence (9/2, 5 Assists), Koch (dnp), Gaffney (14), Wachalski (6), McLean (12, 9 Rebounds), Blass (dnp)

EWE Baskets Oldenburg:

Kramer (9), Bahiense de Mello (0), Joyce (13/1), Wysocki (1), Chubb (9), Smeulders (5/1), Smit (dnp), Jenkins (4), Paulding (14/1), Freese (0), Aleksandrov (11), Neumann (6)


Bilanz: Telekom Baskets Bonn vs. EWE Baskets Oldenburg:

Siege: 25 (Bundesliga: 23, Pokal: 1, Eurochallenge: 1)
Niederlagen: 21 (Bundesliga: 18, Champions Cup: 1, Pokal: 1, Eurochallenge: 1)
in Bonn: 16 Siege, 6 Niederlagen
in Oldenburg: 9 Siege, 15 Niederlagen


Das nächste Heimspiel der Telekom Baskets Bonn

So., 18. Mai 2014 – 19:30 Uhr - Beko BBL Playoffs ¼-Finale – Spiel 4
Telekom Baskets Bonn – EWE Baskets Oldenburg


Druckansicht zum Seitenanfang