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Im letzten Viertel platzt der Knoten

Telekom Baskets besiegen LTi GIESSEN 46ers 71:53 - Koch: Erstes Spiel nur über die Verteidigung gewonnen. - Hunt macht 19 Punkte - Nächstes Pflichtspiel erst am 30.01.2011 gegen Tübingen

 

 

 

 

 

 

Zum Auftakt der Rückrunde in der Beko Basketball Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn am 18. Spieltag mit 71:53 (13:22, 18:8, 14:15, 26:8) gegen die LTi GIESSEN 46ers gewonnen. Die 5.090 Zuschauern im Telekom Dome sahen eine intensive, von Höhen und Tiefen geprägte Partie, in der die Mannschaft von Baskets Headcoach Michael Koch gute Phasen aber auch schwache Momente ablieferte. Am Ende war eine hervorragende Verteidigungsleistung Bonns für den siebten Heimsieg der Saison verantwortlich. Die besten Akteure auf Seiten der Gastgeber waren Jeremy Hunt (19 Punkte) und Chris Ensminger (15 Punkte, 8 Rebounds). Für die Hessen kam Zachery Peacock auf 20 Zähler, konnte die elfte Niederlage seiner Farben in Folge jedoch nicht verhindern.

 

Koch startete erstmals in dieser Saison mit einer Lineup um Jeremy Hunt, Alex King, Nic Wise, Jacob Jaacks und Patrick Flomo in die Partie. Letzterer zeichnete auch gleich mit einem krachenden Dunking für den ersten Korb der Gastgeber verantwortlich (2:2, 1. Minute). Aufgrund guten Passpiels und einem aus der Mitteldistanz bestens aufgelegten Zack Peacock konnten sich die Hessen jedoch unverhofft schnell absetzen (5:15, 6. Minute). Da Bonn mit fortwährendem Spielverlauf offensiv etwas besser in Schwung kam, schrumpfte der Rückstand pünktlich zur Viertelpause in den einstelligen Bereich (13:22).

 

Mit einem 10:3-Lauf katapultierten sich die Baskets nach der kurzen Erholung in Schlagreichweite (23:26, 13. Minute). Zwar konnten die 46ers nur wenige Zähler in unmittelbarer Korbnähe oder von jenseits der 6,75m-Linie verbuchen, dafür traf die Truppe von Trainer Vladimir Bogojevic in regelmäßigen Abständen aus dem Bereich, den die meisten Coaches offensiv gerne meiden (26:30, 19. Minute). Die letzten Zähler vor der Halbzeit gingen allerdings auf das Konto der Rheinländer. Mit einem Dreier über den körperlich unterlegenen Giorgi Gamqrelidze hinweg sorgte Jeremy Hunt gar für die Führung dieses Sonntagnachmittages (31:30). Die Bonner Aufholjagd konnte jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Bundesstädter offensiv einen schwarzen Tag erwischt hatten. Anders als in den beiden letzten Highscore-Spielen gegen Quakenbrück und Frankfurt, fanden die Bonner Würfe diesmal viel zu oft nur mit Mühe ihr Ziel.

 

Das Momentum auf Seiten der Hausherren schien nach dem Seitenwechsel verpufft zu sein. Gießen nutzte eine Schwächephase der Baskets, um mit einem 10:1-Lauf abermals einer zweistelligen Führung entgegen zu eilen. Mit einem Floater unterbrach Hunt den 46ers-Run und lebte gleichzeitig damit vor, wohin die Reise zukünftig gehen sollte in Richtung Korb (34:40, 25. Minute). Der 12:2-Lauf Bonns war geprägt durch zwingende Aktionen gen Brett. Mit einem Hakenwurf war es Chris Ensminger vorbehalten, die Kehrtwende technisch hochwertig abzuschließen (43:42, 29. Minute). In der zunehmend hitziger werdenden Partie fing sich Gießen Coach Vladi Bogojevic ein Technisches Foul ein, welches sein aufopferungsvoll kämpfendes Team jedoch nicht vollends aus dem Tritt brachte (45:45).

 

Den Schalter legten die Telekom Baskets endgültig erst im Schlussabschnitt um, den sie mit sechs schnellen Punkten eröffneten. Nach einem durch Alex King perfekt assistierten Dunk von Jacob Jaacks rief 46ers-Coach Bogojevic seine Mannen zur Auszeit zusammen (51:45, 33. Minute). Die taktische Ansprache zeigte sofort Wirkung, als Chase Griffin an der Dreierlinie frei abziehen und verkürzen konnte (51:48, 34. Minute). Doch die Baskets waren jetzt nicht mehr zu stoppen. Mit vollem Körpereinsatz wurde jedem noch so weit weg springenden Ball hinterher gegangen. Dabei landete Mark Tyndale fast auf den Schößen der Fotografen, Nic Wise nahm den Vollkontakt mit der Werbebande in Kauf, um das Leder in den eigenen Reihen zu halten.

 

Als vier Minuten vor dem Ende ein tiefes Anspiel auf Tim Ohlbrecht nicht gelingen wollte, sah sich Hunt zu einem Dreier aus rund acht Metern genötigt, dem Wise im nächsten Angriff einen Jumper zum höchsten Baskets-Vorsprung folgen ließ (62:52, 37. Minute). Hunt beantwortete eine 46ers-Auszeit mit seinem nächsten Dreier, ehe Jaacks' Turnaround-Jumper gleich den nächsten Höchststand heraufbeschwor (67:53, 38. Minute). Gießen versuchte noch den Rückstand mit Dreierversuchen in Rekordzeit wett zu machen, zwei Fehlversuche in Folge machten den Gästen allerdings einen Strich durch Rechnung. Der bislang höchste Heimsieg der Saison war den Baskets nicht mehr zu nehmen.

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (dnp), Ensminger (16, 8 Rebounds), Hunt (19/3), King (0), Campbell (7), Thülig (dnp), Wise (8), Jaacks (9/1), Flomo (2), Ohlbrecht (9/1), Tyndale (2)

 

LTi GIESSEN 46ers:

Gamqrelidze (2), Smith (5/1), Freese (dnp), Perl (dnp), Mädrich (2), Schwartz (dnp), Ovcina (5), Brooks (13/1), Griffin (6/1), Peacock (20)

 

 

Stimmen:

 

Michael Koch (Coach Bonn):Gießen war der erwartet schwere Gegner. In dieser Liga kann im Moment fast jeder jeden schlagen und genauso gut verlieren. Heute haben wir zum vielleicht ersten Mal in dieser Saison ein Spiel über unsere Defense gewonnen, zumal wir im Angriff schwach agiert haben. Unsere Verteidigung hingegen stand, die Aggressivität war jederzeit da. Dank unserer Physis konnten wir uns zum Schluss durchsetzen. Sicherlich auch dadurch begründet, dass wir viel durchwechseln konnten. Zu Hause haben wir uns jetzt endlich gefunden, so müssen wir auch auswärts auftreten. Zu unserer ungewöhnlichen Starting Five: Keiner soll sich sicher fühlen, dass er immer startet. Das hat mit Einstellung zu tun, aber auch mit Pünktlichkeit beim Training.

 

Vladimir Bogojevic (Coach Gießen):Glückwunsch an Mike Koch und sein Team. Es hat sich mal wieder gezeigt, dass oftmals die Mannschaft gewinnt, die intensiver spielt. Das war heute Bonn, während uns scheinbar Benzin im Tank fehlte. Ich habe heute die Starter in Minuten etwas mehr gefordert und trotzdem setzt sich dann am Ende nach 36 Minuten Bonn durch. Wir waren da einfach nicht mehr aggressiv genug. Vielleicht hätte ich zu Beginn des Spiels doch mehr durchwechseln sollen, gegen Ende war es jedenfalls zu spät. Das Technische Foul gegen mich habe ich nicht verstanden. Ich hatte mich nur darüber gewundert, warum der Technische Kommissar eine Auszeit für unser Team anordnen will.

 


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