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Dem Meister über 45 Minuten alles abverlangt

FC Bayern München – Telekom Baskets Bonn 112:107 (26:23, 31:30, 23:28, 16:15, 16:11)

In einem offensiven Schlagabtausch haben sich die Telekom Baskets Bonn dem Deutschen Meister FC Bayern München knapp geschlagen geben müssen. Nach 45 heißumkämpften Minuten gingen die Rheinländer mit 107:112 (23:26, 30:31, 28:23, 15:16, 11:16) erhobenen Hauptes, aber als Verlierer vom Parkett. Zum Topscorer der Gäste avancierte Tadas Klimavicius mit 22 Zählern.

(Foto: Eibner / FCB)

Das Spiel

Auf den letzten Metern fehlte den Telekom Baskets Bonn vielleicht auch ein wenig die Kraft. Dabei stand schon lange vor dem Abpfiff fest, dass die Rheinländer dem amtierenden Meister mehr als nur bravourös Contra geboten hatten. Gleich zu Beginn der Verlängerung hatte Eugene Lawrence mit einem Dreier für die hauchdünne Führung gesorgt (98:99, 41. Minute), doch es sollte aus Sicht der Gäste die letzte sein. Der FCB konterte mit fünf unbeantworteten Punkten und legte damit den späten Grundstein zum Erfolg, während Lawrence und Co. mit allen nur erdenklichen Mitteln – lies: Distanzwürfen und taktischen Fouls – eine Wende herbei zwingen wollten.

Dass es in der bayerischen Landeshauptstadt überhaupt zu einer Extraschicht gekommen war, hatten die Schützlinge von Headcoach Mathias Fischer ihrem unbändigen Willen zu verdanken, mit welchem sie dem FCB vor allem offensiv ungemein zusetzten. Vom Sprungball weg kannten beide Mannschaften gefühlt nur eine Marschroute: Attacke. Nach dem ersten Viertel (26:23, 10. Minute) konnte noch vermutet werden, dass sowohl Fischer als auch Svetislav Pesic im weiteren Spielverlauf defensive Anpassungen würden vornehmen können, die den Gegner seines Rhythmus berauben würden. Doch weit gefehlt: Bonn und München brannten in den zehn Minuten vor dem Gang in die Kabine eine regelrechtes Feuerwerk ab, das die Zuschauer in der Halle wie vor den heimischen Endgeräten gleichermaßen bestens unterhielt (57:53, 20. Minute).

Bonn mischte immer wieder erfolgreiche Penetrationen über die Mitte in Richtung Brett mit Wurfversuchen aus der Distanz. Die Hausherren bekamen allerdings weder das Eine noch das Andere effektiv in den Griff, so dass die Fischer-Truppe im dritten Viertel bereits so viel Selbstvertrauen aufgebaut hatte, um gegen die Rot-Weißen zwischenzeitlich fünfmal hintereinander von jenseits der 6,75 Meter-Linie zu treffen und so die Führung zu übernehmen (80:81, 30. Minute). Während des letzten Abschnitts trafen die Telekom Baskets ihre Dreier nicht mehr ganz so hochprozentig, weshalb die Gastgeber die Oberhand gewannen und auf dem besten Wege waren, einen hauchdünnen Vorsprung ins Ziel zu retten. Dank der Nervenstärke von Eugene Lawrence und Mickey McConnell von der Freiwurflinie roch es anderthalb Minuten vor Ende jedoch bereits verdächtig nach Verlängerung (94:94, 39. Minute). Der beim FCB mit einem Kurzzeitvertrag ausgestattete Bo McCalebb erhöhte per Leger, wurde 30 Sekunden vor Schluss allerdings durch Bonns Topscorer Tadas Klimavicius ausgestochen, als der Litauer direkt am Brett zur Verlängerung vollstrecken konnte (96:96, 40. Minute).


Im Detail

Wie gut es für die Telekom Baskets Bonn im Angriff lief, konnte sich ohne Probleme an der Zahl der verteilten Assists ablesen lassen. Waren die Gäste im ersten Viertel noch auf viele Einzelaktionen angewiesen, brachten sie allein im zweiten Abschnitt starke acht direkte Korbvorlagen an den besser postierten Nebenmann. Sowohl im dritten als auch vierten Abschnitt kamen nochmals je fünf Assists hinzu, und auch in der Verlängerung lief der Ball gut und sicher durch die eigenen Reihen, so dass die Scouter weitere vier „Dimes“ notierten. Beide Mannschaften beendeten die Partie mit starken 23 Korbvorlagen.

Einer der Gründe für den hohen offensiven Output der Baskets war die Ausbeute aus dem Dreipunkte-Land. Bis zur Pause hatten Veikalas und Co. vier ihrer zehn von „Downtown“ auf den Weg gebrachten Schüsse versenkt (40,0 Prozent Trefferquote). Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste dann eine ordentliche Schippe drauf und trafen allein im dritten Viertel sechs weitere Dreier – bei lediglich acht Versuchen. Am Ende der Begegnung standen für die Rheinländer 13/31 Distanzwürfe zu Buche (41,9 Prozent).

Nur knapp an einem „Double-Double“ vorbei schlitterte Mickey McConnell. Der Aufbau war mit 15 Zählern nicht nur einer von sieben zweistellig punktenden Bonnern, sondern verteilte zudem auch noch neun Assists. Von vielen dieser Pässe profitierte Tadas Klimavicius, der letztlich als Baskets-Topscorer (22) das Feld verließ, wobei der Litauer neun seiner zwölf Würfe aus dem Feld traf (75,0 Prozent Trefferquote).


Stimmen

Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Es war eine Partie, die auf Messers Schneide stand. Wir haben gut gekämpft und mitgehalten. Wir wollten schnell und aggressiv spielen und ein hohes Spieltempo erzeugen. Wenn man sich den Endstand mit der hohen Punktzahl anschaut, ist uns das wohl auch gut gelungen. Meine Mannschaft hat nie aufgegeben und immer gekämpft.  Wir hatten eine Phase, in der wir unsere Dreier gut getroffen und so die Führung übernommen haben. Das war ein Zeitpunkt, in dem wir es leider verpasst haben, uns abzusetzen. Wir haben München heute zu viele zweite Chancen ermöglicht, diese einfachen Punkte haben uns sehr weh getan.“

Svetislav Pesic (Trainer FC Bayern München):

„Ich habe großen Respekt vor der Spielweise der Bonner. Bonn hat in der Defensive und Offensive ein klares Konzept, und ich wusste, dass es heute nicht einfach wird. Insgesamt hat Bonn heute eine Lehrstunde in Sachen Basketball gezeigt. Unsere Verteidigung ist nicht auf Euroleague-Niveau oder auch nicht auf dem Niveau, damit wir um die Meisterschaft spielen können. Wir haben dem Gegner eine zu hohe Trefferquote erlaubt. Unsere Beine waren schwer, und wir haben es nicht geschafft, den Gegner im Eins-gegen-Eins zu verteidigen. Bonn hat das von Beginn an gut genutzt.“


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

McConnell (15/1 Dreier, 9 Assists), Mädrich (10/1), Veikalas (12/2), Brooks (19/3), Mangold (0), Caloiaro (12/2), Lawrence (11/2, 6 Assists), Klimavicius (22/1), Koch (0), Wachalski (6/1)

FC Bayern München:

McCalebb (14, 13 Assists), Schaffartzik (13/3), Staiger (8/2), Benzing (5), Djedovic (12), Stimac (12), Zipser (3), Savanovic (22/4), Jagla (4/1), Gavel (dnp), Taylor (dnp), Bryant (19, 9 Rebounds)

 

 

 



Die nächsten drei Heimspiele der Telekom Baskets Bonn

Sa, 6. Dezember 2014 – 20:30 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. Phoenix Hagen

Mi, 17. Dezember 2014 – 19:30 – Eurocup

Telekom Baskets Bonn vs. Grissin Bon Reggio Emilia

So, 21. Dezember 2014 – 17:00 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. Eisbären Bremerhaven


Tickets für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es

  • an allen Zweigstellen des General-Anzeiger
  • im Baskets Fanshop im Hause Carthaus Bonn (Remigiusstr. 16, Bonn-Innenstadt)
  • in der Baskets Sportfabrik am Telekom Dome (Basketsring 1, 53123 Bonn)
  • im Online-Ticketshop unter www.baskets.de/ticketshop
  • an der Abendkasse bei den Heimspielen der Telekom Baskets Bonn
  • an allen Eventim Vorverkaufsstellen
  • Baskets Ticket-Hotline: 0228 50 20 14

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