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Baskets-Tagebuch: 7. Dezember - Home, sweet home

Rückreise nach Bonn und Freude über frühes Krafttraining

Drei Tage, vier Flüge, über 4.600 zurückgelegte Kilometer, ein wichtiger Sieg. Für die Telekom Baskets geht ein erfolgreicher Auslandseinsatz in der FIBA EuroChallenge zu Ende. Am Wochenende wartet in der Beko Basketball Bundesliga mit den New Yorker Phantoms Braunschweig bereits die nächste Herausforderung. Bevor die Vorbereitung auf die Niedersachsen jedoch richtig losgehen kann, wird für einen kurzen Moment noch einmal der Sieg gegen Türk Telekom Ankara genossen.

Baskets-Tagebuch:

 

 

 

11:00 Uhr: Frühstück

 

Nach dem 94:81-Sieg gegen Türk Telekom klang der gestrige Abend gemütlich aus. Entsprechend wird die Chance, nach der Anreise und dem anstrengenden FIBA EuroChallenge-Auftritt endlich auszuschlafen, konsequent genutzt. So verwundert es nicht, dass die Spieler kurz vor Toreschluss im Frühstücksraum auflaufen und stillschweigend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen Brötchen und Kaffee verdrücken. Bis zur Abfahrt bleibt noch etwas Zeit, um ein letztes Mal durch die Stadt zu flanieren und den Geschmack der Millionenmetropole zu schmecken.

 

13:00 Uhr: Abfahrt zum Flughafen

 

In der Hotellobby checkt der ein oder andere Baskets-Spieler nochmal, ob er auch nichts auf dem Zimmer hat liegen lassen. Vor der Tür wartet bereits der Bus, der die Mannschaft zum außerhalb der Stadt gelegenen Flughafen bringen wird. Am Himmel ziehen sich allmählich die Wolken zusammen, der Wind frischt merklich auf und es fallen erste Regentropfen. Alle Zeichen stehen auf Aufbruch ... also soll es so sein.

 

Vorbei an den grotesk anmutenden Wohnhochhäuser in den Außenbezirken Ankaras rollt der Baskets-Tross gen Airport. Und das viel schneller als erwartet, denn alle Insassen des Busses - inklusive des stetig hupenden Fahrers - hatten mit dem normalen, türkischen Verkehrschaos gerechnet und deswegen einen großzügigen zeitlichen Puffer eingerechnet. Die Straßen sind jedoch frei, und so dauert es keine halbe Stunde, ehe der Dreiachser sein Ziel erreicht. Der Fahrer gibt dem Team noch seine besten Wünsche mit auf den Weg, und dann heißt es warten, warten, warten...

 

16:10 Uhr: Abflug Ankara

 

Zahlreiche Kaffee und süße Snacks haben die Wartezeit in der Flughafenhalle nicht überstanden, ehe die Baskets endlich im fast vollbesetzten Flieger Platz nehmen. Das Chris Ensminger den Platz mit der meisten Beinfreiheit bekommt, benötigt eigentlich fast keine Erwähnung mehr. In einer der vorderen Reihen sitzt ein Bonner Geschäftsmann, der den Sportteil einer großen deutschen Tageszeitung rumreicht: Neben Ergebnissen aus dem Eurocup ist dort auch der wichtigste Score der FIBA EuroChallenge abgedruckt: Ankara 81, Bonn 94.

 

Der Flug verläuft über weite Strecken ruhig, erst bei Eintritt in den bayerischen Luftraum wird es ruppig. Die Maschine schwankt hin und her, geht rauf und runter ... ob ein meteorologischer Zusammenhang mit den Ereignissen des ersten Spieltags in der Beko Basketball Bundesliga besteht, konnte auf die Schnelle nicht herausgefunden werden.

 

19:30 Uhr: Flughafen München

 

Schwerer Schokoladengeruch durchströmt die Kabine. Angefangen in der Business-Class bis hin zur Bordküche am Heck ist Geknister, dann ein markiges Knacken und zuletzt zufriedenes Schmatzen zu hören. Die Baskets, ebenso wie der beim Boarding keine Miene verziehende asiatische Computerfachmann lassen es sich gut gehen und Fünfe gerade sein. Die Crew hat soeben die weltbeste, dreieckig geformten Schokoriegel an die Passagiere verteilt, um sie ein wenig zu vertrösten. Sowohl der Captain als auch die anwesenden Reisenden sind bereit für den Weiterflug nach Köln, doch der Flughafen ist in den Abendstunden scheinbar so schwer frequentiert, dass das Bodenpersonal nicht schnell genug mit dem Umladen des Gepäcks hinterher kommt.

 

Um 19:42 Uhr kommt dann die Durchsage aus dem Cockpit, dass nun alles im Bauch der Maschine verstaut sei und es losgehen kann. Keine Stunde später setzt der Flieger bei starkem Wind auf der rheinischen Rollbahn auf. Während der Baskets-Trupp, vielleicht bedingt durch den schokoladigen Zuckerschub, Weihnachtslieder pfeifend die Gepäckausgabe aufsucht, macht der mittlerweile wieder bierernste Asiate direkt den nächsten Taxistand ausfindig. Die kurze Wartezeit lockert Headcoach Michael Koch mit der frohen Kunde auf, dass am Donnerstagvormittag Krafttraining auf dem Programm steht - die Jubelstürme seiner Schützlinge halten sich unverständlicherweise in Grenzen. Als alle Koffer da sind, geht es an die frische Luft, wo zwei Minuten später auch schon die drei bestellten Taxen vorfahren.

 

21:28 Uhr: Telekom Dome

 

Es endet, wie alles begann. Die Telekom Baskets haben sich auf der A59 nach Bonn getrennt. Ein Taxi ist nach Beuel gefahren, der Rest wird auf den Hardtberg kutschiert. Bei aller Entspannung während der Flüge kann es jetzt nicht mehr schnell genug gehen, zu nah ist das eigene Bett. Hier und da gibt es ein kurzes Shake-Hands, dort wird ein Schulterklopfer verteilt, vielsagende Blicke werden ausgetauscht und sich anerkennend zugenickt. Die Mission „Auswärtssieg in Ankara“ ist an ihrem Ende angelangt. Drei volle Tage sind investiert worden, um den Einzug in die nächste Runde der FIBA EuroChallenge zu erreichen. Und es hat sich gelohnt, da sind sich alle einig. Als die Autos vom Parkplatz rollen ist jedoch genauso klar, dass die Spieler in Gedanken bereits bei den New Yorker Phantoms Braunschweig sind.


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