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Fünfte Jahreszeit beginnt am Samstag

Telekom Baskets starten am 8. Mai ins Viertelfinale um die Deutsche Basketballmeisterschaft Bamberg bereits das sechste Mal Gegner in den Playoffs Letzter Erfolg liegt acht Jahre zurück Kartenvorverkauf läuft auf vollen Touren

Wie für die Narren im Rheinland am 11. November eines jeden Jahres mit der Karnevalssession die Fünfte Jahreszeit beginnt, genauso fiebern die Basketballfans der Region dem Start der Playoffs in der Beko BBL entgegen. Am Samstag, 08.05.2010, um 20.00 Uhr ist es endlich soweit. Die Telekom Baskets Bonn bestreiten ihr erstes Viertelfinalspiel im Kampf um die Deutsche Meisterschaft 2010.

 

Was die Emotionen vor dem bisherigen Saisonhöhepunkt angeht, hätte es mit den Brose Baskets aus Bamberg kaum einen besseren Gegner für das Team von Headcoach Michael Koch geben können. Außer gegen den achtfachen Meister Alba Berlin haben die Baskets gegen kein anderes Team so oft in den Playoffs gespielt. Die am Samstag startende Serie Best-of-Five (wer zuerst drei Spiele gewinnt, erreicht das Halbfinale) ist bereits das sechste Aufeinandertreffen zwischen Bonn und Bamberg seit 1997. Die erste Playoff-Begegnung in der Bonner Aufstiegssaison war auch die bislang deutlichste. Als krasser Außenseiter und ohne Heimrecht gelang den Telekom Baskets gegen TTL uniVersa Bamberg im Halbfinale ein klares 3:0.

 

Im Frühjahr 2002 trafen beide Teams unter umgekehrten Vorzeichen erneut aufeinander. Die Baskets starteten als Tabellenzweiter in die Playoffs, Bamberg hatte unter seinem neuen Coach Dirk Bauermann als Siebter das Viertelfinal-Ticket gelöst. Diesmal hatte Bonn große Probleme, lag bereits mit 0:2 in der Serie zurück, um dann doch noch mit drei Siegen hintereinander ins Halbfinale einzuziehen. Das fünfte Spiel in der Hardtberghalle ging damals in die Baskets-Geschichte ein. Mitte des dritten Viertels lag das Bonner Team um Aleksandar Nadjfeji und Hurl Beechum schon mit 16 Punkten zurück, als ein unglaublicher 24:2-Lauf doch noch die Wende und damit das Halbfinale brachte. Damals herausragend im Bamberger Team: Chris Ensminger mit 17 Punkten und 17 Rebounds.

 

Der Triumph vom 1. Mai 2002 war der bisher letzte Playoff-Erfolg eines Bonner Teams über die Oberfranken. Schon in der darauffolgenden Saison nahm die Bauermanntruppe im Halbfinale mit 3:1 erfolgreich Revanche gegen den Tabellenführer der Punktehauptrunde.

 

Drei Jahre später kam es zum nächsten Aufeinandertreffen beider Mannschaften. GHP Bamberg traf als Deutscher Meister und Tabellenzweiter der Hauptrunde auf eine Bonner Truppe, die erst seit einigen Monaten von Michael Koch trainiert wurde. Im Gedächtnis der Fans blieb vor allem das zweite Spiel der Viertelfinalserie, in dem nach nur 13 gespielten Minuten 14 Spieler wegen einer Rangelei auf dem Parkett disqualifiziert wurden. Fünf Bonner spielten gegen vier Bamberger das Spiel zu Ende. Die denkwürdige Begegnung wurde gewonnen, die Serie ging jedoch mit 1:3 an den Favoriten aus Franken.

 

Nach erneuter Namensänderung traf Bamberg nur ein Jahr später als Brose Baskets wieder im Viertelfinale auf die Telekom Baskets. Der spätere Deutsche Meister konnte sich nach einer spannenden Serie über fünf Spiele am Ende mit 3:2 erneut durchsetzen. So führen die Oberfranken im Vergleich der Playoff-Serien mit 3:2. Insgesamt ist die Bundesligabilanz beider Teams fast ausgeglichen. 26 Siege der Telekom Baskets stehen 22 Bamberger Erfolge gegenüber.

 

War die Favoritenrolle in den bisherigen Playoff-Serien stets klar vergeben, treffen beide Teams diesmal auf Augenhöhe aufeinander. Gut für die Telekom Baskets, den Heimvorteil auf ihrer Seite zu haben. Seit 13 Spielen ist der Deutsche Vizemeister im Telekom Dome ungeschlagen. Doch auch der Deutsche Pokalsieger kann eine ähnliche Bilanz aufweisen. Zwar hat Bamberg zu Hause nur acht Siege in Folge, insgesamt musste das Team von Headcoach Chris Fleming genau wie Bonn - in eigener Halle nur drei Niederlagen einstecken.

 

Besondere Brisanz erfährt die Serie Bonn gegen Bamberg nicht nur wegen ihrer umfangreichen Historie, sondern auch aufgrund ihrer Spieler. In den Reihen der Telekom Baskets stehen mit Chris Ensminger, Tim Ohlbrecht und Vincent Yarbrough gleich drei Akteure, die mit Bamberg 2007 Deutscher Meister wurden. Im damaligen Viertelfinale gegen Bonn trafen sie auf ihren jetzigen Headcoach Michael Koch und die Mitspieler John Bowler, Artur Kolodziejski und Patrick Flomo. Auf Seiten der Brose Baskets sind mit Casey Jacobsen und Robert Garrett noch zwei Akteure aus 2007 mit dabei.

 

Um Casey Jabobsen, einem der besten Flügelspieler der Beko BBL, war die Lage in den letzten Tagen nicht eindeutig. Der ehemalige NBA-Profi konnte wegen einer Knieverletzung an den letzten fünf Spielen der Hauptrunde nicht teilnehmen. Seit vergangenem Montag trainiert er wieder mit dem Team, so dass mit seinem Einsatz am Samstag in Bonn zu rechnen ist. Sein Duell gegen Ronald Dupree könnte eines der Highlights der Serie werden. Aber auch die anderen Spielerkonstellationen haben es in sich. So können sich die Fans auf einen intensiven Kampf der Center Chris Enmsinger und Elton Brown freuen. Oder auf die beiden jungen Nationalspieler Tim Ohlbrecht und Tibor Pleiß. Auf der Aufbauposition werden es Jared Jordan und Johannes Strasser mit John Goldsberry, Brian Roberts und Anton Gavel zu tun bekommen. Der gefährlichste Spieler der Bamberger spielt auf der Position 4: Powerforward Predrag Suput holt mit durchschnittlich 14,9 Punkten die meisten Zähler und ist für 4,8 Rebounds gut. In den Hauptrundenspielen gegen Bonn erzielte der Serbe 22 bzw. 23 Punkte, konnte aber nicht verhindern, dass beide Begegnungen verloren gingen.

 

Das heißeste Viertelfinale der diesjährigen Playoffs hat aus Bonner Sicht nur zwei Wermutstropfen: Mit Bryce Taylor (Bänderriss im Fuß) fällt ein wichtiger Spieler der Startformation aus und der verletzte Patrick Flomo (Kreuzbandriss) wird für eine empfindliche Lücke am Brett sorgen. Zwei Gründe mehr für die Baskets und ihre Fans, noch enger zusammenzurücken.

 

Tickets für die beiden ersten Heimspiele der Serie am Samstag, 08.05.2010, und Sonntag, 16.05.2010, gibt es ab sofort an allen CTS Eventim Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.telekom-baskets-bonn.de und unter der Ticket-Hotline 0180 500 1812 (0,14 €/Min. aus d. dt. Festnetz. Mobil ggf. abweichend!).

 

Radio Bonn/Rhein-Sieg live dabei

 

Wie schon im vergangenen Jahr überträgt Radio Bonn/Rhein-Sieg alle Viertelfinalspiele der Baskets in den Beko BBL Playoffs live.

 


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