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Zwei Premieren, ein Comeback, kein Sieg

Telekom Baskets Bonn – ratiopharm ulm 79:95 (17:18, 21:18, 20:26, 21:33)

Die schwarze Serie der Telekom Baskets Bonn will auch zum Beginn der Rückrunde nicht reißen. Vor 5.650 Zuschauern im Telekom Dome zogen die Rheinländer gegen ratiopharm ulm mit 79:95 (17:18, 21:18, 20:26, 21:33) den Kürzeren. Zum Topscorer avancierte Eigengewächs Florian Koch mit neuem Karrierebestwert von 22 Punkten, zudem feierten die Neuzugänge Yancy Gates (11) sowie Sean Marshall (10) ihren Einstand, und auch Isaiah Philmore stand nach erfolgreicher Rekonvaleszenz wieder auf dem Feld.

Stand bei seinem Comeback 21 Minuten auf dem Parkett. (Foto: Jörn Wolter)

Kurz und knapp

Als der Telekom Dome seine Pforten öffnete und die Zuschauer in die Halle strömten, sahen sie ein unbekanntes Gesicht: Sean Marshall. Der Flügelspieler war knapp 36 Stunden zuvor in Bonn angekommen, hatte die obligatorischen Medizintests absolviert und stand bereits gegen Ulm im Aufgebot. Neben ihm debütierte Yancy Gates, welcher ob der Knieverletzung von Tadas Klimavicius nachverpflichtet worden war.

Schon vor dem Tipoff gab es einen Gänsehaut-Moment, als die Fans mit einer großartigen Choreographie ihre Unterstützung symbolisierten. Die Haupttribüne magenta eingefärbt, schob sich langsam das Stadtwappen Bonns empor, umrahmt von Bannern mit der Aufschrift „In Bonn am Rhein sind wir daheim – Lassen euch niemals allein“.

Die Spieler nahmen die Energie von den Rängen mit aufs Parkett und boten den Schwaben in einer intensiven ersten Hälfte die Stirn. Kurz vor der Pause verwandelte Florian Koch unmittelbar zwei wichtige Würfe, die den Baskets nicht nur die Führung bescherten, sondern auch das Momentum auf ihre Seite kippen ließen (38:36, 20. Minute).

Diesen Schwung behielten die Hausherren auch nach dem Seitenwechsel bei, obwohl die Partie deutlich an Fahrt aufnahm. Einem Dreier von Aaron White ließ Neuzugang Marshall ebenfalls einen Treffer von „Downtown“ folgen – zum höchsten Vorsprung der Begegnung (50:41, 25. Minute). Was folgte, war die wiederkehrende Geschichte der vergangenen Wochen, in der Bonn unversehens das Heft aus der Hand gab und dem Gegner in die Karten spielte.

Bis zur 26. Minute hatten die Baskets viel richtig gemacht. Mit ihren beiden Neuzugängen Yancy Gates und Sean Marshall – letzterer stieg erst am Tag zuvor aus dem Flieger und hatte mit Jetlag erst eine Trainingseinheit im Telekom Dome bestritten, lagen die Bonner mit 53:44 in Front. Das Team von Headcoach Carsten Pohl verteidigte gut, hatte mit Geno Lawrence den passenden bissigen Bewacher für Nationalspieler Peer Günther und nach der Pause endlich das Momentum auf seiner Seite. Wenn es etwas zu bemängeln gab, dann die eher schwache Wurfausbeute in der Offensive, wo der eine oder andere einfache Korbleger nicht den Weg durch die Reuse fand. 

Doch ausgerechnet in dieser Phase kam erneut der Bruch ins Bonner Spiel. Geno Lawrence hatte verletzungsbedingt den Gang in die Kabine antreten müssen, kam wenig später zwar wieder zurück aber musste mit ansehen, wie die Baskets die Kontrolle verloren. Hektik und unüberlegte Aktionen hatten das kontrollierte Spiel der ersten 25 Minuten abgelöst und bescherten Ulm in weniger als drei Minuten einen 13:0-Lauf. Aus einer 53:44-Führung war ein 53:57-Rückstand geworden (29. Minute). 

Die schnelle Gangart nutzten die „Spatzen“, um mit dem Fuß auf dem Gaspedal an den Hausherren vorbei zu ziehen (58:62, 30. Minute). Im letzten Abschnitt wuchs der Rückstand weiter, in den zweistelligen Bereich, und durch einen Dreier von Per Günther bei 4,1 Sekunden verbleibender Restspielzeit auf den finalen Stand.

Wunderbar solche Fans zu haben! Gänsehaut-Stimmung vor dem Spiel. (Foto: Jörn Wolter)


Aus dem Zahlenwald

Bis Mitte des dritten Abschnitts machten die Telekom Baskets in der Verteidigung einen guten Job. Vor allem Eugene Lawrence kümmerte sich effektiv gegen Günther und engte dessen Wirkungskreis merklich ein (50:41, 25. Minute). Als der Bonner Kapitän nach einem unschönen Rempler von Philipp Neumann mit schmerzendem Brustkorb – und fünf Fouls – vom Feld musste, wendete sich das Blatt drastisch. Ulm beendete die Partie mit einem viertelstündigen 54:29-Run.

Besonders aktiv zeigten sich die Hausherren bei der Arbeit am Brett (Rebounds: 37:33). Vor allem die Sicherung eigener Fehlwürfe brachte viele wertvolle, zweite Chancen auf einen Abschluss. Bonn griff sich satte zwölf Offensiv-Rebounds – vierfach so viele wie Ulm (3).


Stimmen

Carsten Pohl (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Die Partie lässt sich auf die zweite Hälfte reduzieren, in der wir erschreckenderweise in alte Muster verfallen sind. Es war klar, dass Ulm besser laufen kann – da haben wir bei der Tempokontrolle zu wenig Disziplin gezeigt. Unsere Neuzugänge haben ihre Sache gut gemacht und werden uns in Zukunft noch mehr von dem geben, was wir bisher vermisst haben.“

Florian Koch (#12 Telekom Baskets Bonn):

„Defensiv haben wir in der ersten Halbzeit das gemacht, wovon wir auf 40 Minuten gesehen noch sehr viel mehr brauchen. Im dritten Viertel haben wir allmählich die Kontrolle verloren, da wir am Brett nicht mehr so präsent waren und Ulm sein Spiel aufziehen konnte.“

Thorsten Leibenath (Trainer ratiopharm ulm):

„In Bonn ist es immer doppelt schwer zu gewinnen, umso mehr freut mich der Erfolg. In der ersten Hälfte waren Vorteile für uns zu erkennen, die wir nach der Pause noch mehr ausnutzen konnten. Ab dem dritten Viertel ist es uns gelungen den Ball dahin zu bekommen, wo wir ihn haben wollten. Mit Raymar Morgan und Augustine Rubit verfügen wir über zwei der besten Power Forwards, die mit ihrer Vielseitigkeit und Athletik das ganze Team mitreißen.“


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Gates (11), Mädrich (4), Philmore (2), Marshall (10/1 Dreier, 4 Assists), Lawrence (8), Koch (22/3), White (11/1, 7 Rebounds), Hall (0), Clarke (11/2), Lodders (dnp), Blass (dnp)

ratiopharm ulm:

Babb (10/2), Braun (10), Günther (12/1, 6 Assists), Rubit (17), Morgan (20/1), Butler (12/2), Henry (5/1), Brembly (5/1), Neumann (4), Ferner (dnp)


Bilanz

Telekom Baskets Bonn – ratiopharm ulm

Siege:              28
Niederlagen:    18
in Bonn:           16 Siege, 9 Niederlagen
in Ulm:             12 Siege, 9 Niederlagen



 

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