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Der erste Titel der Saison

Telekom Baskets Bonn nehmen an Qualifikation zum TOP FOUR teil

Das Feld für die Pokal-Qualifikation ist gesetzt. Doch eine grundsätzliche Frage bleibt: Neuer Modus, alter Modus? Beide Formate haben ihre Berechtigung und ihren ganz eigenen Reiz. Klar ist: Früher war vielleicht nicht alles besser, aber sicher vielfältiger

Mit wem bekommen es Ryan Thompson und Co. im Pokal zu tun? (Fotos: Sebastian Dorbrietz)

Die Hinrunde der Saison 2016/2017 in der easyCredit BBL neigt sich dem Ende entgegen. Damit einher geht der immer häufiger fallende Begriff der „Pokal-Qualifikation“. Hinter diesem Terminus verbirgt sich letztlich eine gesonderte, parallel zum regulären Bundesliga-Spielbetrieb geführte Tabelle: Sie informiert, welche sechs Mannschaften ins Pokal-Viertelfinale (21./22. Januar 2017) einziehen. Sechs Teams im Viertelfinale? Richtig, eine Viertelfinalbegegnung findet nicht statt, da ALBA Berlin als Ausrichter des diesjährigen TOP FOUR (18/19. Februar 2017) gesetzt ist. Deshalb auch die gesonderte Pokaltabelle, weil die Spiele mit Berlin-Beteiligung herausgerechnet werden.

Da auch die eventuell bereits absolvierten Partien gegen Hagen (Lizenzentzug durch die Liga) beim Tabellenrechnen „gelöscht“ werden, bleiben in Summe nur 15 zu wertende Spiele pro Team. Wenige Tage vor Ende der Hinrunde steht nun das Sextett fest, welches in der Qualifikationsrunde um eine Fahrt in die Hauptstadt streitet: ratiopharm ulm, Brose Bamberg, der FC Bayern München, medi bayreuth, die MHP RIESEN Ludwigsburg sowie die Telekom Baskets Bonn.

Die drei Paarungen der Qualifikationsrunde werden am kommenden Freitag, den 30. Dezember 2016, im Rahmen der BBL-Partie zwischen München und Braunschweig ausgelost.

Schöne neue (Pokal-)Welt

Seit die Liga den Pokalmodus zur Saison 2009/10 auf das aktuelle Format umstellte, ist ein klarer Trend erkennbar. Die ohnehin stärkeren Mannschaften, welche sich regelmäßig in den oberen Tabellenregionen wiederfinden, nehmen dadurch nicht nur im Vergleich zu früher eher am TOP FOUR teil, sondern stoßen im Sommer auch tief in die Playoffs vor. Da sich der Modus seit nunmehr sieben Spielzeiten im laufenden Betrieb befindet, bietet sich ein Vergleich zu den sieben vorangegangenen Saisons (2003 bis 2009) an.

Auch wenn Bamberg ganz offensichtlich die bestimmende sportliche Größe der jüngeren BBL-Vergangenheit darstellt – sechs Meisterschaften und drei Pokalsiege seit 2010 sprechen für sich – so scheint insbesondere das TOP FOUR doch seine viel zitierten eigenen Pokalgesetze zu haben. Bei den letzten vier Cup-Endrunden gingen die Franken jeweils leer aus, bis ins Finale schafften sie es lediglich 2015 (70:72 vs. Oldenburg). Stattdessen schwang sich ALBA Berlin zum großen Pokal-Schreck auf und griff den Pott gleich dreimal (2013, 2014, 2016) ab. Ohnehin haben die „Albatrosse“ scheinbar eine Vorliebe für den Pokalwettbewerb entwickelt. Wann immer die Hauptstädter seit 2003 im Finale standen, hievten sie am Ende des Tages auch die Trophäe in die Höhe – einzig 2008 sowie 2015 schieden sie bereits im Halbfinale aus.

Der bis 2009 geführte Modus, wonach auch die Mannschaften der 2. Liga teilnahmen, barg hin und wieder Überraschungen. Unzählige Male hieß es „David gegen Goliath“ mit dem Ergebnis, dass die vermeintlich kleinen Teams sportlich über sich hinauswuchsen. So schaffte Baskets-Kooperationspartner Rhöndorf als bislang letzter Zweitligist gar den Sprung in die Endrunde (2001). Eine weitere heute undenkbare Kuriosität: Mit Gießen (2003, 2006), Würzburg (2004), Bonn (2005), Ludwigsburg (2008) und Düsseldorf (2009) standen Teams im TOP FOUR, welche am Ende der regulären Saison die Playoffs verpassten. Wie undenkbar das tatsächlich ist? Seit der Einführung des neuen Modus standen alle Endrunden-Teilnehmer durchgängig auch in den Playoffs.


Bonus: Doppelt gemoppelt

Inwiefern hängen der neue Pokalmodus und die Vielfalt der an der Endrunde teilnehmenden Mannschaften zusammen? Selbstverständlich liegen zwischen dem Wettkampf um den ersten Titel einer Saison und den Playoffs noch mindestens zwei Monate in denen sportlich eine Menge passieren kann, doch war seit 2010 merklich zu erkennen, dass die im TOP FOUR vertretenen Teams auch deutlich öfter bis ins Halbfinale der Postseason vordringen.

Jahr       TOP FOUR & PO-Halbfinale

2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
3
2
2
2
2
3
3
2
1
3
2
1
1
2
Bamberg, München, Frankfurt
Bamberg, Berlin
München, Berlin
München, Ulm
Bamberg, Ulm
Bamberg, Frankfurt, Quakenbrück
Bamberg, Frankfurt, Bremerhaven
Bonn, Berlin
Berlin
Quakenbrück, Köln, Ludwigsburg
Bamberg, Berlin
Frankfurt
Frankfurt
Bonn, Berlin


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