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Bauch, Oberschenkel, Po in der spielfreien Zeit

Loch im Spielplan, volle Trainingsintensität - Die Telekom Baskets gehen beim Zirkeltraining in die Vollen

 

Sechs Gymnastikmatten, eine dicke Schaumstoffrolle, fünf kleine Hütchen, zwei Pezzi-Bälle, ein Trittbrett, zwei Power-Balls, ein Gel-Kissen, ein Stretch-Band, ein Ballwagen voller Spaldings und ein Telekom Dome. Willkommen beim Zirkeltraining der Telekom Baskets Bonn. Während alle anderen Mannschaften in der Beko Basketball Bundesliga dem regulären Spielbetrieb nachgehen und unter der Woche akribisch auf die nächsten Partien hinarbeiten, nehmen Headcoach Michael Koch und sein Assistenz-Trainer Peter Günschel ihre Jungs hart ran. Immerhin fliegen einige Baskets-Spieler über das ALLSTAR-Wochenende in die Staaten dort bleibt genügend Zeit, um sich zu regenerieren.

 

Schon vor dem Warmup verteilt Günschel auf dem Parkett des Telekom Domes die eingangs erwähnten Hilfsmittel. Doch ehe der Co zum Workout bittet, wird sich ausnahmsweise mit Basketball ordentlich warm gemacht. Über das ganze Feld werden verschiedenste Übungen gelaufen, die teilweise schon in den koordinativen Bereich hineinreichen. Sei es das berühmte Anfersen, Kniehebelauf oder Überkreuzen Günschel bringt die komplette Palette der klassischen Aufwärmbewegungen zum Einsatz. Nach einer kurzen Trinkpause geht es direkt zum Hauptbestandteil der Trainingseinheit. An insgesamt zwölf Stationen werden die unterschiedlichsten Muskelbereiche angesprochen. Teilweise isoliert, dann wieder ganzheitlich. Als Zeitvorgabe dient jeweils der Spieler, der von Korb zu Korb läuft, fünf Leger einnetzt und anschließend einen Freiwurf trifft. Kein Wunder, dass Alex King einige Sprüche zu hören bekommt, als er von der Linie zunächst vier Fahrkarten schießt und seine Mannschaftskollegen deswegen länger schwitzen müssen. Wichtig ist, dass die Jungs erkennen, eigenverantwortlich zu arbeiten, erläutert Günschel, der stetig seine Runde übers Parkett dreht und an einzelnen Stationen Korrekturtipps gibt. Coach Koch steht derweil etwas abseits locker an die Korbanlage gelehnt, beobachtet das Geschehen und sucht beizeiten immer wieder kurze Einzelgesprächen mit den Spielern.

 

Wichtig ist, das wird schnell klar, dass die korrekte Ausführung einer jeden Übung für den bestmöglichen Trainingseffekt sorgt. Wir haben auch Übungen dabei, die im unteren Jugendbereich so nicht umgesetzt werden könnten, da die Verletzungsgefahr zu groß wäre, so Günschel. Besonders bei Belastungen der Beinmuskulatur gilt es einen Blick auf den Rücken zu haben, um die Wirbelsäule nicht zu schädigen. Und so kommt es, dass die Profis ganz schnell zwar nicht ihre gute Laune, sehr wohl aber ihren Gesprächsbedarf verlieren, wenn beim 'Feuerhydrant' der Oberschenkel oder beim 'Frosch' der Gesäßmuskel brennt. Es geht einmal von oben nach unten und wieder zurück durch den menschlichen Körper, von den Schultern bis zu den Füßen wird alles belastet. Ausgiebig belastet. Mal explosiv, dann stabilisierend-ausgleichend, dann zwecks Kräftigung. Durch verschiedene kleine Abänderungen in der Ausführung wird den Baskets auch garantiert nicht langweilig, insgesamt absolvieren sie drei Runden durch die Halle. Die Variationen dienen dazu, nicht zum Gewohnheitstier zu werden, gibt Günschel zu Protokoll. Dadurch bleibt auch die Konzentration erhalten und die Jungs machen die Übungen mit höherer Präzision.

 

Gute anderthalb Stunden dauert der Zirkel, nach dem Patrick Flomo länger in der Halle bleibt, um sich in Ruhe zu dehnen und ein paar Freiwürfe zu nehmen. Der Rest trottet unter die Dusche und dann zum Mittagessen oder Nickerchen. Coach Koch hat unterdessen eine DVD mit Material über einen der nächsten Baskets-Gegner in der Hand und winkt zum Abschied, schließlich muss er noch die Abendeinheit dann geht es um taktische und technische Belange vorbereiten. Günschel empfiehlt sich zu einem kurzen Mittagessen, ehe Youngster Florian Koch zum Einzeltraining auf den Hardtberg kommt und die Krafttrainingspläne angepasst werden müssen. So kommt bei den Baskets ganz bestimmt keine Langeweile auf, auch wenn der Spielplan vielleicht anderes vermuten lässt.

 


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