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Feature:Die Antwort lautet: 42

John Bowler hat nach vier Jahren bei den Telekom Baskets in Ludwigsburg angeheuert und kommt am Samstag als Gast in den Telekom Dome.

Es gibt einige Spieler, die sich während ihrer Karriere bei den Telekom Baskets Bonn ins kollektive Gedächtnis gebrannt haben. Einer dieser Helden kam im Jahr 2006 als zu kleiner, zu schwerer Center in die ehemalige Bundeshauptstadt und strafte alle seine Kritiker in Rekordzeit unerbittlich ab. Als John Bowler im vergangenen Sommer nach Ludwigsburg wechselte, hatte er mit den Baskets zwei Vizemeisterschaften gefeiert, stand im Pokalfinale und wurde von den Fans der Liga zum Most Likeable Player gewählt. Davon einmal abgesehen machte er nicht nur 1283 Meisterschaftspunkte, sondern stach als stets ehrliche Haut hervor. Doch bevor er sich am Samstag das Trikot mit der Nummer 42 Überstreift, stand er seiner ersten Europa-Station für ein paar Fragen Rede und Antwort.

 

John, sei ehrlich, du hast in Ludwigsburg nur unterschrieben, weil sie dir deine alte College-Nummer gegeben haben, oder?

John Bowler: (lacht) Nicht nur. Aber es ist auf jeden Fall schön, wieder mit der 42 aufzulaufen. In Bonn ging das seinerzeit leider nicht, da die Baskets die Nummern ab der Vier aufwärts nach dem europäischen System verteilten.

 

Wenn du dich zurückentsinnst, wie du 2006 nach vier Jahren bei Eastern Michigan nach Bonn gekommen bist: Was war damals die größte Umstellung, mit der du zu kämpfen hattest?

Einer der größten Unterschiede war, dass die Teams hier sehr viel tiefer waren und physischer gespielt haben, als noch am College. Vom Sportlichen abgesehen ist der Lebenswandel in Europa natürlich anders, als in den Staaten. Es war für mich kein vollkommener Kulturschock, aber ich habe mich natürlich erst einmal orientieren und anpassen müssen. Wäre ich nach Russland oder Japan gegangen, wäre die Umstellung sicher heftiger gewesen. Auch die Kommunikation mit den Leuten hier ist meistens sehr entspannt. Die letzten zweieinhalb Jahre in Bonn habe ich Deutschunterricht genommen aber ich tue mich immer noch schwer damit. Vor allem komme ich fast gar nicht dazu, die Sprache im Alltag zu gebrauchen, da viele Deutsche englisch sprechen und darauf umschwenken, wenn man mit ihnen spricht.

 

Nach deinen vier Jahren in Bonn wird dich der Ortswechsel nach Ludwigsburg wahrscheinlich nicht mehr so viel Anpassung gekostet haben...

Nein, nicht wirklich. Die Mentalität der Menschen in Ludwigsburg ist etwas anders, als in Bonn. Aber das mag daran liegen, dass die Region an sich durch die amerikanischen Militärbasen geprägt ist. Bis Mannheim, wo einige meiner Teamkameraden schon waren, sind es mit dem Auto nur knapp 30 Minuten. Die Stadt selber ist kleiner, wodurch sich die Leute auf den Straßen öfter begegnen und kennen aber das ist sehr angenehm. Für mich war der Ortswechsel viel eher mit der Spannung verbunden, was die Zukunft bringt.

 

...womit wir beim Basketball sind. In Bonn hast du viele verschiedene Rollen ausgefüllt, bist gestartet und als Joker von der Bank gekommen. Wie würdest du deine Rolle im neuen Team beschreiben?

Durch meine Knieverletzung und die Tatsache, dass Chris (Ensminger, Anm. der Red.) gut gespielt hat, kam ich in Bonn zuletzt von der Bank. In Ludwigsburg bin ich ganz klar als Leistungsträger gefordert. Die Art und Weise, wie ich spiele, hat sich nicht wirklich verändert. Aber ich versuche immer noch herauszufinden, wie ich dem Team am besten helfen kann. Wir alle in der Mannschaft sind noch dabei, unsere Rollen aufeinander abzustimmen.

 

Mit zwei Siegen und sechs Niederlagen seid ihr holprig in die Saison gekommen. Woran liegt das?

Wir haben es bisher nicht geschafft, ein komplettes Spiel aufs Parkett zu bringen. An einem Abend stimmt unsere Verteidigung, aber vorne geht nichts. Dann wiederum stimmt unsere Offense, aber wir bekommen hinten zu viel rein. Was positiv ist: Wir geben immer Gas, spielen mit Einsatz das ist gut. Wir haben einige junge Spieler, die sich noch an das Niveau gewöhnen müssen. Aber wir sind immer da, um auf Sieg zu spielen.

 

Trotz der zuletzt drei Niederlagen in Folge war erkennbar, dass ihr euch steigert. Hättest du keine Skrupel, zwei Punkte aus Bonn zu entführen?

(lacht) Nein, ganz sicher nicht. Ich hatte vier tolle Jahre in Bonn, wir haben emotional einiges zusammen durchgemacht. Aber jetzt laufe ich für Ludwigsburg auf, und wir wollen zurück auf die Siegerstraße. Es ist etwas Besonderes, im Telekom Dome nicht für Bonn aufzulaufen, aber die Jungs und ich haben früher im Training schon so oft gegeneinander gespielt und uns nichts geschenkt nur, dass diesmal eben das Publikum dabei ist.

 

Das Interview führte Jörg Bähren

 

 

Baskets EuroChallenge-ABO ab 10,- Euro an der Abendkasse beim Spiel gegen Ludwigsburg

 

In wenigen Tagen beginnt für die Telekom Baskets Bonn die Europapokal-Saison mit einem Auswärtsspiel beim kroatischen Meister KK Zagreb (16.11.10, 18.00 Uhr). Bis zum ersten EuroChallenge-Heimspiel am 24.11.10 gegen BK Prostejov aus Tschechien besteht noch die Chance, das Ticket-ABO für alle drei Europapokal-Heimspiele zu erwerben. Der Preis für die drei Gruppenspiele im Telekom Dome liegt dabei zwischen unschlagbaren 10 bis 45 Euro.

 

Der Kauf des ABO-Tickets ist möglich:

 

 

• im Dauerkarten-Online-Shop www.eventimsports.de/shops/index.php3

 

• in der Baskets Sportfabrik (im Telekom Dome), Basketsring 1, 53123 Bonn (7.00 bis 22.00 Uhr, Sa. u. So. 9.00 bis 20.00 Uhr)

 

• an der Abendkasse des Telekom Dome bei allen Heimspielen der Baskets bis einschließlich 24.11.2010

 

• über die Hotline 01805 992219 (0,14 €/Min. aus d. dt. Festnetz. Mobil ggf. abweichend!)

 

Einzeltickets (kein ABO!) gibt es zudem an allen Eventim-Vorverkaufsstellen.

 

 

 

 


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