SucheSuche

Baskets stehen auf, kämpfen ... siegen aber nicht

Bonn unterliegt Ludwigsburg 71:78 Vierte Niederlage in Folge Starke Leistung der Anfangsformation Ensminger stellt seinen Ligarekord aus 2002 mit 29 Punkten ein

 

 

Die Telekom Baskets Bonn haben nach großem Kampf ihr Auswärtsspiel bei EnBW Ludwigsburg mit 71:78 (17:16, 13:16, 21:23, 20:23) verloren und damit die Aussicht auf das Erreichen der Playoffs in weite Ferne gerückt. Es war die vierte Niederlage in Serie für die Rheinländer, bei denen Trainer Michael Koch zu großen Stücken auf die Dienste von Veteran Chris Ensminger (29 Punkte, 10 Rebounds) sowie Youngster Fabian Thülig (7 Punkte in 25:44 Minute) vertraute. Nach drei spannenden Vierteln in einer teilweise hektischen Partie fiel die Entscheidung im Schlussabschnitt, in welchem drei Dreier von Ludwigsburgs David McCray (11 Punkte) und zwei Technische Fouls gegen Bonn für die Vorentscheidung sorgten.

 

Coach Koch schickte Chris Ensminger, Fabian Thülig, Alex King, Mark Tyndale und Nic Wise als Starter aufs Feld. Die Formation zahlte das in sie gesetzte Vertrauen mit viel Engagement in der Verteidigung und Mut im Angriff zurück. Gleich im ersten Bonner Angriff markierte Thülig mit einem Jumper die ersten Zähler des Abends. Ludwigsburg versuchte ins Spiel zu finden, tat sich jedoch sichtlich schwer daran, seinen Rhythmus aufzubauen (4:8, 4. Minute). Bei den Baskets hingegen lief der Ball wie geschmiert durch die eigenen Reihen und landete zum Schluss meist in den Händen von Chris Ensminger. Der Center kam allein im ersten Viertel auf elf Punkte und sorgte damit fast im Alleingang dafür, dass die Rheinländer zu keinem Zeitpunkt ins Hintertreffen gerieten. Am Ende sollte der 38-Jährige mit insgesamt 29 Punkten seinen Ligarekord aus dem Jahr 2002 einstellen. Einziger Wehrmutstropfen: Nic Wise hatte bereits drei Fouls auf dem Konto, lenkte die Geschicke der Baskets dennoch mit viel Übersicht (16:17).

 

Ensminger, der den ersten Abschnitt komplett durchgespielt hatte, wurde nach zwei weiteren schnellen Körben eine Verschnaufpause auf der Bank gegönnt (18:21, 11. Minute). Wenig später besorgte der eingewechselte Jacob Jaacks zwar das 20:23, doch danach ging bei den Gästen offensiv für fast sechs Minuten gar nichts mehr. Dank einer stabilen Verteidigung gelang es dem EnBW-Tross indes nicht, mit größerem Abstand an den Baskets vorbei zu ziehen, ehe Nic Wise die Flaute aus der Mitteldistanz beendete und für den Anschluss sorgte (26:25, 18. Minute). Der knappe Vorsprung blieb den Hausherren, die davon profitierten, dass auch Jeremy Hunt sein drittes Foul kassierte und in der Defense fortan weniger in den Passwegen wildern konnte (32:30).

 

Nach dem Seitenwechsel spitzte sich die Foulproblematik der Baskets schneller zu, als Coach Koch handeln konnte. Binnen zwei Ludwigsburger Angriffen bekam Alex King zwei Pfiffe gegen sich, womit der Arbeitstag für den bereits dreifach vorbelasteten Energizer frühzeitig beendet war. Thülig streute nachdem beide Mannschaften in der ersten Hälfte nur Fahrkarten von jenseits der 6,75m-Linie gelöst hatten den ersten Dreier der Partie ein (37:35, 22. Minute), der leider auch die Hausherren dazu ermunterte aus der Distanz draufzuhalten. Ehe Bonn sich versah, war Ludwigsburg fast mit zweistelligen Vorsprung (50:41, 26. Minute) enteilt, konnte durch Dreier von Hunt und Wise aber noch rechtzeitig wieder eingefangen werden, so dass die Baskets Ende des dritten Viertels auf Schlagdistanz blieben (55:51).

 

Im letzten Spielabschnitt kippte das Momentum jedoch immer mehr in Richtung der Gastgeber. Die Bonner Foulprobleme machten sich immer massiver bemerkbar, zumal Folarin Cambell und Tim Ohlbrecht keine Impulse setzen konnten. Der bis dahin fast gar nicht in Erscheinung getretene David McCray nahm sich ein Herz und zeigte, dass auch er bei Ludwigsburg über einen guten Wurf verfügt. Der 24-Jährige zog im Schlussviertel gleich dreimal erfolgreich von Downtown ab und stellte damit die höchste Führung der Baden-Württemberger her (65:54, 34. Minute). Ensminger und Co. kämpften sich zwar noch einmal bravourös auf 68:61 (36. Minute) heran, doch ein Pfiff der Unparteiischen gegen Nic Wise sorgte für reichlich Aufregung beim Bonner Anhang. Es war das vierte Foul des jungen Guards der Baskets. Dessen Aufregung hierüber bescherte im direkt danach das fünfte in Form eines Ts. Mein erstes Technisches Foul überhaupt kommentierte ein sichtlich niedergeschlagener Nic Wise nach der Schlusssirene. Auch Headcoach Michael Koch zeigte sich wenig begeistert und kassierte hierfür ebenfalls ein Technisches Foul. Ludwigsburg erhielt vier Freiwürfe und blieb zudem in Ballbesitz, den Baskets fehlten jetzt endgültig die Reserven und vor allem die Zeit, um das Spiel noch zu drehen.

 

Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn):

Ich bin trotz der Niederlage mit vielen Dingen, die wir auf dem Feld gemacht haben, zufrieden. Unsere erste Fünf hat mit viel Energie sowie der richtigen Einstellung gespielt und Druck auf Ludwigsburg ausgeübt das hat mir gefallen. Die Heimmannschaft in eigener Halle bei 78 Punkten zu halten ist nicht schlecht, uns hat hingegen am Ende ein wenig die Kraft gefehlt. Offensiv waren Chris Ensminger und Nic Wise die großen Konstanten, auch Fabian Thülig hat seine Chance genutzt und wichtige Akzente gesetzt.

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (dnp), Ensminger (29, 10 Rebounds), Hunt (13/3), King (2), Campbell (2), Thülig (7/1), Wise (15/1), Jaacks (2), Ohlbrecht (0), Tyndale (1)

 

EnBW Ludwigsburg:

Greene (9), Michalczyk (dnp), McCray (11/3), Koch (dnp), Lischka (6), Zavackas (8/1), Harris (6), Bailey (17), Rickert (10), Vene (0), Bowler (11)

 


Druckansicht zum Seitenanfang