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Keine Geschenke im Weihnachtsspiel

Telekom Baskets Bonn - TBB Trier 66:86 (20:25, 15:22, 15:23, 16:16)

5.700 Zuschauer im Telekom Dome / Telekom Baskets vor der Pause ohne Dreier (0/8) / Triers Andreas Seiferth mit Saisonbestleistung (27 Punkte) / Bonns Bester: Jamel McLean mit 16 Punkten und sieben Rebounds / Nach dem Jahreswechsel am 4. Januar zu Gast beim Mitteldeutschen BC

Kurt Looby symptomatisch für das ganze Bonner Spiel am Boden. Foto: Wolter

Ausgerechnet beim letzten Spiel des Jahres mussten die Telekom Baskets Bonn ihre bisher bitterste Niederlage hinnehmen. Gegen TBB Trier zeigte sich das Team von Headcoach Mathias Fischer über weite Strecken nicht bereit, den Kampf gegen einen starken Gegner aufzunehmen und enttäuschte so die 5.700 Zuschauer, die sich – bis auf die mitgereisten Gästefans - den 2. Weihnachtstag im Telekom Dome sicher anders vorgestellt hatten.

Vor der Partie hatten beide Trainer betont, wie wichtig die defensive Präsenz in dieser Partie ist. Entsprechend intensiv gingen sowohl die Telekom Baskets als auch die Gäste aus Trier in der eigenen Hälfte zu Werke (4:8, 4. Minute). Die Hausherren legten einen 7:0-Zwischenspurt aufs Parkett, der ihnen scheinbar das Momentum bescherte (11:8, 6. Minute). Die TBB fing sich jedoch und nahm den Rheinländern durch zwei Dreier in kurzer Abfolge den Wind aus den Segeln. Mit ständig wechselnden Verteidigungsformen übernahmen die Moselstädter in der Folge die Kontrolle über das Spiel (20:25, 10. Minute).

Im zweiten Viertel agierten Bonn und Trier zunächst auf Augenhöhe. Den Telekom Baskets gelang es durch Kleinarbeit - und der robusten Gangart von Jamel McLean in Brettnähe - den Rückstand zu minimieren (27:29, 14. Minute). Im Angriff lief aber an diesem Nachmittag kaum etwas zusammen. Da auf der Gegenseite jedoch TBB-Guard Trevon Hughes aufdrehte und immer wieder den starken Andreas Seiferth mit sehenswerten Anspielen bediente, gewann die Rödl-Truppe deutlich die Oberhand (27:36, 16. Minute). Auch, weil von nun an das Wort „Verteidigung“ bei den Baskets zunehmend aus dem Spiel-Wortschatz gestrichen wurde. Seifert blieb in den zehn Minuten vor der Pause komplett ohne Fehlwurf aus dem Feld, was maßgeblich dazu beitrug, dass Bonn mit einer zweistelligen Rückstand in die Kabine ging (35:47, 20. Minute).

In der Halbzeitpause hatte Mathias Fischer seine Schützlinge klar auf die eigenen Schwachstellen hingewiesen und hoffte auf Besserung nach dem Seitenwechsel - vor allem defensiv. Stattdessen begannen die Gäste den dritten Abschnitt mit einem furiosen 11:1-Lauf, der McLean und Co. umso mehr unter Zugzwang setzte (36:58, 24. Minute). Präsentierten sich die Telekom Baskets bis dahin glücklos aus der Distanz - vor der Pause hatte keiner der acht Dreierversuche sein Ziel getroffen - so war es Andrej Mangold vorbehalten, diese Negativserie zu beenden. Der hoffnungsvolle Wurf initiierte jedoch keinen Run der Gastgeber, die den Ball insgesamt nicht flüssig genug per schnellem Passspiel durch die eigenen Reihen bewegten, sondern sich zu oft im Dribbling verloren (50:70, 30. Minute).

Im Schlussabschnitt versuchte Coach Fischer durch verschiedene Konstellationen auf dem Feld, irgendwie ein Momentum zu kreieren. Die Kehrtwende blieb jedoch aus, dafür hatte sich Trier über drei Viertel der Begegnung schlichtweg zu viel Selbstvertrauen erarbeitet. So stieg die Differenz zwischenzeitlich gar auf 27 Zähler an (54:81, 34. Minute), ehe sich die Baskets auf den letzten Metern zusammenrauften und ihr Können punktuell aufblitzen ließen - das größte Geschenk des Tages in Form von zwei Meisterschaftspunkten machte sich aber mit dem TBB-Schlitten auf den Weg nach Trier.

Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Gratulation an Henrik Rödl und seine Mannschaft, die uns heute mit ihrer Verteidigung unheimlich viel weggenommen haben. Wir sind an der eigenen Einstellung in der Defense gescheitert und haben uns damit selbst in ein Loch gespielt. Bei den Rotationen waren wir fast immer und überall einen Schritt zu spät. Es ist schlichtweg so, dass die Tabelle der Beko Basketball Bundesliga überhaupt nichts darüber aussagt, wie gefährlich ein Team ist - das hat Trier heute eindrucksvoll bewiesen.“

Henrik Rödl (Trainer TBB Trier):

„Glückwunsch an Mathias Fischer zu einer - trotz der heutigen Niederlage - bislang tollen Saison, in der seine Mannschaft einen schönen Basketball spielt. Mit Bezug auf die Partie haben wir defensiv sicherlich eine ganze Menge richtig gemacht. Deswegen bin ich überaus stolz auf mein Team, das sehr fokussiert und engagiert aufgetreten ist. Andreas Seiferth musste heute aufgrund der Fußverletzung von Stefan Schmidt viele Minuten aufs Feld, was er aber sehr gut gelöst hat. Trevon Hughes hat sich heute sehr in den Dienst der Mannschaft gestellt und insgesamt eines seiner besten Spiele für uns gemacht.“


Telekom Baskets Bonn:

McCray (2), Looby (1), Veikalas (2), Brooks (8), Mangold (5/1 Dreier), Jordan (10, 7 Assists), Wolf (5), Koch (3/1), Wachalski (14/1), McLean(16, 7 Rebounds)

TBB Trier:

Petric (0), Ward (9/1), Hughes (11/1, 7 Assists), Seiferth (27, 13 Rebounds), Schmidt (0), Mönninghoff (6/2), Samenas (5/1), Chikoko (4), Bucknor (9/1), Anderson (15/2)


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