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Den Sieg fast noch verschenkt

Telekom Baskets schlagen die Giants Düsseldorf 54:52 - Bonn verliert nach starker 1. Halbzeit im 3. Viertel den Faden und verspielt eine 19-Punkte-Führung - Tim Ohlbrecht macht 17 Punkte

 

 

 

 

 

Am 25. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga konnten die Telekom Baskets Bonn nach zuletzt zwei Niederlagen in Pokal und Meisterschaft wieder einen Sieg landen und damit einen weiteren Schritt in Richtung Playoff-Teilnahme gehen. Mit 54:52 (20:11, 19:13, 8:11, 7:17) setzten sich die Jungs von Headcoach Michael Koch gegen die Giants aus Düsseldorf durch. Die 5.310 Zuschauer im Telekom Dome mussten allerdings bis zur letzten Sekunde zittern, erst dann war der zehnte Heimsieg der Saison unter Dach und Fach.Dass es noch einmal richtig spannend würde, daran hätte auf dem Hardtberg in der 25. Spielminute kaum noch ein Zuschauer gedacht. Zu deutlich hatten die Baskets das Spiel im Griff gehabt. Tim Ohlbrecht, der mit insgesamt 17 Punkten Bonns Bester an diesem Abend war, hatte gerade per Freiwurf für die komfortable 45:26-Führung gesorgt.

 

Bis dahin hatten die Telekom Baskets in Offense wie Defense eine beeindruckende Leistung gezeigt. Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen und nach 25 Minuten dem Gegner lediglich 26 Punkte zu gestatten, sprach für eine sehr gute Verteidigungsleistung. Zudem taten sich auch endlich wieder die Bankspieler hervor, so dass Mike Koch bis zu diesem Zeitpunkt keinen Grund zur Klage hatte.

 

Auch mit dem unvorhergesehenen Einsatz von Düsseldorfs Brant Bailey war man bis dahin gut zurechtgekommen. Erst kurz vor Ende des Abschlusstrainings am Freitagabend hatte die Baskets die unerwartete Nachricht erreicht, dass der ursprünglich für drei Spiele gesperrte Bailey im Telekom Dome auflaufen darf. Die Überraschung war gelungen. Mit 14 Punkten wurde der US-Amerikaner bester Scorer seines Teams und war maßgeblich mitverantwortlich, dass die Giants das Spiel fast noch gedreht hätten.

 

Ab der 26. Minute glitt den Baskets das Spiel aus den Händen. Mit 19 Punkten lag Bonn in Führung (45:26), als die Gäste ihre Aufholjagd starteten. Je mehr den Düsseldorfern gelang, umso mehr zerbrach das Spiel der Baskets. Der Spielfluss der ersten Halbzeit wich einer zunehmenden Verkrampfung, die das gesamte Team zu lähmen schien. Ein Zustand, der glücklicherweise nur die Offense betraf. Anders als bei den herben Niederlagen der letzten Woche in Bremerhaven und Berlin, konnten die Baskets ihre Konzentration und Intensität in der Defense über 40 Minuten halten. Im Angriff lief jedoch so gut wie nichts mehr zusammen.

 

Die Bonner Spieler versuchten es der Reihe nach mit dem Kopf durch die Wand und bissen sich an der jetzt ebenfalls ausgezeichneten Giants-Verteidigung fest. Punkt für Punkt bröckelte der Vorsprung der Hausherren bis Düsseldorf durch einen Dreier von Brant Bailey zehn Minuten später einen 21:2-Lauf zum 47:47-Ausgleich (35.) abschlossen.

 

Die Baskets wackeln, reißen sich jetzt jedoch in der Offense endlich wieder zusammen. Zwei ganz wichtige Korbleger von Tim Ohlbrecht sorgen wieder für ein kleines Polster (51:47, 37.), wenig später kann Chris Ensminger sogar auf 53:47 erhöhen. Fast scheint es, als sei die alte Bonner Sicherheit in der Offensive wieder da, doch als Tim Ohlbrecht mit fünf Fouls das Spielfeld verlassen muss, können es die Gäste noch einmal richtig spannend machen.

 

Koko Archibong, der schon im Hinspiel mit der Schlusssirene den knappen 70:69-Sieg für die Giants sichern konnte, bringt sein Team bis 44 Sekunden vor dem Ende per Korbleger und Dreipunktewurf wieder bis auf einen Punkt heran (53:52). Patrick Flomo hat 20 Sekunden später die Chance, Bonn mit zwei Freiwürfen wieder auf drei Punkte in Führung zu schießen. Er trifft jedoch nur einen Wurf. Der letzte Angriff gehört Düsseldorf, doch die Baskets verteidigen nahezu perfekt, lassen keinen gezielten Wurf der Gäste zu und bringen so das 54:52 über die Zeit.

 

Stimmen zum Spiel

 

Michael Koch (Coach Bonn): Das war ein Spiel mit zwei absolut unterschiedlichen Halbzeiten. Ich habe noch nie erlebt, dass mein Team trotz eines Sieges so deprimiert in der Kabine gesessen hat. Meine Jungs sind im Moment mental sehr angeknackst, wir sind von Minute zu Minute mehr verkrampft. Im Angriff sind wir nach der Pause viel zu oft mit dem Kopf durch die Wand, doch die Verteidigung war heute ok. Darauf haben wir uns auch im letzten Düsseldorfer Angriff verlassen und sind letztlich dafür belohnt worden. Nach den zwei Klatschen der letzten Woche war dieser Sieg sehr wichtig für unser Selbstvertrauen.

 

Achim Kuczmann (Coach Düsseldorf): Glückwunsch an Michael Koch und sein Team. Das war in der Tat ein Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Hälften. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie nach 19 Punkten Rückstand so zurück gekommen ist. Letztlich haben beim Stand von 47:47 zwei wichtige Körbe für Bonn den Ausschlag gegeben. Wir glauben natürlich weiter an uns, können uns heute aber nichts davon kaufen, dass wir Bonn in deren eigener Halle bei 54 Punkten gehalten haben. Leider haben wir es mit dem letzten Angriff nicht geschafft, den freien Wurf zu finden und zu nehmen. Erik Taylor hat uns heute schon sehr geholfen. Er hat die Persönlichkeit, das Team zu führen.

 

 


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