SucheSuche

High Five auf dem Hardtberg

Telekom Baskets schlagen DEUTSCHE BANK SKYLINERS 92:89 Nic Wise nimmt in der Crunchtime das Heft in die Hand - Fünfter Sieg in Folge Bonn trifft elf von 22 Dreiern

 

 

 

 

 

 

Die Telekom Baskets Bonn haben ihre Partie des 16. Spieltags in der Beko Basketball Bundesliga gegen die DEUTSCHE BANK SKYLINERS mit 92:89 (27:22, 25:19, 19:20, 21:28) gewonnen und damit den fünften Erfolg in Serie feiern können. In einer dramatischen Schlussphase avancierte Nic Wise, der zehn seiner insgesamt 21 Zähler in der letzten Minute machte, für die Hausherren zum Matchwinner. Bei den Gästen zeigte MVP-Kandidat DaShaun Wood mit 20 Zählern, acht Rebounds und sieben Assists ebenfalls eine beeindruckende Leistung. Im letzten Angriff der Partie waren die Hessen zu einem Dreier gezwungen, um eine Verlängerung zu forcieren, der Distanzwurf von Jermaine Bucknor verfehlte jedoch sein Ziel.

 

Warum die DEUTSCHE BANK SKYLINERS in der Beko Basketball Bundesliga auf dem zweiten Tabellenplatz geführt werden? Ganz klar, sie verfügen über unverschämt viel Offensivpotential. Wie viel, das bekamen die Telekom Baskets Bonn in den ersten zwei Minuten des Auftaktviertels zu spüren. Vier Angriffe brauchten die Mainhattan Giganten, um den Gastgebern vier Treffer von jenseits der 6,75m-Linie einzuschenken (2:12, 2. Minute). Baskets-Coach Michael Koch zog die taktische Reißleine und rief seine Mannen zur Auszeit an der Seitenlinie zusammen, während Maskottchen Bonn fachmännisch den Umfang der Ringe nachmaß. Nach dem Weckruf des Trainers präsentierten sich die Rheinländer wacher, waren in der Verteidigung schneller auf den Beinen und nahmen Frankfurt die Distanzwürfe weg. Offensiv übernahm Jeremy Hunt das Zepter und zahlte es den SKYLINERS mit gleicher Münze zurück. Drei Treffer des Bonner Guards von Downtown später bot sich den 5.590 Zuschauern im Rund des Telekom Domes eine kurzweilige, aber vor allem offene Partie (18:21, 7. Minute). Die Baskets hatten ihren Rhythmus gefunden an beiden Enden des Feldes und übernahmen mit einem 9:1-Run bis zum Viertelende die Führung (27:22).

 

Frankfurt, das in der Anfangsphase maßgeblich von der Kreativität und Schnelligkeit DaShaun Woods profitiert hatte, sah sich zunehmend seiner stärksten Waffe, der Transition, beraubt. Die Hessen versuchten im Setplay Räume für offene Würfe oder hochprozentige Abschlüsse in Brettnähe zu schaffen, doch der Korb schien über weite Strecken des zweiten Viertels wie vernagelt. Nach einem Technischen Foul von Joe Dabbert nutzten Hunt und Co. die Gunst des Augenblicks, um ihren Vorsprung in den zweistelligen Bereich zu schrauben (42:30, 13. Minute). Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung im Telekom Dome auf dem Siedepunkt. Seit fast sechs Jahren hatte kein Frankfurter Team mehr den Bonner Hardtberg erstürmen können.

 

Um dieser schwarzen Serie endlich ein Ende zu bereiten, ordnete Gordon Herbert eine Zonenverteidigung an, die das Spiel als Ganzes verlangsamte, der erhoffte Effekt des Comebacks blieb jedoch aus (44:34, 16. Minute). Alex King und Jeremy Hunt sorgten aus der Distanz dafür, dass die Baskets ihren mental wichtigen zweistelligen Vorsprung mit in die Kabine nahmen (52:41).

 

Das dritte Viertel entpuppte sich als weniger hochtourig, dafür umkämpfter. Offene Würfe waren auf beiden Seiten rarer als Streuzalz in den Depots der Straßenmeistereien, entsprechend dauerte es beinahe sechs Minuten, ehe die Baskets ihren ersten Feldwurf in Form eines Nic Wise-Jumpers versenkten (58:54, 26. Minute). Nach einem Dreier des kanadischen Nationalspielers Jermaine Bucknor sah es zunächst danach aus, als ob das Momentum auf die Seite der Gäste kippen würde (58:57, 28. Minute) doch das Pendel schlug in die entgegen gesetzte Richtung aus. Folarin Campbell, der sich bis dahin weitestgehend durch Drives zum Korb verdingt hatte, schlug binnen weniger Sekunden zwei Mal von jenseits der Dreierlinie zu und initiierte damit einen 13:2-Lauf der Baskets (71:59, 30. Minute). Der letzte Korb des Abschnitts gehörte allerdings wieder den Hessen (71:61).

 

Es passte zum bisherigen Spielverlauf, dass ein Paar Dreier den nächsten Lauf einläuteten. Dominik Bahiense de Mello, der seine ersten basketballerischen Schritte in der Jugendabteilung der Telekom Baskets verbrachte, netzte den Doppelpack ein, ehe Jimmy McKinney einen Angriff später ein erfolgreiches Dreipunktspiel zum Ausgleich abschloss (74:74, 33. Minute). Von da an übernahmen mal die Baskets, dann die Skyliners auf der Anzeige die Oberhand.

 

Einen kurzfristigen Schock mussten das Bonner Team und die Fans drei Minuten vor dem Ende erfahren. Folarin Campbell, der mit 24 Punkten und vier von fünf Dreiern beste Scorer der Baskets, hatte bei einer Aktion mit seinem Gegenspieler die Hälfte eines Schneidezahn verloren und musste blutend das Spielfeld verlassen. Für ihn nahm jetzt, wie bereits gegen die Artland Dragons drei Tage zuvor, Nic Wise die Zügel in die Hand. Der US-Guard verwandelte in der letzten Minute vier Freiwürfe ohne mit der Wimper zu zucken und schoss gleich darauf über den einen Kopf größeren Bucknor hinweg, um den Telekom Dome erbeben zu lassen. Als der nächste Frankfurter Angriff im Sand verlief, suchte Wise im Gegenzug abermals erfolgreich den eigenen Abschluss (90:83, 40. Minute). Wood und Bahiense de Mello machten es mit sechs Punkten in Serie wieder spannend, zumal auch Wise zwei von vier Freiwürfen auf den Ring setzte (92:89). Frankfurt blieben 11,6 Sekunden, um die Verlängerung zu erzwingen, doch der Dreierversuch von Bucknor bekam außer hartem Stahl und dem Defensiv-Rebound von Chris Ensminger nichts zu spüren.

 

Stimmen:

 

Michael Koch (Coach Telekom Baskets Bonn)

In den letzten beiden Spielen hat meine Mannschaft jeweils eine unglaubliche Offensivleistung gebracht. Heute gegen die zweitbeste Defensivmannschaft der Liga. Wir haben es nicht geschafft, den Ball ans Brett zu bringen. Aber wenn unser Guardtrio Wise, Hunt und Campbell so phänomenal spielt wie heute und letzten Sonntag gegen Quakenbrück, dann bin ich natürlich auch zufrieden. Nic Wise hat das Spiel am Ende in die Hand genommen, die beiden anderen haben mit tollen Dreiern geglänzt. Wir hätten das Spiel eigentlich vorher entscheiden müssen, haben dann aber zum Ende hin zu viele Dreier zugelassen. In der Defense feilen wir noch an den Feinheiten, da ging doch noch einiges schief. Daran werden wir arbeiten. Mit unserem fünften Sieg in Folge bin ich natürlich hoch zufrieden, das war wichtig für die Pokal-Qualifikation und schon in Hinblick auf die Playoffs.

 

Gordon Herbert (Coach DEUTSCHE BANK SKYLINERS)

Gratulation an Bonn. Die Baskets waren das bessere Team und haben es deshalb verdient, dieses Spiel zu gewinnen. Das technische Foul kurz vor Schluss gegen DaShaun Wood habe ich nicht verstanden. Das soll keine Kritik an den Schiedsrichtern sein aber sie sollten sich damit zurück halten, derartige Aktionen eine Minute vor Schluss zu pfeifen. Ich werde hier nicht über mein Team richten. Das mache ich in Ruhe in der Kabine. Wir sind bei weitem noch nicht so gut, wie es unsere bisherige Saisonbilanz ausdrückt.

 

 

Telekom Baskets Bonn:

Ensminger (8, 11 Rebounds), Hunt (16/5), King (7/1), Campbell (24/4), Thülig (0), Wise (21, 5 Assists), Jaacks (5), Flomo (1), Ohlbrecht (6/1), Wohlfahrt-Bottermann (dnp), Tyndale (4)

 

DEUTSCHE BANK SKYLINERS:

Bahiense de Mello (11/3), Muurinen (11/2), Roller (10/2), Franke (dnp), Nolte (1), Wood (20/1, 7 Assists), Bucknor (10/1), McKinney (10/1), Dabbert (11), Robertson (2), Powell (3)

 


Druckansicht zum Seitenanfang