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Hauptsponsor Brandt moniert: Hallenprojekt wird nicht mit Hochdruck betrieben

Westfälische Zeitung vom 04.12.02

Von Uli Thormählen

 

Mit Sorge beobachtet Carl-Jürgen Brandt, Hauptsponsor und Namensgeber der Hagener Bundesliga-Basketballer die wirtschaftliche Entwicklung „seines“ Vereins. In einer insgesamt schwierigen konjunkturellen Lage war und ist es im Wesentlichen sein Verdienst, dass in Hagen überhaupt noch Erstligabasketball gespielt wird. Gleichwohl muss auch er der wirtschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen. Auch wenn er mit der Verlängerung des Sponsoringvertrages um ein weiteres Jahr gerade ein Signal gesetzt hat, macht er deutlich, dass „wir unser bisheriges Engagement spürbar zurückfahren müssen“.

„Engagament ist allein kaum noch zu schultern“

 

Zur Verdeutlichung gewährte Brandt gestern im Gespräch mit der WR Einblicke in Zahlen: „In den mehr als zwölf Jahren unserer Partnerschaft mit dem Verein haben wir annähernd 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.“ Allein in der letzten Saison habe man dem Klub über die vertraglich vereinbarten 300.000 Euro hinaus noch einmal die gleiche Summe gezahlt. „Inzwischen ist die Bundesliga mindestens dreimal so teurer wie zu den Anfangszeiten unserer Basketball-Tätigkeit. Allein daran wird deutlich, dass es für einen allein immer schwerer wird, dieses Engagement zu schultern“, sagte Brandt.

 

Seine Triebfeder, den Verein zu unterstützen, sei immer gewesen, „Hagen wenigstens ein Highlight zu erhalten“. Schon vor zweieinhalb Jahren habe er deutlich gemacht, „dass nur der Bau einer großen Mehrzweckhalle vernünftige Perspektiven für den Erhalt einer Bundesligamannschaft bietet“. Seine Engagement sei vor diesem Hintergrund auch immer zielgerichtet als Überbrückung bis zur Realisierung dieses Hallenprojektes gedacht gewesen. „Ich habe aber speziell in den vergangenen Monaten den Eindruck gewonnen, dass es bei der Umsetzung nicht mit Hochdruck voran geht“, sagte Brandt.

 

Professionalität und Kreativität von allen Seiten erforderlich

 

„Dabei ist das Konzept von Hochtief in Ordnung“, so Brandt. „Man sollte jetzt nicht schauen, ob man das ganze noch 100.000 Euro billiger haben kann. Diese geplante Halle muss jetzt gebaut werden, sonst ist der Basketball in Hagen tot.“

Er werde sich im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter dafür engagieren, dass die Basketballer von Brandt Hagen die Zeit bis zur Fertigstellung der Halle überbrücken können. „Ich appelliere aber an alle Unternehmen in Hagen und Umgebung, denen am Fortbestand des Bundesliga-Basketballs gelegen ist, den Verein in dieser schwierigen Phase kurzfristig ebenfalls zu unterstützen“, wirbt Brandt um Mitstreiter.

 

Um dieses Ziel zu erreichen, sei von allen Beteiligten innerhalb und außerhalb des Vereins ein Höchstmaß an Professionalität und Kreativität erforderlich.


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