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Feature: Exkurs zum Nord-Pohl

Sportlicher Leiter der Telekom Baskets Bonn blickt zurück auf seine Zeit bei den Eisbären Bremerhaven

Kurze Frage: Wann haben Sie zuletzt Eric Taylor gesehen? Ist wahrscheinlich schon etwas länger her. Aber wer sich auch auf die rechte Rheinseite zu den Dragons aus Rhöndorf verirrt hat, der war in der Saison 2003/04 sicher auch vor Ort, als ET mit den Eisbären Bremerhaven am Fuß des Drachenfels seine Visitenkarte abgab. Damals nahmen die Norddeutschen Anlauf, um in die BBL aufzusteigen. Als Drachen und Eisbären sich am 18. Dezember ein heißes Duell lieferten, waren noch zwei weitere Basketballfreunde mit von der Partie, die heute das Gesicht der Telekom Baskets Bonn prägen: Michael Koch und Carsten Pohl.

 

Koch, seit 2005 Trainer in der ehemaligen Bundeshauptstadt spielte seinerzeit nach der Rückkehr aus Griechenland seine letzte aktive Saison für die Drachen und schoss Bremerhaven eigenhändig mit 21 Zählern (darunter drei Dreier) aus der Halle. Pohl, heute Sportlicher Leiter des Telekom Baskets Bonn e.V., stand als Co-Trainer der Eisbären an der Seitenlinie und erinnert sich noch gern an seinen 13-monatigen Aufenthalt im hohen Norden. Es war eine ungemein spannende Saison, aus der ich viel gelernt und mitgenommen habe, berichtet Pohl beim Blick zurück. Abseits des Feldes habe ich in Bremerhaven Freunde fürs Leben gefunden, die ich mit meiner Familie immer noch gerne besuche. Die Eisbären beendeten die Saison 2003/04 hinter den Schwelmer Baskets auf dem zweiten Platz, obwohl sie sich schon damals den Aufstieg als klares Ziel auf die Fahnen geschrieben hatten. Das BBL-Ticket wurde ein Jahr später gelöst, als die Truppe von Cheftrainer Dr. Sarunas Sakalauskas sich gegen die versammelte Zweitliga-Konkurrenz durchsetzte.

 

Pohl verdingte sich in Bremerhaven nicht nur als Assistenz-Trainer, sondern sollte auch das Jugendprogramm voranbringen. Viele Dinge, die ich damals gelernt habe, lasse ich bei den Baskets einfließen, bspw. wenn es um Schulprojekte geht, so der Sportliche Leiter. Und ich habe ein viel besseres Verständnis für Profis entwickelt, die fernab der Familie ihrem Job nachgehen. In Bornheim vor den Toren Bonns ansässig pendelte Pohl während seiner Bremerhavener Zeit oft gen Heimat am Ende kamen dabei rund 60.000 Kilometer auf deutschen Autobahnen zusammen. Über die Stationen Mönchengladbach, Ettelbruck (Luxemburg) und Rentrop Bonn gelangte er schließlich zu den Telekom Baskets, bei denen der 45-Jährige seit Januar dieses Jahres im Amt des Sportlichen Leiters tätig ist. Ein Amt, in dem er nicht nur strukturell und organisatorisch arbeitet, sondern vor allem Talente sichtet, Trainings koordiniert und persönlich Individualeinheiten im an den Telekom Dome angeschlossenen Ausbildungszentrum abhält.

 

Mittwochabend aber wird Pohl, wenn er es kurzfristig nicht noch in die Bremerhavener Stadthalle schaffen sollte, sicher beim Abendessen mit einem Blick am Liveticker hängen bleiben. Ich habe Bremerhaven seit damals so intensiv wie es mir jeweils möglich war im Auge gehabt. Und gerade wenn es zum Spiel zwischen Baskets und Eisbären geht, lässt es sich gar nicht vermeiden, die Partie zu verfolgen.

 


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