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Erst die Arbeit, dann das (Silvester-)Vergnügen

Crailsheim Merlins – Telekom Baskets Bonn 87:90 (26:23, 16:17, 23:24, 22:26)

Lange mussten sie arbeiten, doch am Ende des finalen Spiels des Jahres 2014 gingen die Telekom Baskets Bonn als Sieger vom Platz. Bei den Crailsheim Merlins entführte die Mannschaft von Trainer Mathias Fischer ein hartumkämpftes 90:87 (23:26, 17:16, 24:23, 26:22) und baut seine Serie auf nunmehr wettbewerbsübergreifend fünf Erfolge hintereinander aus.

Nach dem Jahreswechsel geht es bereits am Sonntag, den 4. Januar 2015, auswärts bei den EWE Baskets Oldenburg weiter – Hochball ist um 17:00 Uhr.

(Foto: Christian Rieger)

Das Spiel

Die Gäste traten spielbereit und voll motiviert zum Hochball an. Bonn verschwendete keine Zeit und setzte in der Anfangsphase der Begegnung darauf, den Ball so nah wie möglich ans Brett zu tragen, um so Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen (0:4, 2. Minute). Fortan allerdings war es den Hausherren vorbehalten, das Tempo zu bestimmen, indem sie immer wieder von jenseits der 6,75 Meter-Linie trafen und mit vier Dreiern in Folge für den Großteil ihrer Ausbeute sorgten (14:14, 6. Minute). Der letzte Distanztreffer initiierte einen 11:0-Lauf der Merlins, den Bonn jedoch pünktlich zum Viertelende konterte und so auf Schlagdistanz blieb (26:23, 10. Minute).

Die Mannen aus dem Süden bewahrten jedoch die Ruhe und zogen nach Wiederanpfiff abermals davon. Auch ein offensiv Verantwortung übernehmender Mickey McConnell und der zum (obligatorischen) Alley-Oop einfliegende Ryan Brooks konnten einen stetig wachsenden Rückstand nicht verhindern (40:31, 16. Minute). Zu oft wurden in der Offense gute Würfe leichtfertig vergeben. Headcoach Mathias Fischer stellte defensiv um, brach mit einer Ball-Raum-Deckung den Rhythmus der Partie und setzte damit den taktischen Funken, der einen 9:0-Run entfachte (40:40, 19. Minute), ehe den Gastgebern der letzte Streich vor dem Gang in die Kabine vorbehalten war (42:40, 20. Minute).

Nach dem Seitenwechsel machten sich die Rheinländer daran, die noch bestehende Differenz abzutragen, verpatzten jedoch den Start ins dritte Viertel und mussten so lange warten, ehe ein Dreier durch Ryan Brooks für den langersehnten Ausgleich sorgte (62:62, 29. Minute). Ab da blieb es eng, wenngleich Crailsheim vor dem Gang in den Schlussabschnitt einen minimalen Vorsprung sein Eigen nennen konnte (65:64, 30. Minute).

Auf der Zielgeraden deutete lange vieles auf einen echten Thriller zum Jahresausklang hin – und so sollte es auch kommen. Diesmal konnten sich die Baskets jedoch nicht - wie in den Spielen zuvor - auf eine gute Teamleistung verlassen, sondern einzelne Spieler mussten das Heft in die Hand nehmen. Ryan Brooks wendete mit einem Dreier aus der Ecke und einem Leger das Blatt endlich zu Gunsten der Gäste, worauf Merlins-Trainer Ingo Enskat nur mit einer taktischen Auszeit antworten konnte (76:79, 35. Minute). Crailsheim kam fokussiert zurück aufs Feld und riss abermals die Führung an sich, wodurch Bonn mächtig unter Zugzwang geriet (83:80, 38. Minute).

Doch die Baskets behielten in dieser prekären Lage die Nerven. Zwei ganz wichtige Dreier durch Eugene Lawrence und Brooks sowie ein krachender Dunking von Tadas Klimavicius ließen Bonn schließlich doch noch auf die Siegerstraße einbiegen (83:88, 40. Minute). Der Aufsteiger versuchte zu kontern, brachte dank der guten Verteidigung von Matchwinner Brooks jedoch den Ball nicht innerhalb der vorgeschriebenen fünf Sekunden ins Spiel – Ballbesitz Bonn. Es passte, dass ausgerechnet Brooks per Foul an die Linie geschickt wurde, wo der Flügel mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen den zehnten Saisonerfolg dingfest machte. 



Im Detail

Mit 23 Punkten avancierte Ryan Brooks zum Bonner Topscorer und stellte damit gleichzeitig eine neue persönliche Saisonbestleistung auf. Der Flügel brauchte dafür lediglich 21:24 Minuten und darüber hinaus durch hohe Trefferquoten aus dem Feld. Der Amerikaner netzte acht seiner 14 Würfe aus dem Feld ein (57,1 Prozent), darunter drei von sechs Dreier. Von der Freiwurflinie zeigte er sich komplett ohne Fehl und Tadel (4/4).

Lange Zeit zu kämpfen hatten die Telekom Baskets Bonn mit teils unnötigen Ballverlusten. Bereits zur Pause standen für Lawrence und Co. satte elf Turnover zu Buche. Nach dem Seitenwechsel kamen allerdings nur noch deren fünf hinzu – ein wichtiger Faktor, um das letztlich erfolgreiche Comeback auf den Weg zu bringen.

Bonn traf die Hälfte seiner Dreier – am Ende des Tages sollten es sechs Stück sein – im letzten Viertel. Bis dahin fanden magere drei von 15 Versuchen ihren Weg durchs Netz (20 Prozent Trefferquote), während im Schlussabschnitt starke 60 Prozent aller Distanzschüsse verwandelt wurden (3/5).


Stimmen

Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

"Zunächst möchte ich den Crailsheim Merlins zu einer hervorragenden Partie, die sie über weite Strecken geführt haben, gratulieren. Die ganzen Umstände bzgl. der Spielansetzung und was vorher war, sind nur eine Ablenkung vom Spiel und nicht entscheidend. Jedes Spiel muss gespielt werden. Natürlich hätte ich heute lieber Geburtstag mit meiner Frau gefeiert, aber Spiele werden angesetzt, ich werde dafür bezahlt, diese Spiele zu coachen, und nur das zählt. Heute stand es auf Messers Schneide, dass wir fast verloren hätten. Wir haben in der 1. Halbzeit gar nichts getroffen. In der 2. Halbzeit haben wir das Spiel nach innen verlagert, und am Ende die Dreier und die Big Points gemacht und somit für uns das Spiel entschieden."

Ingo Enskat (Trainer Crailsheim Merlins):

"Du bist natürlich immer enttäuscht, wenn Du verlierst. Mit dem Spiel insgesamt, bei dem, was unser Leistungsvermögen ist, bin ich sehr zufrieden. Zudem sehe ich eine weitere Leistungssteigerung, wir haben insgesamt besser gespielt als gegen den MBC. Wir haben zum Ende zwei Fehler in der Defensive gemacht, einmal haben wir falsch rotiert und einmal einen Korbleger bekommen, den wir so nicht hätten bekommen dürfen. Das waren die beiden entscheidenden Situationen, die Bonn 5 Punkte gebracht hat, die wir letztendlich nicht mehr aufholen konnten."

 

Schon beim nächsten Heimspiel der Baskets haben die Crailsheim Merlins die Chance auf eine Revanche. Am 18. Januar 2015 empfängt Bonn den Aufsteiger im Telekom Dome (Beginn: 17:00 Uhr, Tickets gibt es noch überall im Vorverkauf).




Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

McConnell (12, 5 Assists), Mädrich (16, 8 Rebounds), Veikalas (11/1 Dreier), Brooks (23/3), Mangold (3), Caloiaro (1, 7 Rebounds, 4 Steals), Lawrence (3/1, 4 Assists), Klimavicius (16, 7 Rebounds), Koch (0), Wachalski (5/1)

Crailsheim Merlins:

Saibou (4), Timberlake (6), Moore (10/2), Mosley (16/2), Crow (2), Sim (17/2), Agafonov (6), Sebald (dnp), Kronhardt (dnp), Rockmann (d0), Freese (12/1, 9 Rebounds), Otule (14)


Die nächsten drei Heimspiele der Telekom Baskets Bonn


So, 18 Januar 2015 – 17:00 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. Crailsheim Merlins


Sa, 31. Januar 2015 – 20:30 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. Mitteldeutscher BC


Sa, 14. Februar 2015 – 20:30 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn – BG Göttingen



Tickets für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es

 

  • an allen Zweigstellen des General-Anzeiger
  • im Baskets Fanshop im Hause Carthaus Bonn (Remigiusstr. 16, Bonn-Innenstadt)
  • in der Baskets Sportfabrik am Telekom Dome (Basketsring 1, 53123 Bonn)
  • im Online-Ticketshop unter www.baskets.de/ticketshop
  • an der Abendkasse bei den Heimspielen der Telekom Baskets Bonn
  • an allen Eventim Vorverkaufsstellen
  • Baskets Ticket-Hotline: 0228 50 20 14

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