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Am Ende die Linie verloren

Telekom Baskets verlieren gegen RheinEnergie Cologne 80:84 Bonn im Schlussviertel nicht clever genug - Brown und Radojevic erneut mit starker Vorstellung

 

 

 

Riesenenttäuschung bei den über 3.500 Fans in der ausverkauften Bonner Hardtberghalle. Die Telekom Baskets verloren am Freitagabend ihr erstes Spiel der noch jungen s.Oliver-BBL-Saison mit 80:84 gegen Vizemeister RheinEnergie Cologne. An den Fans lag es sicher nicht. Die gaben, wie nicht anders zu erwarten, ihr Bestes und auch die Statistik nach dem Schlusspfiff gab diesmal nur wenig Auskunft, denn sowohl bei Wurfquote (48% gegenüber 40%) bei Rebounds (42 zu 38), als auch bei Assists (14 zu 10) hatten die Baskets die Nase vorn. Dass es am Ende doch noch für die Kölner reichte, lag vor allem daran, dass die Hausherren gegen Ende des Spiels zunehmend kopflos agierten. Und dies im wörtlichen Sinne, denn drei Minuten vor dem Schlusspfiff musste Baskets-Kopf Terrence Rencher mit fünf Fouls das Spielfeld verlassen, kurz zuvor hatte die Bonner Bank bereits ein technisches Foul kassieren müssen und die Gäste auf ihre bis dahin höchste Führung zum 74:62 davon ziehen sehen. Ein Vorsprung, der bis zum Ende nicht mehr aufgeholt werden konnte.

 

Dabei hatten die Telekom Baskets über weite Strecken ein höchst ansprechende Vorstellung geliefert. In der ersten Halbzeit lagen sie zumeist in Führung und hatten mit Aleksandar Radojevic und Brad Traina ihre besten Akteure. Da hatten wir die Partie gut im Griff, analysierte Headcoach Predrag Krunic später. Der 220cm große Jugoslawe stand in der Defense wie ein Bollwerk, fischte einen Rebound nach dem anderen, sorgte aber auch im Angriff für Impulse.

 

RheinEnergie tat sich schwer. Mitte der ersten Halbzeit gelang den Domstädtern vier Minuten lang kein einziger Korb. Die Baskets nutzen ihre Chancen und zogen von 22:22 auf 29:22 davon (14.). Doch die Gäste kamen in der Folgezeit immer besser in Spiel. Zwei Dreier von Sasa Obradovic in Folge brachte Köln wieder heran. Zur Pause hatte sich das Blatt gewendet; die Baskets lagen mit 43:48 hinten.

 

Aber die junge Truppe von Predrag Krunic konnte sich nochmals steigern. Im dritten Viertel gingen die Baskets durch einen Korbleger von Aleksandar Nadjfeji wieder mit 54:53 in Führung (25.). Es sollte das letzte Mal sein. Köln spielte jetzt eine Spur abgeklärter als die Gastgeber. Gleich mehrmals hintereinander verrannten sich die Baskets in der Kölner Defense. Das hektische Spiel wurde von den Gästen nun besser genutzt. Bei Bonn hielten vor allem Brian Brown und Aleksandar Radojevic dagegen, ohne jedoch noch etwas bewegen zu können. Am Ende gewann der Vizemeister aus der Nachbarstadt mit 84:80.

 

Wir haben in den entscheidenden Phasen nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen, meinte Terrence Rencher nach dem Spiel. Aber wir sind ein junges Team, das noch viel lernen kann. Die Saison hat gerade erst begonnen. Ähnlich sahen das auch die Fans, die ihr Team trotz Niederlage mit Standing Ovations verabschiedeten.

 

Wenig Applaus erntete dagegen der Geschäftsführer von RheinEnergie Cologne, Michael Mronz, der beim anschließenden Fantalk von Radio Bonn/Rhein-Sieg im Foyer der Hardtberghalle seine Behauptung, Bonn habe noch nichts für den deutschen Basketball getan, vor den Bonner Fans wiederholte. Im so provozierten Pfeifkonzert verließen er und Kölns Trainer Baeck die Bühne.

 

 

 

 

 

 

 

 


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