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Gänsehaut im Telekom Dome

BasketsDay: Strahlende Gesichter und viele Emotionen bei Fans und Spielern

Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Beim BasketsDay 2015 mit dem Spiel der Legenden erlebten 5.000 begeisterte Zuschauer im Telekom eine ganz besondere Zeitreise in die letzten zwei Jahrzehnte des Bonner Basketballs. Viele Baskets-Legenden waren der Einladung gefolgt, zum 20. Geburtstag der Telekom Baskets Bonn noch einmal den Basketball für die Fans in die Hand zu nehmen und gemeinsam die alten Zeiten von Pennenfeld über Hardtberghalle bis zum Telekom Dome zu feiern.

Sinisa Kelecevic, Eric Taylor und die übrigen Legenden sorgten für hoch emotionale Momente im Telekom Dome. Foto: Wolter

 

Gleich nach der Hallenöffnung am Mittag hatten sich die ersten Besucher des BasketDay aufgemacht, um die Jagd nach Unterschriften möglichst erfolgreich zu bestreiten. Die Autogrammstunde im SportsClub des Telekom Dome musste spontan zeitlich verlängert werden, um möglichst allen Wartenden gerecht zu werden. Doch selbst diejenigen, die nach anderthalb Stunden nicht alle Wünsche erfüllt sahen, erhielten im Laufe des Tages noch viele Chancen, um die Legenden um ein Foto oder Autogramm zu bitten. „Mein Handgelenk glüht jetzt schon“, scherzte Hurl Beechum – und deutete damit unbewusst auf das hin, was später auf dem Feld noch geschehen sollte.

Mit einer großartigen und sehr emotionalen Spielervorstellung wurde das „Match der Legenden“ eröffnet. Baskets-Gründungsmitglied und stets routinierter Hallensprecher Frank „The Voice“ Piontek fand zusammen mit Stephan Unkelbach zu jedem Akteur die passenden Sätze, die in Kombination mit den einlaufenden Legenden nicht nur für stehende Ovationen, sondern auch für zahlreche feuchte Augen sorgten. Für die größte Gänsehaut sorgte dabei der Auftritt von Arvid Kramer, der seinen Sohn Dennis – zuletzt für TBB Trier in der Beko BBL aktiv – „zum Mitspielen zwangsverpflichtet hatte und mit diesem zusammen einlief. Der Ex-Center und –Manager der Baskets hatte sich eine ganz besondere Überraschung überlegt. Bei der Vorstellung entledigte er sich seines Trikots  und zum Vorschein kam das originale Aufstiegsdress aus der Saison 1995/1996.

Nach dem Hochball ließen die Legenden trotz teils fortgeschrittenen Alters keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie ihr basketballerisches Handwerk immer noch verstehen. Besonders Beechum brachte die 5.000 auf den Rängen mit drei schnellen Dreiern direkt auf Betriebstemperatur. Chris Ensminger und Arvid Kramer patrouillierten in gewohnter Manier in der Zone, wenngleich Kramer jr. – Dennis – in einem Akt des jugendlichen Leichtsinns heraus über seinen Vater dunkte.

Jan Rohdewald streute Dreier um Dreier aus der rechten Ecke ein, so dass Kommentator Michael Körner gleich mehrfach „und Bonn steht im Halbfinale“ entwich. Und selbstverständlich, wie immer, wenn er im Trikot der Baskets auflief, vermochte der schlaksige Sinisa Kelecevic – auch bekannt als der „Lord oft he Rings“ – im Trubel kaum aufzufallen, um am Ende des Tages mit einem Double-Double aus 14 Zählern und zehn Rebounds vom Feld zu gehen. Ebenso zog Derrick „The General“ Phelps mit natürlicher Umsicht und Genauigkeit Regie, was sich anhand der sechs verteilten Assists auch auf dem Statistikbogen wiederfand.

Und natürlich durfte auch der Dreier vom Parkplatz, auf den Weg gebracht von Eric Taylor, nicht fehlen. Der quirlige Amerikaner, im Vorfeld des Events noch durch eine Knieverletzung in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, sprühte nur so vor Spielwitz, hatte zu Beginn aber ein wenig Mühe, zum erfolgreichen Abschluss zu kommen, später fand er jedoch seine alte Wurfhand zurück und wurde für jeden einzelnen seiner insgesamt vier Treffer von „Downtown“ gefeiert.

Aufgefrischt wurden die Kader mit aktuellen Legenden wie Eugene Lawrence, Benas Veikalas und Andrej Mangold. Für Klaus Perwas, der sich mit den Fraport Skyliners auf die Playoffs vorbereiten muss und daher leider absagen musste, sprang spontan Dominik Bahiense de Mello ein, der zwar nie das Bonner Profi-Trikot truf aber sein Basketball-Handwerk als Jugendspieler bei den Baskets lernte. Besonders erfreulich auch, dass es sich Baskets-Vizemeister von 1997 Sebastian Machowski nicht nehmen ließ, trotz der noch frischen Vergangenheit als Oldenburger Trainer, beim Legendenspiel mitaufzulaufen. Ebenfalls mit viel Spaß dabei: Bernd Kruel, Götz Rohdewald, "JJ" Strasser und natürlich Artur Kolodziejski sowie Branko Klepac, der acht Jahre das Bonner Trikot mit der Nummer 14 trug. Wenig Arbeit hatten die beiden Coaches  Predrag Krunic und Karsten Schul, die sich mit taktischen Anweisungen zurück hielten, wohlwissend, dass ihre "Jungs" diese eh nicht befolgt hätten.

Ihren großen Auftritt hatten Florian Meilands (Telekom Baskets Bonn)und Darius Pervan (Rhöndorfer TV), die als Topscorer der im Vorprogramm aufgetretenen U12-Allstars ebenfalls mit von der Partie sein konnten. Ob nach einem Bilderbuch-Pick’n’Roll mit Gunther Behnke oder einem Backdoor-Pass von Aleksandar „Pista“ Nadjfeji: Beide sorgten für Zählbares auf der Anzeigetafel und tolle Momente, die nicht nur den beiden Youngstern auf ewig in Erinnerung bleiben werden.

Auf dem Feld präsentierten sich in der Halbzeit des Legendenspiels eine U8-Auswahl, in einer der zahlreichen Verschnaufp… …äh, Auszeiten begeisterte das Baskets Danceteam mit einem choreographierten Medley aus zwei Jahrzehnten musikalischer Popkultur.

Auf dem Vorplatz und im Foyer des Telekom Domes waren diverse Stände aufgebaut, die im Vorlauf und den raren Pausen des nachmittäglichen Programms für Zerstreuung sowie Unterhaltung sorgten. Darunter auch drei Streetball-Körbe von Baskets-Ausrüster Spalding, an denen die Besucher ihr weiches Handgelenk testen konnten. Ein sportlicher Hinweis auf das, was im Verlauf des BasketsDay durch Spalding-Vertreter Stefan Schey verkündet wurde: Der Sportartikelhersteller bleibt den Telekom Baskets nach vier erfolgreichen Jahren auch in den kommenden zwei Spielzeiten treu.

Videobotschaften der zeitlich verhinderten Rimantas Kaukenas, John Bowler und Kyle Weems zogen die Augen und Ohren ebenso gebannt auf sich, wie die historischen Aufnahmen vergangener Saisons, die im in ein „Baskets-Kino“ umfunktionierten VIP-Bereich gezeigt wurden. Und nicht zuletzt konnten auf einer großen Tauschbörse noch nicht komplettierte Stickeralben vervollständigt, um anschließend von den Legenden signiert zu werden.

Fazit: Der BasketsDay 2015 wird bei allen Akteuren – Spielern wie Zuschauern – lange in Erinnerung bleiben. 



Punkteverteilung

Team Schul (Magenta):

Ensminger (6, 7 Rebounds), Kramer, A. (0), Beechum (18/6 Dreier), Mangold (2), Rohdewald, J. (15/3, 5 Steals), Klepac (0), Phelps (11/3, 6 Assists), Veikalas (0), Machowski (4), Kelecevic (14, 10 Rebounds), Bahiense de Mello (4), Pervan (5)

Team Krunic (Weiß):

Taylor (12/4), Nadjfeji (8), Rohdewald, G. (4), Burke (3/1, 8 Rebounds), Kolodziejski (5/1), Behnke (6), Kruel (8), Strasser (4), Lawrence (2), Zecevic (15/3), Kramer, D. (2), Meilands (7)

 

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 Fotos: Wolter


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