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21 Punkte-Rückstand aufgeholt ... und doch verloren

ratiopharm ulm - Telekom Baskets Bonn 87:74 (21:13, 21:14, 13:26, 32:21)

Die Telekom Baskets Bonn haben am 28. Spieltag der Beko Basketsball Bundesliga eine kämpferisch einwandfreie Leistung abgerufen. Nach einem zwischenzeitlichen 21 Punkte-Rückstand bei ratiopharm ulm kam das Team von Trainer Michael Koch in der zweiten Halbzeit zurück und glich die Partie aus, hatte auf den letzten Metern jedoch nicht mehr genug Kraft, um das Comeback mit einem Sieg zu krönen.

 

Bei der 74:87 (13:21, 14:21, 26:13, 21:32)-Niederlage avancierte Simonas Serapinas mit 18 Punkten zu besten Bonner Werfer. Jared Jodan schrammte mit 13 Zählern, acht Rebounds und neun Assists nur knapp am statistischen Drilling vorbei. Chris Ensminger legte ein „Double-Double“ (14 Punkte, zwölf Rebounds) - ebenso wie Ulms Center-Hüne John Bryant, der auf 18 Punkte und zehn „Boards“ kam.

 

Dass die Hausherren aus Ulm in der Lage sind, die Anzeigetafel ihrer Heimstätte glühen zu lassen, ist weitläufig bekannt. Zwei frühe Dreier von Steve Esterkamp und Isaiah Swann deuteten gleich zu Beginn der Partie an, dass dies auch am 28. Spieltag der Fall sein sollte (6:2, 2. Minute). Bonn stellte sich schnell auf die gefährlichen Distanzschützen der „Spatzen“ ein und hielt die anfängliche Differenz nach einem Distanztreffer durch Simonas Serapinas zunächst konstant (11:7, 6. Minute). Ein 10:2-Lauf Ulms setzte die Baskets unerwartet früh unter Druck, sich mit viel Energie wieder heran kämpfen zu müssen (21:9, 8. Minute). Dies sollte jedoch im zweiten Viertel nicht gelingen, denn bis auf einen erfolgreichen Serapinas-Dreier schien der Korb für Bonn aus dem Feld heraus wie zugenagelt (33:17, 16. Minute). Ulm nutzte die rheinische Offensiv-Flaute schamlos aus und legte seinerseits nach (40:19, 18. Minute), musste jedoch vor der Pause einen 8:2-Run der Gäste hinnehmen (42:27, 20. Minute).

 

Doch damit war der Punkte-Hunger der Koch-Truppe noch lange nicht gestillt. Wie aus dem Nichts heraus rauschten plötzlich reihenweise Dreier durchs Netz der Schwaben. Binnen zwei Minuten hatten Simonas Serapinas, Benas Veikalas und Tony Gaffney gleich vier Würfe von jenseits der 6,75 Meter-Linie versenkt und den Rückstand in Rekordzeit halbiert (51:42, 25. Minute). Ulms Trainer Thorsten Leibenath nahm eine Auszeit, konnte damit jedoch nicht den Angriffsrhythmus der Gäste wie gewünscht stören.

 

Bonn setzte aus der Distanz nach, und als Gaffney einen weiteren Dreier traf, musste Leibenath erneut am Anschreibetisch um eine taktische Unterbrechung bitten (51:48, 27. Minute). Bonn hatte das Momentum endgültig auf seine Seite gezogen und sorgte kurz nach Beginn des Schlussabschnitts gar für den lange ersehnten Ausgleich (55:55, 31. Minute). Hatte Ulm im gesamten dritten Durchgang keinen einzigen Treffer von außen gelandet, so sorgten zwei Dreier durch Swann und Tommy Mason-Griffin für spürbare Erleichterung im Lager der Gastgeber (63:59, 34. Minute).

 

Nach dem eindrucksvollen Comeback fehlte den Telekom Baskets auf der Schlussgeraden leider die Kraft, um den zu ihrem Rhythmus zurückgefundenen „Spatzen“ Einhalt gebieten zu können, blieben aber dennoch in Reichweite (70:64, 36. Minute). Erst in den letzten zwei Minuten der Begegnung schraubte Ulm den Vorsprung nochmals in den zweistelligen Bereich, was der kämpferisch einwandfreien Leistung der Bonner Mannschaft jedoch keinen Abbruch tat, besonders auch deshalb, weil mit Andrej Mangold und Fabian Thülig gleich zwei Spieler in den letzten Tagen nicht trainieren konnten. Beide zogen sich im Training Bänderdehnungen im Fuß zu, wodurch auch in den nächsten Tagen am Training nur eingeschränkt teilgenommen werden kann.

 

Die Bonner Niederlage bedeutete im Umkehrschluss den zwölften Ulmer Sieg im 13. Heimspiel. Dabei mussten die Hausherren aber im dritten Viertel, ansonsten mit durchschnittlich 17,9 erlaubten gegnerischen Punkten das defensive Prunkstück, 26 Baskets-Zähler einstecken - so viele Punkte kassierte Ulm bis dato erst ein Mal. Gleichzeitig war die Ausbeute der „Spatzen“ in den zehn Minuten nach der Pause mit 13 Punkten die zweitniedrigste der gesamten Saison (Schnitt: 20,9 PpS). Allerdings wurde auch die statistische Tendenz bestätigt, dass die Schwaben im letzten Viertel offensiv nochmal zulegen. Im Schnitt markiert die Leibenath-Truppe auf der Zielgeraden 22,1 Punkte, die 32 Zähler gegen Bonn stellten den bis dahin gültigen Offensivrekord ein.

 

Telekom Baskets Bonn:

 

Serapinas (18/4 Dreier), Ensminger (14, 12 Rebounds), Veikalas (7/1), Buljan (3), Mangold (0), Thülig (dnp), Jordan (13/1, 8 Rebounds, 9 Assists), Hain (dnp), Gaffney (14/2), Battle (5), Wohlfarth-Bottermann (dnp)

 

ratiopharm ulm:

 

Swann (20/4), Mason-Griffin (14/2), Günther (5), Betz (0), Oladipo (dnp), Wenzl (dnp), Heberlein (dnp), Trice (4), Esterkamp (6/2), Watts (14), Nankivil (6/2), Bryant (18, 10 Rebounds)


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