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General Anzeiger vom 19.09.2001Beste europäische Basketball-Tradition

Telekom Baskets Bonn erwarten am Donnerstag den kroatischen Vizemeister KK Split - Coach Krunic bangt um den Einsatz von Beechum - Auch Nadjfeji und Mardesich angeschlagen

Bonn. "Wir springen im Moment von Wolke sechs auf Wolke sieben. Mal sehen, ob wir es auch auf Wolke acht oder neun schaffen." Nicht wenige hatten Basketball-Bundesligist Telekom Baskets Bonn um ihren Präsidenten Wolfgang Wiedlich vor Beginn der Qualifikation zur EuroLeague schon in der ersten Runde gegen Darüssafaka Istanbul das Aus prophezeit.

 

Doch weit gefehlt. Mit zwei letztlich überzeugenden Siegen hat Trainer Predrag Krunic mit seiner Mannschaft die zweite von maximal drei Runden erreicht, in der die Bonner am Donnerstag (19.30 Uhr, Hardtberghalle) den kroatischen Vizemeister KK Croatia Split erwarten.

 

Mit Split gastiert beste europäische Basketball-Tradition auf den Hardtberg. Von 1989 bis 1991 gewann Split drei Mal in Folge die Europaliga-Krone, war in den 70-er Jahren zwei Mal Korac-Cup-Sieger und sicherte sich im ehemaligen Jugoslawien sechs Mal die Meisterschaft. Doch auch in jüngster Zeit war der Verein erfolgreich. In der vergangenen Suproleague erreichte er das Viertelfinale und konnte auf dem Weg dahin auch zwei Mal Alba Berlin schlagen.

 

Die KK-Truppe rekrutiert sich fast ausnahmslos aus kroatischen Spielern und hat sich den Namen erworben, immer wieder hochkarätige junge Basketballer hervorzubringen. "Diese Mannschaft ist von ganz anderem Kaliber als Istanbul. Auf uns warten zwei ganz schwere Spiele", weiß Krunic schon, was auf die Baskets zukommt. Trainer Mladen Vuskovic setzt verstärkt auf den Nachwuchs, wie etwa Power Forward Andrija Zizic (207 Meter, 21 Jahre) oder Center Josko Poljak (214, 23), der zuletzt mit NBA-Meister Los Angeles Lakers in Kontakt stand.

 

Zizic war mit 17 Punkten entscheidend daran beteiligt, dass Split in der ersten Runde nach einer 16-Punkt-Niederlage gegen Lietuvos Rytas Vilnius im Rückspiel vor eigenem Publikum mit einem 88:81-Erfolg doch noch eine Runde weiterkam. Split verfügt über weitere hochkarätige Spieler, um nur noch den erfahrenen Aufbauspieler Damir Tvrdic (16 Punkte gegen Vilnius), der beste Dreierschütze der Kroaten, und Ante Grgurevic (16) zu nennen. Krunic anerkennend: "Wir treffen auf eine sehr gute Mischung aus routinierten und jungen Spielern."

 

Split ist vielleicht die höchste Hürde für die Bonner auf dem Weg in die Europaliga, da trifft es Krunic besonders hart, dass der Einsatz einiger Leistungsträger wegen einer Virusinfektion fraglich ist. Distanz- und Abwehrspezialist Hurl Beechum ist am ärgsten betroffen und liegt derzeit im Bett. Aleksandar Nadjfeji scheint schon wieder auf dem Wege der Besserung, neu erwischt hat es dagegen Center Mike Mardesich. "Keine gute Ausgangsposition", so Krunic, "wir können nur auf schnelle Besserung hoffen."

 

Der 34-Jährige kennt KK Split wie aus dem Eff-eff. Schließlich beobachtete er die Mannschaft in der vergangenen Saison mehrmals, als dort noch Terrence Rencher die Fäden in der Hand hielt, der nun Kopf des Baskets-Team ist. Auch Bonns ehemaliger Guard Mark Miller stand schon in Diensten der Kroaten. Natürlich muss Krunic auf einen klaren Erfolg seiner Schützlinge hoffen, denn "Split ist äußerst heimstark".

 

 


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