SucheSuche

Kumm loss mer fiere!

Telekom Baskets besiegen Deutsche Bank Skyliners 80:77 (13:10, 19:18, 20:16, 28:33) - Chris Ensminger bringt sein Team im 4. Viertel wieder auf Kurs - Knapp 6.000 jecke Fans feiern im Telekom Dome

 

 

 

 

 

 

Die Telekom Baskets Bonn behalten auch im siebten Heimspiel in Folge eine weiße Weste. Am 23. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga gelang dem Deutschen Vizemeister ein 80:77-Sieg (13:10, 19:18, 20:16, 28:33) über die Deutsche Bank Skyliners. Mit jetzt 39 Punkten behaupten die Baskets den zweiten Tabellenplatz.

 

Kumm loss mer fiere (komm lass uns feiern) lautete das Motto für 5.920 jecke Fans im fast ausverkauften Telekom Dome. Beim traditionellen Karnevalsspiel auf dem Bonner Hardtberg war die Mehrzahl der Zuschauer kostümiert erschienen und so war die Halle schon vor dem Tipp-Off in bester Stimmung. Einzig eine Niederlage gegen die Skyliners hätte die Feierlaune der Fans kurzfristig abgekühlt, doch das Team von Coach Murat Didin, das ohne seinen Topscorer Aubrey Reese ins Rheinland gereist war, erwies sich nicht als Stimmungstöter.

 

Beide Mannschaften starteten nervös ins Spiel. Der Ball lief schnell, manchmal schon zu schnell, so dass die Zuschauer in der ersten Halbzeit viele hektische Aktionen und Ballverluste zu sehen bekamen. Nach fünf Minuten stand es 13:10 für die Baskets, danach bewiesen beide Teams wenig Geduld indem sie den schnellen Abschluss suchten, was bis zum Viertelende keinen einzigen Punkt mehr einbrachte.

 

Wenn Baskets-Coach Michael Koch mit etwas zufrieden sein konnte, dann war es die gute Leistung in der Verteidigung, die auch im zweiten Spielabschnitt dafür sorgte, dass Bonn stets die Nase vorn hatte. In der Offense trafen die Baskets jedoch zu oft die falsche Entscheidung. Nach wie vor war das Spiel hektisch, Bonn hatte allerdings ein gutes Händchen von der Dreierlinie. Johannes Strasser traf im zweiten Viertel gleich zweimal von außen und brachte sein Team so in der 14. Minute mit 26:18 in Führung. Ein Vorsprung, der wenige Minuten später jedoch wieder verloren war. Frankfurts Derrick Allen brachte sein Team wieder auf 27:26 heran. Ein Dreier von Ronald Dupree, dem insgesamt 14 Punkte gelingen sollten (drei von sechs Dreiern), sorgte wieder für etwas Luft (30:26), wenig später ging es mit 32:28 in die Halbzeitpause.

 

Nach dem Seitenwechsel war er erneut Ronald Dupree, der mit einem Korbleger und einem weiteren Distanzwurf seine Baskets mit 37:30 in Front schoss (22.). Tim Ohlbrecht sorgte wenig später mit dem 41:32 (24.) für die bis dahin höchste Bonner Führung, die allerdings wieder nicht lange halten sollte. Frankfurt kämpfte sich durch Dreier von Pascal Roller und Dominik Bahiense de Mello erneut heran (47:44, 28.). Die gute Bonner Verteidigung verhinderte Schlimmeres, so dass am Ende des dritten Viertels wieder acht Punkte zwischen den Teams lagen (52:44, 30.).

 

Nach jedem Viertel war der Vorsprung der Telekom Baskets angewachsen und Johannes Strassers Korbleger gleich zu Beginn des letzten Durchgangs zum 54:44 weckte die berechtigte Hoffnung, dass das Bonner Team diese Leistung auch in den finalen zehn Minuten fortsetzen würde, um so der größten Karnevalsparty in Bonn die passende Krone aufzusetzen. Leider wollten die Deutsche Bank Skyliners dann aber doch noch als Spaßbremse fungieren. Mit einen 2:13-Lauf kippten die Gäste die ausgelassene Stimmung kurzfristig. Bonn lag plötzlich sechs Minuten vor Spielende mit 56:57 zurück.

 

Es war einmal mehr Chris Ensminger, der die Baskets wieder auf Kurs brachte. Mit zwei Korblegern in Folge und einem wichtigen Offensivrebound sorgte der 36-Jährige Center wieder für eine 60:57-Führung. Als dann wenig später Artur Kolodziejski einen Dreier zum 63:57 verwandelte, stand die Halle endgültig Kopf. Die Baskets waren wieder da und schraubten den Vorsprung durch JJ Strasser, Patrick Flomo und ein Drei-Punkte-Spiel von Chris Ensminger auf elf Punkte zum 70:59. Ense sollte am Ende gleich in drei Disziplinen die Nase vorn haben: Bonner Topscorer mit 16 Punkten, bester Rebounder (neun) und bester Vorlagengeber (vier Assists). 150 Sekunden vor dem Ende schien das Spiel entschieden.

 

Entschieden war jedoch noch nichts. Zwar gehen die Baskets mit einem immer noch komfortablen Neun-Punkte-Vorsprung in die letzte Spielminute (72:63) aber Frankfurt setzt alles auf eine Karte und macht das Spiel so noch einmal spannend. Schnelle Fouls an Bonner Spielern sollen die Uhr anhalten und so die Chance auf eine Aufholjagd bieten. Ein Plan, der fast gelingt, denn die Gäste können jeden ihrer verbliebenen Angriffe in Punkte ummünzen. Die gefoulten Basketsspieler verwandeln jedoch ihrerseits neun von elf Freiwürfen, so dass der großen After-Game-Party am Karnevalssamstag doch nichts mehr im Wege steht. Die Telekom Baskets siegen 80:77 und sichern sich so nach dem 74:67-Sieg im Hinspiel auch den direkten Vergleich zwischen beiden Teams.

 

 

Stimmen zum Spiel

Michael Koch (Headcoach Bonn): Ein großes Lob geht an Frankfurt, die ohne ihren Topscorer Reese spielen mussten und sich trotzdem nie aufgegeben haben. Wir haben drei Viertel lang gut verteidigt, mussten uns aber im letzten Viertel auf unsere Freiwürfe verlassen, um dieses Spiel zu gewinnen. Ich zolle meiner Mannschaft ein großes Kompliment, weil viele unserer Spieler eine solch tolle Karnevalsatmosphäre noch nie erlebt haben und trotzdem cool geblieben sind. Für mich war das heute ein Vier-Punkte-Sieg, weil Frankfurt direkt hinter uns liegt. Wir werden uns jetzt intensiv auf unser Pokalspiel in Bremerhaven vorbereiten und wollen den Schub, den wir momentan haben, ausnutzen, um zum TOP FOUR nach Frankfurt zu kommen.

 

Murat Didin (Headcoach Frankfurt): Trotz der schwierigen Bedingungen, die wir hier in Bonn mit den tollen Fans und der neuen Halle vorgefunden haben, hatten wir bis zum Schluss immer die Chance, das Spiel zu gewinnen. Leider haben wir zu viele Fehler gemacht, so dass ich den Baskets letztendlich zum verdienten Sieg gratulieren muss. Trotz der Niederlage bin ich mit meiner Mannschaft sehr zufrieden, sie haben alles gegeben, auch wenn es am Ende nicht gereicht hat.

 

 

 

 


Druckansicht zum Seitenanfang