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1. Regio: Baskets gewinnen im Abstiegskampf Match und direkten Vergleich

Telekom Baskets Bonn 2 – BG Kamp-Linftfort 79:50

Irrer Abstiegskampf: Am 20. Spieltag der 1. Regionalliga West hat die 2. Herrenmannschaft der Telekom Baskets Bonn mit einer beeindruckenden Energieleistung das wichtige Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn Kamp-Lintfort und zudem den nicht für möglich gehaltenen direkten Vergleich (Hinspiel +26 für Kampf-Lintfort) gewonnen. Am späten Samstagnachmittag setzten sich die Baskets mit 79:50 (14:10, 18:14, 25:13, 22:13) durch und haben damit den Abstiegsrang verlassen. KJ Sherrill schaffte mit 24 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double.

Trug mit 17 Punkten und sechs Assists einen großen Teil zum Sieg bei: David Falkenstein. (Foto: Jörg Mäß)

Das erste Viertel begann für die Baskets noch verhalten. Zwar stimmte die Energie, auch in der Verteidigung gingen sie beherzt zu Werke, doch in der Offensive lag Sand im Getriebe. Zu oft wurde vorschnell ein Dreipunktewurf genommen, ohne durch mehr Geduld eine bessere Option herauszuspielen. Trotzdem nahmen die Hausherren eine knappe 14:10-Führung ins zweite Viertel.

Die engagierte Bonner Defense bewirkte auch im zweiten Spielabschnitt, dass den Gästen kaum einfache Wurfaktionen gestattet wurden. Nur zwei Zähler ließ die Mannschaft von Trainer Savo Milovic bis zur 15. Minute zu, während sie selbst durch gutes Teamspiel und mit einem 11:2-Lauf für die erste zweistellige Führung sorgte (25:12). Die enge Verteidigung hatte jedoch den Nachteil, dass Kamp-Lintfort früh und oft an die Freiwurflinie durfte, von dort aber nur schwach abschloss (insgesamt 15/30). Ab der 16. Minute schlichen sich dann vermehrt Fahrlässigkeiten in die Baskets-Abwehr, wodurch Kamp-Lintfort wiederholt zu einfachen Punkten kam und bis zur Pause auf 32:24 herankam.

Auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren den besseren Start und erneut war es die Defense, die den Grundstein für erfolgreiche Korbaktionen legte. Auch am Brett wurde nun intensiv gekämpft: So sicherte sich Flügelspieler Paul Hörschler (13 Punkte, 10 Rebounds) einen Offensivrebound, der unmittelbar von KJ Sherrill verwertet wurde – erneut führten die Baskets mit zehn Punkten (38:28, 23. Minute), doch der Gewinn des direkten Vergleichs lag kaum in der Luft. Doch dann wurde der Baskets-Center wiederholt von seinen Mitspielern gesucht und gefunden und führte so sein Team mit einem 12:0-Run zur ersten 20-Punkte-Führung (48:28, 27. Minute). Der Wille zum Sieg war der jungen Bonner Mannschaft deutlich anzumerken. Auch von fehlendem Selbstbewusstsein, ein ständiges Problem in der laufenden Saison, war nichts zu spüren. Mit der Schlusssirene des dritten Spielabschnitts legte Philipp Gruber den Ball zum 57:37 in den Korb, nachdem sein Mitspieler Karl Dia nach energischem Zug zum Korb einen schönen Pass auf den hineinschneidenden Flügelspieler gespielt hatte.

Im finalen Viertel musste Baskets Coach Savo Milovic dann vermehrt ins Spielgeschehen eingreifen. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet steigerten ihre Aggressivität merklich und überraschten die Gastgeber. In der 32. Minute nahm Milovic eine Auszeit (57:40). Als Kamp-Lintfort eine Minute später erneut aus der Distanz traf, folgte sofort die nächste (57:43, 33. Minute). Sollten die Baskets erneut auf der Zielgeraden ein Spiel aus der Hand geben? Doch die Auszeit und Milovics Worte wirkten diesmal: Die Baskets fanden umgehend zurück zu Teamspiel und Kampfgeist.

Mit einem 12:0-Lauf, der von Aufbauspieler Luca Mertz per Dreipunktewurf abgeschlossen wurde, wuchs der Vorsprung auf 26 Zähler (69:43, 36. Minute). Der Gewinn des vor der Partie unerreichbar scheinenden direkten Vergleichs war plötzlich zum Greifen nahe und die wenigsten Zuschauer begriffen angesichts des deutlichen Spielstands, warum plötzlich Hektik und Stress auf dem Court ausbrachen. Auch die Gäste waren sich der Brisanz des Spielstandes bewusst. 49,5 Sekunden vor Schluss war es dann Hörschler, der im Fastbreak den Korbleger zum 77:49 traf. Von nun an hieß es zittern. Als Kamp-Lintforts Philipp Feige an der Freiwurflinie Nerven zeigte und nur einen von zwei Freiwürfen versenkte, Bonns David Falkenstein jedoch 19 Sekunden vor Schluss gleich zwei Mal von der Linie traf (79:50, 40. Minute), waren die Baskets fast am Ziel. In den verbleibenden Sekunden hatten die Gäste noch zwei Mal die Chance, mit Dreipunktewürfen eine Punktedifferenz von 26 zu erreichen, scheiterten jedoch zur Freude der Baskets-Fans im gut besuchtem Ausbildungszentrum.

Am kommenden Samstag, dem 03.02.18, treffen die Baskets dann auswärts auf den nächsten Tabellennachbarn. Als nun Zwölfter treten sie beim Tabellenelften BG Dorsten an. 

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Stimmen zum Spiel

Savo Milovic (Trainer Telekom Baskets Bonn 2):

„Natürlich träumt man davon, so ein Spiel nicht nur zu gewinnen, sondern auch noch irgendwie den direkten Vergleich zu schaffen. Aber wir sind mit realistischen Erwartungen in das Spiel gegangen und wussten, dass dies in erster Linie ein sehr wichtiges Punktspiel im Abstiegskampf ist, um in der Liga zu bleiben. Als wir zu Beginn des dritten Viertels mit 20 Punkten vorne lagen, ist mir natürlich der direkte Vergleich durch den Kopf gegangen. Ich habe es aber erst in einer Auszeit in der 35. Minute angesprochen. Dadurch ist dann quasi ein neues Spiel entstanden, in dem wir zuerst etwas nervös agiert haben, dann jedoch durch wichtige Stopps in der Verteidigung zu einfachen Punkten im Angriff kamen. Die Jungs haben gezeigt, dass sie, wenn sie von Beginn an konzentriert arbeiten, durch die Defense Spiele gewinnen können. Wir sind zu unerfahren, um über den Angriff Spiele zu entscheiden. Uns ist jedoch bewusst, dass wir von den verbleibenden sechs Spielen noch mindestens eins, wenn nicht zwei Spiele gewinnen müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen.“

Punkteverteilung

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