Der sechste Sieg in Folge
Die kurze Pause über die Weihnachtsfeiertage hat dem derzeitigen Lauf der Telekom Baskets in der Beko BBL nicht geschadet. Am 16. Spieltag gelang den Bonnern gegen die Giessen 46ers der sechste Bundesliga-Sieg in Folge. Mit 83:76 (18:10, 19:13, 23:29, 23:24) wurden die Hessen geschlagen und damit die Tabellenführung gesichert. Am 03.01.2010 wartet bereits das nächste Heimspiel auf die Baskets. Zum Abschluss der Hinrunde ist dann das Team von ratiopharm Ulm zu Gast auf dem Hardtberg (Tickets noch überall im Vorverkauf). Zuvor müssen die Jungs von Coach Mike Koch allerdings noch einmal auswärts ran. Am Mittwoch, 30.12.09, spielen die Baskets beim Deutschen Meister in Oldenburg. Das Spiel beginnt um 20.00 Uhr. Radio Bonn/Rhein-Sieg überträgt live.
5.570 Zuschauer fanden zumindest in den ersten zwanzig Minuten des Spiels den passenden Ausgleich für die besinnlichen Feiertage zuvor. Mit viel Spielfreude, Variabilität und guter Defense demonstrierte das Team von Headcoach Michael Koch eindrucksvoll, warum es momentan in der Beko BBL ganz oben steht. Nur ganz zu Beginn gelang es dem Drittletzten der Tabelle das Spiel offen zu halten und nach zwei Minuten mit 4:2 in Führung zu gehen. Danach wurden die Gäste von den Baskets gehörig durcheinander gewirbelt.
Ronald Duprees Dreier zum 8:4 in der 4. Minute riss die Fans das erste Mal von den Sitzen, weitere Aufforderungen zum spontanen Aufstehen folgten im Minutentakt. Ob es nun artistische Anspiele von Jared Jordan auf seine Mitspieler waren, Blocks von Patrick Flomo und Ronald Dupree oder Dunkings von Tim Ohlbrecht oder Bryce Taylor: Die Zuschauer kamen vor der Pause voll auf ihre Kosten.
So war das 18:10 nach dem ersten Viertel und das 37:23 zur Halbzeit die logische Konsequenz aus der Bonner Spielfreude im Angriff und der guten Verteidigungsarbeit in der eigenen Hälfte. Die Führung hätte sogar noch höher ausfallen können, wären die Baskets auch beim Rebound konsequenter zur Sache gegangen. Elf Offensiv-Rebounds der Gäste aus Hessen (Bonn: 3) trübten ein wenig die Zwischenbilanz beim Seitenwechsel, doch die Baskets waren gewarnt, denn immerhin trafen an diesem Sonntagabend das beste und drittbeste Reboundteam der Liga aufeinander.
Die Schwäche beim Rebound sollte sich auch nach der Halbzeitpause nicht abstellen. Dem Spielfluss auf Bonner Seite schadete dies zunächst allerdings nicht. Als ein weiterer Dreier von Ronald Dupree in der 24. Minute zum 51:34 für die höchste Führung seines Teams sorgte, glaubte bis auf die mitgereisten Giessener Fans wohl kaum noch jemand an einen Sieg der Gäste. Eine Einstellung, die sich leider auch zunehmend im Team der Telekom Baskets durchsetzte.
Im Gefühl, alles im Griff zu haben, ließen die Bonner Hausherren besonders in der kraftraubenden Verteidigungsarbeit nach. Den 46ers wurde es immer leichter gemacht, an gute Würfe zu gelangen. So machten die Gäste aus Gießen im dritten Viertel sechs Punkte mehr als in der gesamten ersten Halbzeit. Mit 23:29 ging der Spielabschnitt an das Team von 46ers-Coach Vladimir Bogojevic.
Das Spiel sollte daher im Schlussabschnitt doch noch einmal richtig spannend werden, denn nach 33. Minuten war der 17-Punkte-Vorsprung der Baskets auf magere vier Punkte zusammengeschmolzen (62:58). Bryce Taylor, der mit Chris Ensminger (erneutes Double-double mit elf Rebounds und zehn Punkten) beste Bonner Spieler an diesem Abend, leitete mit einem Dreier die erneute Wende ein. Es folgte ein 8:0-Lauf zum 70:58 in der 35. Minute. Bonn führte wieder mit zwölf Punkten, ein Vorsprung, der ohne größere Probleme und dank der guten Bonner Freiwurfleistung (26 von 31)bis zum Spielende reichen sollte.
Ein Sieg, der den Telekom Baskets Bonn auch die vorzeitige Teilnahme an der Viertelfinalrunde um den Beko BBL Pokal sichert. Von den vier Teams für das TOP4 2010 ist Frankfurt als Ausrichter bereits gesetzt. Die sechs besten Teams der Hinrunde werden die restlichen drei Teilnehmer unter sich ausspielen. Die Auslosung der Viertelfinal-Paarungen erfolgt Ende Januar 2010. Spieltermin ist der 17. Februar 2010.
Stimmen:
Michael Koch (Headcoach Bonn): "Ich wäre froh gewesen, wenn das Spiel zur Halbzeit zu Ende gewesen wäre. Wir haben im dritten Viertel ohne Aggressivität und Spielfreude agiert, waren teilweise überheblich und haben den Sack nicht zugemacht. Keine Mannschaft liefert hier freiwillig die Punkte ab, jeder will gewinnen, deshalb müssen wir immer bis zum Ende fighten. Zum Glück konnten wir am Ende noch zulegen und haben in diesem Jahr endlich eine gute Freiwurfmannschaft. Bei den Rebounds haben wir heute allerdings zu viele hergeschenkt. Wir müssen noch lernen, manchmal effektiver zu spielen und weniger für das Publikum".
Vladimir Bogojevic (Headcoach Gießen): "Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Spiel erst im dritten Viertel begonnen hätte. Dort sind wir so aufgetreten, wie wir es für das gesamte Spiel besprochen hatten. Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen, ohne Elan und Defense gespielt. Bonn hat gut verteidigt, unsere Topscorer direkt aus dem Spiel genommen und mit Ensminger eine Macht unter dem Korb gehabt. Mit der zweiten Halbzeit bin ich wie gesagt zufrieden. Wir haben die beiden letzten Viertel gewonnen. Jetzt werden wir daran arbeiten, Bradley Strickland in unser Team und unsere Systeme einzubauen".