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Baskets@School: Mehr als nur Basketball

Besuch am Helmholtz Gymnasium / Selfies auf dem Schulhof

Es wird gelacht. Viel und laut. Aber auch geschwitzt und leise geflucht – vor lauter Anstrengung. Und das alles mitten im Unterricht. Der „Vertretungslehrer“ gibt unnachlässig Tipps, korrigiert und macht diverse Übungen selber mit. Seine um den Hals hängende Pfeife gebraucht Mathias Fischer, Headcoach der Telekom Baskets Bonn, indes kaum. Kein Wunder, denn die Schüler des Helmholtz Gymnasiums sind Feuer und Flamme für den Besuch der Basketballer, die mit ihnen ein gemeinsames Training absolvieren.

Doch bevor überhaupt eine Hand an den Ball gelegt wird, will der Körper auf Betriebstemperatur gebracht werden. Mickey McConnell und Ryan Brooks grinsen in sich hinein, da sie aus den täglichen Einheiten im Telekom Dome wissen, was auf die Schüler zukommt. Team-Physio Bogdan Suciu übernimmt inhaltlich und leitet die Gruppe durch ein Aufwärmprogramm, das gespickt ist mit diversen Stabilisations- sowie Dehnübungen. „Je gewissenhafter ich meinen Körper aufwärme und ihn von Kopf bis Fuß spüre, desto besser kann ich gewisse Dinge auf dem Feld umsetzen“, beschreibt Suciu. „Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass sie diese Eigenerfahrung machen, da sie sich noch im Wachstum befinden.“

Einmal auf Betriebstemperatur gebracht, geben McConnell und Co. mit den Schülern – dann endlich aktiv am Ball – richtig Gas. Korbleger, Sprungwürfe, Pass-Stafetten … das volle Programm. „Für uns ist „Baskets@School“ eine willkommene Abwechslung zum täglichen Training“, gibt McConnell zu Protokoll, und fügt an: „Wichtiger aber ist, dass wir den Schülern jenen Spaß vermitteln wollen, der uns selbst antreibt.“ Sprach’s, passte einen Moment nicht auf und ließ sich von einem Achtklässler den unterm Arm eingeklemmten Ball klauen. „Hey, das war ein Foul“, so sein unmittelbarer Kommentar. Bestätigen kann dies zu diesem Zeitpunkt allerdings niemand.

Auch nicht Ryan Brooks, der an der Freiwurflinie stehend immer und immer wieder den korrekten Bewegungsablauf der Armstreckung beim Schuss demonstriert. „Es gibt von Spieler zu Spieler natürlich leichte Unterschiede, was ihren Wurf angeht“, doziert der Amerikaner. „Der eine steht leicht seitlich eingedreht, der andere hält den Ball etwas höher vor der Stirn. Aber die Grundbewegung ist immer gleich.“ Die Schüler nehmen sich den Rat des Amerikaners zu Herzen, ahmen die Bewegungsabfolge nach und netzen in der Folge hochprozentig aus der Mitteldistanz ein. „Einige werfen von der Seite sogar mit Brett“; stellt Tadas Klimavicius fest und lacht. „Das sind diejenigen, denen ich diesen kleinen litauischen Kniff mit auf den Weg gegeben habe.“

Nach 90 Minuten in der Halle inklusive Autogrammstunde und ausgiebiger Fragerunde sind sich Schüler und Basketballer einig. „Das hat richtig Laune gemacht“, bringt es Brooks auf den Punkt. Doch bevor er das Schulgelände verlässt, muss er sich noch in einem kleinen Tischtennis-Match auf dem Schulhof beweisen – inklusive Trash Talk seitens der Helmholtz-Pennäler. Mitgezählt hat niemand, aber das abschließend geschossene Selfie spricht Bände: Es hat Spaß gemacht!


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