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Grünes Licht für die Basketshalle

Bonner Rundschau 29.01.04

Von Bert Mark

 

BONN. Die Würfel für den Bau einer neuen Halle für die Telekom Baskets scheinen gefallen. Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann präsentierte gestern eine entsprechende Vorlage für die Ratssitzung am 5. Februar, in der ein breites Votum aller Parteien für das Projekt neben der Autobahnausfahrt Hardtberg erwartet wird. Nachdem die Beratungen mit dem Verein und den möglichen Investoren buchstäblich bis in die Nacht angedauert hatten, segnete der Verwaltungsvorstand das Papier gestern Morgen ab.

Das Rennen der beiden verbliebenen möglichen Investoren (Baumarkt Bauhaus und Einzelhandelsunternehmen Lidl) gewann am Ende Lidl. Diese Entscheidung ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass es im Baumarkt-Sektor in Bonn eine Marktsättigung gibt und benachbarte Unternehmen dieser Branche (Knauber, Hellweg, Obi) ihre Bedenken deutlich geäußert hatten: „Eine Entscheidung für Bauhaus hätte eventuell andere Unternehmen gefährdet“, räumte OB Dieckmann ein.

 

Die Stadt wird sich an der Finanzierung des Projekts, das insgesamt etwa zwölf Millionen Euro kosten soll, mit maximal drei Millionen beteiligen. Darin ist schon der Wert des Grundstückes, das die Stadt den Baskets zur Verfügung stellt, mit 1,4 Millionen eingerechnet. „Den restlichen Zuschuss von 1,6 Millionen können wir mit dem Haushalt vereinbaren, ohne dass wir die Kreditaufnahme erhöhen müssen“, betonte die Verwaltungschefin.

 

Stadtkämmerer Ludger Sander erläuterte die Details: Aus der so genannten Entwicklungsmaßnahme Hardtberg, aus der jährlich Mittel in den Bonner Etat fließen, werden 2004 und 2005 je 0,3 Millionen Euro in das Projekt geleitet, von sportbezogenen Landesmitteln in beiden Jahren jeweils 0,2 Millionen Euro, jeweils 0,3 Millionen Euro sollen durch Einsparungen bei Investitionen erwirtschaftet werden: „Die Wirtschaftslage bringt es mit sich, dass viele Angebote im Baubereich günstiger werden“, erklärte Sander.

 

Trotz der städtischen Zuschüsse bleibt noch eine Deckungslücke von 0,9 Millionen Euro, die die Baskets schließen sollen, die eh eine Eigenleistung von fast 9,5 Millionen Euro (Werbeverträge, Kredite) beisteuern müssen. Im Moment laufen Verhandlungen mit der Landesregierung, weitere Mittel aus der Entwicklungsmaßnahme Hardtberg in das neben der neuen Arena (5800 Plätze) geplante Basketball-Ausbildungszentrum fließen zu lassen: „Das Ergebnis ist aber nicht absehbar“, betonte Wirtschaftsförderer Martin Ogilvie.

 

Trotz dieser weiter bestehenden finanziellen Risiken herrschte bei den Baskets Erleichterung über die gestrige Weichenstellung. Präsident Wolfgang Wiedlich sprach von einem „Tag, der für die Baskets Herausforderung und Zukunft zugleich“ sei. Ein positiver Ratsbeschluss am 5. Februar werde „zusätzliche Kräfte und Motivation freimachen auf dem Weg zur ersten vereinseigenen Basketballhalle der Bundesliga“.

 

Der Zeitplan sieht vor, dass bis zum Spätsommer (Dieckmann: „Möglichst noch in dieser Ratsperiode“) das laufende Bebauungsplanverfahren juristisch wasserdicht abgeschlossen werden soll. Im September könnte dann der Spatenstich erfolgen, bei einer Bauzeit von neun bis zwölf Monaten könnten die Baskets mit Beginn der Saison 2005 / 06 ihre erstes Spiel in der neuen Heimstatt bestreiten: „Dieser Tag könnte genauso richtungweisend sein wie der Bundesliga-Aufstieg 1996“, blickte Baskets-Sprecher Michael Mager schon weit voraus.


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