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„Können uns keine Minute ausruhen.“

Baskets-Aufbau Jared Jordan im Interview

Ein Blick auf den Scoutingbogen kann trügerisch sein. Denn oftmals richten sich die Wahrnehmung nur auf die großen Drei: Punkte, Rebounds, Assists. In all diesen Kategorien konnte Jared Jordan gegen den FC Bayern München ordentliche Werte nachweisen. Neun Zähler, fünf gesicherte Abpraller und sieben direkte Korbvorlagen - alles bestens. Doch die beeindruckendste Statistik war gleich in der ersten Zeile zu finden: 41 Minuten und neun Sekunden. So lange stand der Point Guard bei der Verlängerungsschlacht auf dem Parkett des Telekom Dome. Zwischen den Spieltagen nahm sich der Amerikaner die Zeit, um über den Saisonauftakt und die anstehende Aufgabe bei Phoenix Hagen zu sprechen.

Nach dem München-Spiel hat die Mannschaft einen Tag frei gehabt. Wie gut hast du seit Montag regenerieren und die Akkus wieder auffüllen können?

 

Jared Jordan: „Direkt nach dem Spiel habe ich schon gemerkt, dass ich lange auf dem Parkett gestanden habe. Aber schon am Dienstag hätte ich nichts gegen ein Training gehabt, um den Körper etwas auf Touren zu bringen. So habe ich die Zeit genutzt, um mit meiner Freundin einen ausführlichen Spaziergang zu machen - das hat auch mal gut getan. Viel wichtiger ist eigentlich, das Spiel aus dem Kopf zu bekommen, denn wir haben am Wochenende die nächste wichtige Partie auf dem Plan. Da mache ich auch keinen Unterschied, ob wir eine Begegnung gewonnen oder verloren haben - ich analysiere das Spiel und dann geht‘s weiter.“

 

Dann gib uns doch einen kurzen Einblick, warum das Spiel am Ende so knapp wurde.

 

„Am Anfang haben wir eine ganze Reihe an Würfen getroffen, die später nicht mehr reingegangen sind, bzw. die München insgesamt besser verteidigt hat. Das ist eine Mannschaft, die einfach zu gut ist, als dass sie sich von einem schlechten Viertel aus der Bahn werfen lässt und stattdessen Wege findet, um seinen Rhythmus zu finden. München hat gekämpft, aber das haben wir auch getan und nach der Pause wirklich gut verteidigt. Es gab ein, zwei Sachen die von Coach Koch in der Halbzeit angesprochen wurden. Das haben wir bestmöglich versucht umzusetzen. Ich denke, dass es charakteristisch für uns ist, dass wir nach dem Rückstand wieder in die Partie gefunden haben und nicht aufgegeben haben.“

 

Du hast auch in der Verteidigung auffällig viele Anweisungen gegeben, wenn München verschiedene Systeme gelaufen ist...

 

„Ja, das habe ich mir so angewöhnt, denn ich weiß durch unseren Scouting Report, was sie mit dem jeweiligen Ballbesitz bezwecken wollen. Durch meine Ansagen hoffe ich, dass meine Mitspieler aufmerksamer agieren und dem Gegner eventuell wichtige Optionen früher wegnehmen. Ob das im Einzelfall wirklich was bringt, kann ich nicht genau sagen, denn die Jungs stehen ja meistens hinter mir (lacht). Ich für meinen Teil kann mir die gegnerischen Systeme, zumindest die am häufigsten gelaufenen, relativ schnell einprägen. Wobei du dich natürlich nie nur darauf verlassen kannst, dass das angesagte Play wie auf dem Taktikbrett vorgegeben gespielt wird - gute Teams finden immer optionale Ausstiege.“

 

Was müsst ihr vom Montagsspiel mit nach Hagen nehmen?

 

„Auf jeden Fall die Energie. Und zwar nicht nur die Energie, mit der wir zu Werke gegangen sind, sondern die wir von unseren Fans bekommen haben. Davon müssen wir auswärts unbedingt zehren. Hagen spielt - wie ich es in Erinnerung habe - sehr intensiv und mit viel Tempo. Da können wir uns keine Minute ausruhen, sonst laufen wir Gefahr einen Run zu kassieren. Wir müssen das Spiel genau so angehen, als ob es das erste der Saison wäre.“


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