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An Bambergs Verteidigung zerbröselt

Bonn fordert den Meister über drei Viertel 0:12-Lauf zu Beginn den Schlussabschnitts Tim Ohlbrecht gibt nach über fünf Wochen sein Comeback

 

 

 

In einer Partie des 14. Spieltages der Beko Basketball Bundesliga versuchten die Telekom Baskets Bonn das, was in der laufenden Saison noch keiner anderen Mannschaft gelang. Doch auch die Truppe von Trainer Michael Koch vermochte sich in der Stechert Arena nicht gegen die Brose Baskets durchzusetzen und unterlag mit 64:75 (15:18, 19:21, 20:17, 10:19). Bis zu Beginn des letzten Viertel waren die Rheinländer mit dem Deutschen Meister und Pokalsieger auf Tuchfühlung, als bei Bonn gleich fünf Spieler mit vier Fouls belastet waren und Bamberg mit einem 12:0-Lauf vorentscheidend davonzog.

 

Die Partie begann mit einer guten Nachricht für die rheinischen Baskets, bei denen Tim Ohlbrecht nach auskurierter Verletzung am Daumen wieder im Aufgebot stand. Auf der Gegenseite fehlte der angeschlagen Predrag Suput, welcher erst am Donnerstag in der Euroleague-Partie gegen Unicaja Malaga eine Blessur am Bein davongetragen hatte. Die Begegnung selbst verlief in den ersten Minuten absolut ausgeglichen (5:5, 4. Minute). Dann schlugen Anton Gavel und Casey Jacobsen für die Franken gleich doppelt aus der Distanz zu (11:5, 5. Minute). Mit der Hereinnahme von Ohlbrecht bekam Bonns Formation auf dem Feld frischen Wind und nutzte das Momentum, um den Rückstand bis zur Viertelpause zu halbieren (18:15).

 

Wie schon in der FIBA EuroChallenge gegen Zagreb war es abermals Jeremy Hunt, der von jenseits der 6,75m-Linie ein heißes Händchen hatte. Der Amerikaner eröffnete den zweiten Abschnitt mit einem Treffer von Downtown (18:18, 11. Minute), die Führung indes sollte den Gästen verwehrt bleiben. Bamberg drohte in der Folge abermals davon zu ziehen, doch Hunt unterbrach einen kleinen Lauf Bambergs mit seinem dritten Dreier des Abends (24:23, 13. Minute). Da der Telekom-Guard bis zu diesem Zeitpunkt allerdings die einzig zwingende Option im Angriff der Gäste war, behielt der amtierende Deutsche Meister die Führung bei doch Bonn blieb stets auf Schlagdistanz (39:34).

 

Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie wie sollte es bei einem Aufeinandertreffen der beteiligten Teams auch anders sein?! zusehendst härter, wofür vor allem die Intensität in der Verteidigung verantwortlich zeichnete. Auf beiden Seiten wurden keine einfachen Körbe zugelassen, stattdessen wurde der Gegner lieber an die Linie geschickt. Dort hielt sich Bonn mit sieben Treffern bei acht Versuchen im dritten Viertel souverän. Hunt und Co. verloren auch nicht die Geduld oder den Kopf, als Bamberg fast zweistellig davoneilte (56:47, 29. Minute). Jeremy Hunt und Nic Wise schulterten die offensive Last, initiierten einen 7:0-Lauf und waren pünktlich zur Viertelsirene wieder im Geschäft (56:54).

 

Die endgültige Wende sollte jedoch ausblieben. Gleich vier Bonner Spieler gingen mit vier Fouls belastet in den letzten Spielabschnitt. In der Defense eine nicht unwichtige Schwächung. Zudem starteten die Franken mit einem 12:0-Lauf in den finalen Viertel, der selbst durch eine Auszeit von Coach Koch nicht gestoppt werden konnte (68:54, 36. Minute). Erst zwei erfolgreiche Freiwürfe von Folarin Campbell sorgten ansatzweise für Erleichterung im Bonner Lager, doch der erste Feldkorb des vierten Durchgangs sollte bis knapp dreieinhalb Minuten vor Ende der Partie auf sich warten lassen, als Chris Ensminger am Brett vollstreckte (68:58, 37. Minute). In der verbleibenden Zeit versuchten die Rheinländer mit allen Mitteln einen letzten Comeback-Versuch, die Schützlinge von Chris Fleming zeigten sich jedoch gekonnt abgebrüht und verwalteten den Vorsprung bis zur Schlusssirene damit bleibt Bamberg im Ligabetrieb weiterhin ungeschlagener Tabellenführer.

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (dnp), Ensminger (11, 9 Rebounds), Hunt (17/4), King (5), Campbell 10(), Thülig (dnp), Wise (8), Jaacks (3/1), Ohlbrecht (4), Tyndale (6)

 

Brose Baskets:

Goldsberry (15/4, 7 Rebounds, 8 Assists), Terry (7), Tadda, Pleiß (8), Roberts (6), Jacobsen (9/1), Gavel (13/2), Hines (18)

 

 

Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an die Brose Baskets zum verdienten Sieg. Meine Mannschaft hat heute ein gutes Spiel abgeliefert. Wir waren das ganze Spiel über hinten dran und haben uns wieder heran gekämpft und sogar das Rebound-Duell gewonnen. Verloren haben wir das Spiel in einer Phase von zwei Minuten im letzten Viertel als wir zwei Ballverluste hatten, die Bamberg genutzt hat und wir nicht es nicht geschafft haben zu punkten. Defensiv haben wir viel Energie gelassen und wollten diese im Angriff zwischenzeitlich sparen das hat Bamberg knallhart ausgenutzt. Wichtig ist, dass mit Tim Ohlbrecht ein großer Spieler zurück im Kader ist. Er hat natürlich einen Rückstand aufzuholen, hat uns aber bereits weiterhelfen können. Ansonsten bin ich vor allem gegen eine Mannschaft die das Potential von Bamberg besitzt mit meiner Mannschaft zufrieden."

 

Bamberg Coach Chris Fleming: "Wir wussten dass Bonn nach dem Sieg am Dienstagabend mit Selbstvertrauen kommen würde. Bonn ist sehr jung auf den Außenpositionen, aber die Spieler sind sehr gefährlich. Unsere Großen haben mit ihrer Post-Defense gegen Ensminger und die anderen erfahrenen Langen einen guten Job gemacht. Wir haben auch die Ruhe bewahrt als wir uns im dritten Viertel nicht absetzten konnten und Bonn in dieser Phase aufkam. Im letzten Viertel haben wir den Ball dann gut bewegt und unser Spiel durchgezogen. Goldberry war heute überragend, er hatte in allen wichtigen Aktionen in der Offensive und Defensive seine Finger drin."

 

 


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