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“Ich werde Josh jeden Dreier wegnehmen!”

Ex-Baskets Julian Gamble im Interview

Als die Baskets nach dem Auswärtsspiel in München mit dem Flieger gen Köln unterwegs waren, steuerte auch der aus Paris kommende TGV auf die Domstadt zu. Mit an Bord: Das Team von Nanterre 92 inklusive Julian Gamble. Die Fahrt im Hochgeschwindigkeitszug nutzte der Center für einen Anruf in der alten sportlichen Heimat, um über seine Rolle, Youngster mit NBA-Potenzial und seine Defense gegen Josh Mayo zu sprechen.

Nach zwei gemeinsamen Jahren auf dem #HEARTBERG nun Konkurrenten: Josh Mayo (links) und Julian Gamble. (Foto: Jörn Wolter)

Julian, du bist mit deiner Familie seit mittlerweile knapp drei Monaten in Nanterre. Was ist die erste Erkenntnis aus dieser Zeit, die du zuvor bei den Baskets-Gastspielen in Frankreich nicht gewinnen konntest?

Julian Gamble: „Wenn du immer nur im Hotel oder der Halle bist, ist es schwer ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen. Das ist jetzt anders, und es ist wirklich erstaunlich wie nah der einstige Vorort Nanterre am Pariser Stadtzentrum liegt. Der Eiffelturm ist nur knapp zehn Kilometer von unserer Wohnung entfernt. An das Leben in einer solchen Metropole musst du dich erstmal gewöhnen – da ticken die Uhren anders.
Ansonsten haben wir schon festgestellt, dass wir hier deutlich öfter Besuch haben werden, was nicht nur mit Lo’s Schwangerschaft zu tun hat. Zum Glück ist die Wohnung groß genug, als dass wir ein Gästezimmer einrichten konnten, das gefühlt durchgängig belegt sein wird.“ (lacht)

Apropos: Gewöhnung. Wie verläuft die Umstellung auf das System von Coach Pascal Donnadieu, und was ist für dich im Vergleich zu Bonn neu?

„Es gibt auf jeden Fall die große Parallele, dass ich auch hier in Nanterre eine Führungsrolle übernehme. Dass ich auf und neben dem Feld ein Anker für die Mannschaft bin. Das ist insofern wichtig, da wir einige junge Spieler im Team haben, die ans Profigeschäft herangeführt werden sollen. Es ist auch für mich gut, wenn ich jeden Tag mit gutem Beispiel vorangehen muss, denn so werde ich nicht in Versuchung geraten mir eine Auszeit zu gönnen.
Gleichzeitig bin ich als Center-Typ auch eine Neuheit für Nanterre, da sie einen Spieler wie mich in der Vergangenheit nicht hatten. Darum ist es wichtig, dass ich mich am Zonenrand durchsetze, mich anbiete und für meine Nebenleute anspielbereit bin. Es darum beidseitiges Vertrauen zu entwickeln, das mir gute Wurfchancen bringt und gleichzeitig Räume für unsere Schützen öffnet, wenn ich gedoppelt werde.“

Du hast eure Youngster angesprochen. In der Vergangenheit wurde bei Nanterre der 2017 gedraftete Mathias Lessort entwickelt, dieser Tage wird Armand Mensah (Jahrgang ´99) und Jean-Marc Pansa (´97) NBA-Potenzial zugeschrieben. Wie viel Trubel herrscht um die beiden?

„Mein Job ist, die beiden an die Hand zu nehmen und sie zu führen. Vor allem für junge Spieler ist es hilfreich, wenn sie Veteranen im Team haben, an denen sie sich orientieren und von denen sie lernen können. Es geht darum, nicht zu schnell zu viel zu wollen, sondern effektiven Basketball zu spielen. Gerade mit Jean-Marc funktioniert das sehr gut, da wir die gleiche Position spielen und wir so in jedem Training gegeneinander ran müssen. Die Hauptaufgabe für uns alle ist, immer für die beiden da zu sein und ihnen Selbstvertrauen zu geben, ihnen in schweren Zeiten den Rücken zu stärken. Manchmal willst du als Youngster auf den Feld einfach zu sehr gewisse Dinge erzwingen, anstatt das Spiel auf dich zukommen zu lassen.“

In der Vergangenheit hast du im Sommer mit deiner Frau Lo an deinem Wurf gearbeitet. Was stand während dieser Offseason im Hause Gamble auf der To-do-List?

(lacht) „Natürlich auch Basketball, aber nicht nur. Tatsächlich haben wir diesen Sommer viel Zeit damit verbracht, um uns Gedanken über den Namen unseres zweiten Kindes zu machen. Die Geburt steht voraussichtlich im März an, in Kürze werden wir erfahren ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Jetzt haben wir zwei Namen in der Hinterhand und sind auf alles Weitere gespannt…“

…genauso wie die Konkurrenz in der Basketball Champions League, die nur darauf wartet, dass bei euch offensiv der Knoten platzt. Die 67 Punkte gegen Opava und 58 Zähler gegen Teneriffa waren verdächtig wenig.

„Das stimmt. Allerdings hatten wir mit einigen Verletzungen zu kämpfen und kommen langsam zu voller Mannschaftsstärke zurück, was uns definitiv helfen wird. Zudem sind wir ein neues Team, das gerade erst seinen Rhythmus entwickelt. Wir bekommen mit der Zeit immer bessere Würfe, die dann auch hochprozentiger fallen werden.
Aber viel hängt dabei mit der Verteidigung zusammen. Wie wir defensiv agieren, was für Stopps wir generieren, diktiert zu großen Teilen unsere Offense. In diesem Bereich haben wir sicherlich noch Luft nach oben.“

Nun, da du auf der anderen Seite stehst: Welches Geheimnis über Bonn hast du deinem neuen Team mit auf den Weg gegeben?

(lacht) „Bei Teams, die in den letzten Jahren so oft gegeneinander gespielt haben, gibt es nur wenige Geheimnisse. Außerdem kennt mich in Bonn doch jeder und weiß, was von mir auf dem Feld zu erwarten ist.
Aber natürlich kann ich ein bisschen über bevorzugte Tendenzen berichten, die so vielleicht nicht im normalen Scouting Report zu finden sind. Ich habe Josh bereits angekündigt, dass ich beim Pick-and-Roll in der Verteidigung unter keinem Block bleiben werde, sondern rauskomme um ihm den Dreier wegzunehmen!“

Für das Bonner Seelenheil: Hast du Hugo Invernizzi schon einen dafür mitgegeben, dass er in der Vergangenheit ausgerechnet gegen die Baskets immer gut gespielt hat?

(lacht) Noch nicht, aber ich war schon mehrmals kurz davor. Er bringt das Thema immer mal wieder auf den Tisch, zuletzt erst heute Mittag am Bahnhof kurz vor der Abfahrt. Aber das ist ok, dieses Recht hat er sich – leider – verdient. Ich habe bloß entgegnet, dass ich morgen nochmals so eine Galavorstellung von ihm erwarte … ansonsten hat er ein Problem.“

 


Die folgenden fünf Spiele:

Dienstag, 23.10.2018, 20:00 Uhr
BCL: Telekom Baskets Bonn –Nanterre 92 (FRA)
TICKETS >>

Samstag, 27.10.2018, 20:30 Uhr
BBL: Science City Jena – Telekom Baskets Bonn

Dienstag, 30.10.2018, 20:00 Uhr
BCL: Fribourg Olympic – Telekom Baskets Bonn

Sonntag, 4.11.2018, 15:00 Uhr
BBL: FRAPORT SKYLINERS – Telekom Baskets Bonn

Dienstag, 6.11.2018, 20:00 Uhr
BCL: Telekom Baskets Bonn – Umana Reyer Venezia (ITA)
TICKETS >>



Sieben Spiele gegen europäische Top-Teams zum Preis von fünf!

Neben den günstigen Ticketpreisen für die Heimspiele in der Basketball Champions League (BCL) gibt es auch diese Saison wieder ein attraktives Abo für alle Gruppenspiele.

Das Baskets Champions League-Abo gibt es bereits ab 67,50 Euro bzw. 35,- Euro (Kind und Family-Tarif) und umfasst den Besuch aller sieben Heimspiele in der Gruppenphase der BCL.

 

Tickets für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es hier:

  • Baskets Online-Ticket-Shop: www.baskets.de/ticketshop
  • General-Anzeiger Vorverkaufsstellen
  • Eventim-Vorverkaufsstellen
  • Baskets Ticket-Hotline: 0228 50 20 14
  • Baskets Fanshop bei INTERSPORT SPORTPARTNER (Friedrichsstr. 45, Bonn-Innenstadt)
  • Baskets Sportfabrik (direkt im Telekom Dome)
  • An der Tageskasse im Telekom Dome bei Heimspielen der Telekom Baskets Bonn

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