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FIBA EuroChallenge: International sensationell

Telekom Baskets siegen 100:96 beim Gruppenfavoriten KK Zagreb - Jeremy Hunt (25 Punkte) sichert per Dreier die Verlängerung Chris Ensminger (10 Reb) und Jacob Jaacks mit je 19 Punkten - 8:0-Lauf zu Beginn der Extraschicht

 

 

 

Im ersten Spiel der FIBA EuroChallenge haben die Telekom Baskets Bonn für eine dicke Überraschung in der Gruppe E gesorgt. Die Mannschaft von Cheftrainer Michael Koch setzte sich auswärts bei KK Zagreb mit 100:96 (27:26, 25:23, 14:19, 17:15, 17:13) nach Verlängerung durch. Aus einer starken Mannschaftsleistung stachen Matchwinner Jeremy Hunt (25 Punkte, sechs Rebounds) sowie das Inside-Duo Chris Ensminger (19, 10 Rebounds) und Jacob Jaacks (19, sechs Rebounds) hervor. Nach seiner Knöchelverletzung stand auch Aufbau Nic Wise im Aufgebot.

 

Vor heimischem Publikum erwischte der kroatische Pokalsieger den besseren Start. Dank fünf schnellen Punkten durch Krunoslav Simon (5:2, 1. Minute) hatten die Hausherren auch das Publikum sofort im Rücken, mussten dann jedoch einen 7:0-Lauf der befreit aufspielenden Baskets hinnehmen, bei denen der am Wochenende aufgrund einer Knöchelverletzung aussetzende Nic Wise und Youngster Fabian Thülig etwas überraschend in der Startformation standen (5:9, 4. Minute). Simon beende den deutschen Run mit einem Jumper, konnte als einzig offensive Kraft jedoch nicht verhindern, dass Bonn sich nach Korberfolgen von Jacob Jaacks und Chris Ensminger leicht absetzen konnte (10:16, 5. Minute). Die überrumpelten Kroaten fingen sich schnell und schlugen zurück, übernahmen zwischenzeitlich sogar kurz die Führung (26:24, 9. Minute). Die letzte Aktion des ersten Abschnitts sollte aber den Baskets gehören, für die Jeremy Hunt seinen zweiten Dreier des Tages einnetzte (26:27).

 

Kaum wieder auf dem Feld, da schritt Hunt abermals von jenseits der 6,75m-Linie zur Tat. Der Bonner Guard kam immer besser in Fahrt, und so war es nicht verwunderlich, dass er mit einem Leger den bis dato höchsten Vorsprung herstellen sollte (33:42, 16. Minute). Kleine Unkonzentriertheiten führten dazu, dass Zagreb mit einem 9:2-Lauf konterte (42:44, 18. Minute), doch bei allem Druck der Kroaten bewahrten Hunt und Co. die Ruhe und nahmen am Ende einer offensivgeprägten ersten Hälfte die verdiente Führung mit in die Kabine (49:52).

 

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber vom Einwurf an in der eigenen Hälfte gehörig den Druck. Nach vorn taten sich die Rheinländer merklich schwerer als zuvor und hatten ihre liebe Mühe, den 2,05m großen Luka Zoric unter Kontrolle zu halten. Im direkten Zusammenspiel mit Mario Kasun drückte der Center das Spielgerät kraftvoll durch den Ring und stellte mit dieser brachialen Aktion die vom Publikum langersehnte Führung her (57:56, 23. Minute). Von da an ging im Vergleich zur ersten Hälfte weniger punktereich, dafür insgesamt weitaus intensiver das Feld rauf und runter, wobei sich kein Team einen nennenswerten Vorteil erarbeiten konnte (68:66).

 

In den finalen zehn Minuten packten Zagreb und Bonn jeweils zwei defensive Schippen drauf, halbwegs einfache oder gar offene Würfe fanden schlichtweg nicht mehr statt. Also musste der Ball in Richtung Brett getragen werden, wo es bekanntlich hochprozentiger zugeht. Jacob Jaacks, der an diesem Dienstagabend sein bislang bestes Spiel im Bonner Dress machte, brachte die Baskets mit einem Kraftakt gegen die lange Zagreb-Garde in Front (76:78, 37. Minute), doch die Kroaten holten sich postwendend mit fünf Zählern in Folge die Führung zurück (81:78, 39. Minute). Ein Tyndale-Korboleger knapp eine Minute vor Schluss zwang KK-Trainer Denis Bajramovic zu einer Auszeit, an welche sich ein erfolgreicher Layup von Greg Renfroe anschloss (83:80, 40. Minute). Hunt, bis dahin der einzig konstante Schütze der Baskets, nahm sich im direkten Gegenzug ein Herz und schlug aus der Distanz eiskalt zu (83:83). Da in den verbleibenden zwei Angriffen die zuvor erfolgreichen Renfroe und Hunt patzten, ging es in die fünfminütige Extraschicht.

 

Dank des Hunt-Dreiers lag das Momentum klar auf Seiten der Baskets, für die Tyndale im ersten Ballbesitz ohne Nerven zu zeigen ebenfalls von Downtown draufhielt (83:86, 41. Minute). Zagreb hatte den Schock noch nicht ganz verdaut, da hatten Tyndale und Co. ihre Chance schon erkannt und rannten unnachlässig den kroatischen Korb an. Von den nächsten sechs fälligen Freiwürfen wurden derer fünf versenkt der Druck auf die Gastgeber wuchs unermesslich an (83:91, 43. Minute). Angeführt von Mulaomerovic konnte der Gruppenfavorit noch einmal auf 89:93 (44. Minute) verkürzen, doch Bonn war zu weit gekommen, um sich die europäische Butter noch vom Brot nehmen zu lassen. Hunt hielt seine Farben mit zwei versenkten Freiwürfen und einem Schuss aus der Mitteldistanz weiter auf der Siegerstraße, landete jedoch die wichtigste Aktion des Abends in der Verteidigung (96:98, 45. Minute). Der Amerikaner bedrängte Mulaomerovic derart aggressiv, dass dieser den Ball verlor, welcher von Hunt postwendend aufgegriffen wurde. Renfroe eilte herbei, um den Bonner per taktischem Foul an die Linie zu schicken, wo dieser sich keine Blöße gab und bei sechs Sekunden verbleibender Restspielzeit den Endstand herstellte.

 

Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn):

"Wir haben heute im Angriff trotz des hohen Spieltempos die Übersicht und in den wichtigen Situationen auch die Geduld bewahrt. Gegen Zagrebs Zone ist es uns dennoch gelungen den Ball zu unseren großen Spielern ans Brett zu bringen. Dass Nic Wise wieder an Bord war, hat uns in dieser Hinsicht enorm geholfen. In der Verteidigung sind wir aggressiv zu Werke gegangen und haben immer wieder wichtige Stopps erzielt. Die Mannschaft hat nach dem letzten Wurf der regulären Spielzeit nicht den Kopf hängen lassen, sondern in der Verlängerung mentale Stärke bewiesen. Wie konzentriert wir agiert haben, zeigt der 8:0-Lauf, welcher der Grundstein für den Sieg war."

 

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (dnp), Ensminger (19, 10 Rebounds), Hunt (25/4), King (0), Campbell (14), Thülig (4), Wise (8), Jaacks (19), Wohlfahrt-Bottermann (dnp), Tyndale (11/1)

 

KK Zagreb:

Mulaomerovic (17/3), Masic (0), Halilovic (0), Simon (13/1), Babic (2), Kasun (13), Gilder (dnp), Renfroe (19/4), Petkovic (0), Bubalo (dnp), Zoric (29, 10 Rebounds), Saric (3/1)

 


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