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Dann hatte ich heute wohl ein gutes Händchen

Tim Ohlbrecht der bestimmende Akteur bei 94:74-Sieg Deutschlands über Puerto Rico 18 Punkte bei hundert Prozent Trefferquote Bauermann: Bonn eine tolle Station für den letzten Test vor der WM

 

Im Rahmen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in der Türkei (28. August 12. September) war die Deutsche A-Nationalmannschaft zu Gast im Bonner Telekom Dome. Beim letzten Test vor dem großen Turnier wurde die mit drei NBA-Spielern gespickte Auswahl Puerto Ricos mit 97:74 (21:22, 30:18, 27:13, 19:21) bezwungen. Bei den von 4.050 Zuschauern frenetisch bejubelten deutschen Korbjägern glänzte Bonns Tim Ohlbrecht mit 18 Zählern, insgesamt kamen fünf Adlerträger auf eine zweistellige Ausbeute. Für die Mittelamerikaner markierte Daniel Santiago (17) die meisten Punkte, die in der Beko BBL bestens bekannten Nathan Peavy (Artland Dragons, 7) und Filiberto Rivera (ehemals Brose Baskets, 5) konnten ebenfalls Akzente setzen.

 

Gleich der erste deutsche Angriff führte im Lowpost über Ohlbrecht, der jedoch keine Lücke in der gegnerischen Verteidigung fand. Es sollte jedoch nicht sonderlich lange dauern, ehe der Bonner Forward über links einen Baby-Hook versenkte (5:2, 2. Minute). Wenig später zog Steffen Hamann mit einem Zug zum Korb die gesamte Aufmerksamkeit der mittelamerikanischen Linien auf sich, sodass Ohlbrecht einen völlig freien Dreier serviert bekam. Gleich im nächsten Angriff drückte Bonns Nationalspieler erneut von jenseits der 6,25m-Linie ab und traf abermals (13:7, 5. Minute). Als Ohlbrecht knapp drei Minuten vor Ende des Viertels für Christopher McNaughton ausgewechselt wurde, nutzte Puerto Rico die Abwesenheit des Hausherren, um den Spielabschnitt mit einem 9:1-Lauf zu schließen (21:22).

 

Die Partie blieb weiterhin eng, Nationaltrainer Dirk Bauermann brachte Ohlbrecht zurück aufs Feld (24:24, 12. Minute). Die Hereinnahme des Telekom-Basket machte sich auf der Stelle bemerkbar. Deutschland setzte sich mit einem 14:4-Run erstmals zweistellig ab (38:28, 18. Minute), gemeinsam führte Ohlbrecht die deutschen Korbjäger zur Halbzeit mit zehn Punkten an.

 

Bauermann ließ den Bonner nach dem Seitenwechsel zunächst auf der Bank und wechselte ihn Mitte des dritten Durchgangs ein. Wie schon im zweiten Viertel blühte das deutsche Spiel dank Ohlbrechts Hilfe förmlich auf. Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen schlug der Power Forward abermals im Doppelpack aus der Distanz zu. Die Bauermänner setzten sich in dieser Phase mit einem 18:4-Lauf vorentscheidend ab (78:52, 29. Minute). Zwei strittige Fouls kurz hintereinander beendeten dann leider viel zu früh das aktive Geschehen für Ohlbrecht, der mit tosendem Applaus für seinen furiosen Auftritt entlohnt wurde.

 

Im letzten Viertel ließen die Adlerträger nichts mehr anbrennen, sodass Headcoach Dirk Bauermann und sein Bonner Topscorer auf der anschließenden Pressekonferenz entsprechend gelöst wirkten. Wir haben uns bis zu diesem Punkt als Team und individuell super entwickelt. Dabei kommt es mir zugute, dass ich in Bonn während der vergangenen Saison den Sprung auf die Vier vollzogen habe, konstatierte Ohlbrecht. Ich bin der Meinung, dass wir mit der Nationalmannschaft in der Türkei gut abschneiden werden. Auf dem Feld, aber auch abseits des Parketts abends spielen wir oft UNO stimmt die Chemie einfach. Von einem Journalisten auf seine offensive Ausbeute von 18 Zählern ohne Fehlwurf angesprochen, reibt er sich den im Trainingslager zugelegten Vollbart und grinst verscmitzt: Hundert Prozent hm, dann hatte ich heute wohl ein gutes Händchen, was?! Auch Dirk Bauermann zeigte sich mit der Leistung Ohlbrechts sehr zufrieden. Tims gesamte Entwicklung gehört zu den sehr erfreulichen Dingen, wovon wir in der Nationalmannschaft enorm profitieren, gab der Cheftrainer zu Protokoll. Bonn war eine tolle Station für unseren letzten Test vor der Weltmeisterschaft, weswegen ich mich bei den Telekom Baskets und den Zuschauern noch einmal ausdrücklich bedanken möchte.

 


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