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Das Spiel im letzten Viertel verloren

Tabellenführer aus Frankfurt gewinnt Karnevalsspiel auf dem Bonner Hardtberg 89:83 Telekom Baskets unter den Körben nicht stark genug schlechter Start ins vierte Viertel kostet den Sieg - Terrence Rencher bestätigt die starke Form der letzten Wochen

 

 

 

Wir feiern trotzdem, so die Reaktion der zumeist kostümierten Bonner Fans. 3.500 fanden am Samstagnachmittag den Weg zu Bonns größter Karnevalsparty. In der ausverkauften Hardtberghalle mussten sie dann ein Novum erleben: Die Telekom Baskets Bonn hatten erstmals an Karneval ein Spiel verloren. Und das gegen keinen geringeren als den Tabellenführer der s.Oliver BBL, die OPEL Skyliners aus Frankfurt.Dabei hatte eigentlich alles gepasst. Die Fans waren in Hochstimmung, Karnevalsrythmen und die Ehrengarde der Stadt Bonn stimmten alle Zuschauer, darunter 100 Jecke aus Frankfurt, richtig ein. Und auch die Akteure beider Teams sorgten für beste Unterhaltung. Doch schnell wurde klar, dass die Baskets, entgegen den meisten bisherigen Spielen in der Liga, diesmal nicht die Hoheit an den Brettern hatten.

 

Skyliners-Star Marcus Goree fischte sich einen Rebound nach dem anderen und versorgte sein Team mit wichtigen zweiten Wurfchancen. Überhaupt wirkte die Frankfurter körperlich präsenter. Baskets-Coach Predrag Krunic musste seine Jungs schnell spielen lassen, um das Abwehrbollwerk der Frankfurter auszuhebeln. Mehr als einmal sorgten schnelle Ballstafetten, zumeist eingeleitet durch den starken Terrence Rencher, für Verwirrung unter dem Gästekorb. Die Folge: Bonn konnte das Spiel gegen den Europaligisten offen halten. Im Gegenteil: Hätten die Bonner Scharfschützen ein wenig mehr Wurfglück gehabt, hätte die Rebound-Überlegenheit der Gäste vielleicht kompensiert werden können.

 

Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel gelang es den Baskets durch den endlich wieder voll einsatzfähigen Branko Klepac und dem ersten Dreier von Hurl Beechum einen kleinen Vorsprung von fünf Punkten zum 23:18 (11.) zu erzielen. Die höchste Führung für die Gastgeber, denn schnell kamen die Skyliners wieder heran. Während sich den Baskets kaum Reboundchancen zeigten, fischten sich Stanescu und Goree auf Seiten der Gäste einen Ball nach dem anderen. Bei Bonn hielt besonders Mike Mardesich dagegen, der mit Herz kämpfte und kaum einen Ball verloren gab. Neun Rebounds und 20 Punkte standen am Ende für den jungen US-Amerikaner auf dem Scoutingbogen.

 

Dass die Skyliners kurz vor der Halbzeit nicht Oberwasser erhielten, verdankten die Baskets vor allem ihrem Guard Terrence Rencher. Schon vor wenigen Tagen sicherte er durch eine grandiose Vorstellung den 84:82-Sieg im Saporta-Cup im polnischen Wloclawek. Im Spiel gegen Frankfurt war Rencher mit sechs Assists und 25 Punkten wieder der beste Bonner auf dem Feld.

 

Keinen guten Tag erwischte dagegen Paul Burke. Der Team-Kapitän konnte diesmal seinen Mitspielern kaum Impulse geben. Folglich war Rencher auf sich alleine gestellt. Zusammen mit der Unterlegenheit am Korb zeigte sich bereits nach der Pause, dass Frankfurt den Bonnern die Karnevalsparty verderben wollte. Da waren die Gäste in der 27. Minute schon auf 59:52 davon gezogen, als sich die Baskets nochmals heran kämpfen konnten und sogar den 59:59-Ausgleich schafften.

 

Aus der großen Fete auf dem Hardtberg sollte jedoch nichts mehr werden. Die Baskets verschlafen die ersten beiden Minuten des letzten Viertels und erlauben den Gästen insgesamt zehn Punkte in Folge (59:69, 32.). Erst jetzt wachen die Baskets auf und halten dagegen, doch nur mit mäßigem Erfolg. Auf jede Aktion wissen die Frankfurter eine Antwort. Zusätzlich geraten die Bonner Langen in Foulprobleme. Aleksandar Nadjfeji ist der erste von drei Baskets, der vorzeitig das Spielfeld verlassen muss. Ein erfolgreicher Dreipunkte-Wurf durch Nationalspieler Pascal Roller zwei Minuten vor dem Ende zum 82:71 scheint die Niederlage der Bonner endgültig zu besiegeln. Auf der Frankfurter Bank wird bereits gefeiert, doch die Baskets geben noch nicht auf sondern starten eine furiose Aufholjagd.

 

23 Sekunden vor Abpfiff steht es plötzlich nur noch 86:83 für die Gäste. Doch der Korbleger von Hurl Beechum sollte die letzte gelungene Aktion der Baskets sein.

 

 

 

 

 

 


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