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General Anzeiger vom 28.09.2001Auch für die Bundesliga ein wichtiger Tag

Am Freitag geht es für die Telekom Baskets Bonn in der Hardtberghalle um den Aufstieg in die EuroLeague - Der slowenische Vizemeister Krka Novo Mesto muss mit mehr als sieben Punkten Unterschied besiegt werden

Bonn. Noch in der vergangenen Saison redete man bei den Telekom Baskets Bonn von der EuroLeague wie von einem anderen Stern - ein Ziel, dass für den Basketball-Bundesligisten vorerst unerreichbar sei. Doch manchmal kann es schneller gehen als man denkt. Wäre nicht die Teilenahmegarantie für die Opel Skyliners Frankfurt gewesen, die den Hessen trotz ihres enttäuschenden achten Platzes in der Bundesliga den Platz in der europäischen Elitklasse gesichert hat, wären die Bonner als Vizemeister schon längst auf dem anderen Stern.

 

So aber wurden sie auf den steinigen Weg durch die Qualifikation geschickt. Zu steinig, wie mancher Experte bemerkte, um sich vielleicht jetzt eines Besseren belehren lassen zu müssen. Denn am Freitag steigt auf dem Hardtberg (20 Uhr) das "wichtigste Spiel in unserer Vereinsgeschichte", wie Präsident Wolfgang Wiedlich nicht müde wird festzustellen. Gewinnt die Mannschaft im Rückspiel gegen Krka Novo Mesto mit mehr als sieben Punkten Unterschied, stehen die Baskets in der EuroLeague, der Champions League des Basketballs.

 

"Sieben Punkte sind im Basketball nicht viel. Wir wollen und wir werden das aufholen", gibt sich Baskets-Coach Predrag Krunic kämpferisch optimistisch. Beim slowenischen Vizemeister hatte seine Mannschaft am Mittwoch beim 82:89 die erste Niederlage in der Qualifikationsrunde hinnehmen müssen. In den beiden ersten Runden hatte man die Hürden Darüssafaka Istanbul und KK Croatia Split noch souverän genommen.

 

Doch die Slowenen sind offenbar von einem ganz anderen Kaliber. Die Baskets ließen sich vor allem von ihrem alles überragenden 2,12 Meter großen Center Mate Skelin beeindrucken, der nicht nur 26 Punkte markierte, sondern sich auch einen Rebound nach dem anderen griff. Die Schwäche unter dem Brett und die Schwäche aus der Distanz (nur zwei von 14 Dreiern getroffen) waren entscheidend für die Niederlage.

 

Was das Spiel in Korbnähe angeht, glaubt Bonns Sportmanager Arvid Kramer an eine klare Leistungssteigerung. "Wir haben schon in der zweiten Halbzeit da deutlich besser gespielt. Hätten wir nicht diesen kleinen Einbruch kurz vor Spielende gehabt, hätten wir sogar gewinnen können", meinte Kramer. Da hatten die Baskets nach einer Aufholjagd eine 10:0-Serie der Slowenen zugelassen.

 

Kramer warnte aber: "Novo Mesto hat eine starke Mannschaft. Sie ist stärker als unsere bisherigen Gegner." Nicht von ungefähr kommt, dass die Mannschaft von Trainer Ales Pipan einige Spieler in ihren Reihen hat, die für das slowenische All-Star-Game nominiert waren. Wie der Amerikaner Bennett Davison, der slowenische U-22-Nationalspieler und gefährliche Spielmacher Jaka Lakovic oder Distanzspezialist Vladimir Anzulovic, der mit 51,5 Prozent immer noch den Dreier-Rekord der kroatischen Liga hält. Es versteht sich fast von selbst, dass auch Skelin in seiner Zeit bei KK Cibona Zagreb im All-Star-Game Kroatiens stand und Nationalspieler ist.

 

Nicht nur für die Telekom Baskets steht am Freitag einiges auf dem Spiel, auch für die Bundesliga GmbH (BBL). "Mit unserem Aufstieg in die EuroLeague wären dort drei Bundesliga-Klubs vertreten, was den deutschen Basketball unheimlich aufwerten würde. Alle fiebern mit uns", erklärte Wolfgang Wiedlich. Dazu passt, dass die BBL am Freitag einen Workshop veranstaltet, an dem 120 Journalisten aus den Bereichen Funk, Fernsehen und Print teilnehmen. Sie werden am Freitag geschlossen in der Hardtberghalle auftreten. Eine bessere Möglichkeit, für Bonn und Basketball zu werben, könnte sich den Baskets kaum bieten.

 

Umso erfreulicher ist, dass das Bonner Publikum, das sich sonst bei Europapokalspielen etwas zurückhält, weiß, was die Stunde geschlagen hat. "Wir werden volles Haus und eine tolle Stimmung haben", meinte Pressesprecher Michael Mager vorausblickend. Aber noch sind Karten im Vorerkauf zu haben, und auch an der Abendkasse werden noch Tickets erhältlich sein.

 

 


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