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Mit vier Mann ins Halbfinale

Telekom Baskets gewinnen viertes Viertelfinalspiel in Trier 96:88 In den letzten 38 Sekunden nur noch vier Bonner auf dem Feld Djogo glänzt mit 26 Punkten 700 fantastische Fans treiben ihr Team zum Sieg

 

 

 

Nach der Schlusssirene gab es kein Halten mehr. Die Spieler der Telekom Baskets lagen sich in den Armen, die rund 700 mitgereisten Fans waren außer sich vor Freude. Nach einer großartigen Teamleistung beim TBB Trier siegten die Bonner im vierten Spiel der Serie Best of Five mit 96:88 und konnten damit das Viertelfinale mit 3:1 für sich entscheiden. Zum siebten Mal in acht Bundesligajahren stehen die Baskets damit in einem Halbfinale um die Deutsche Basketball-Meisterschaft. Wer der Gegner beim ersten Spiel am kommenden Freitag in Bonn sein wird, entscheidet sich erst am Dienstag beim fünften Spiel zwischen Frankfurt und Köln.

 

Nach dem knappen Sieg vor zwei Tagen in letzter Sekunde hatten viele mit einer Trotzreaktion des TBB gerechnet. Vor 6.000 Zuschauern, wollte man unbedingt ein fünftes Spiel in Bonn erzwingen. Doch entschlossener zeigten sich über weite Strecken die Bonner. Von Beginn an schien es, als ob der dreimalige Deutsche Vizemeister den Sack schon im vierten Spiel zumachen wollte.

 

Ohne die verletzten Center Miladin Mutavdzic und Peter Huber-Saffer zeigte das Team im ersten Viertel kaum eine Schwäche. Hoch motiviert kämpften die Jungs von Coach Predrag Krunic von der ersten Sekunde an um jeden Ball. Die Folge war eine 21:14-Führung nach zehn Minuten. Djordje Djogo war durch zwei eiskalte Dreier hintereinander beim Stand von 10:12 maßgeblich am ersten Zwischenspurt seines Teams beteiligt.

 

Anders als in Spiel Nr. 3 hielten die Bonner den Druck in der Defense auch im zweiten Viertel aufrecht. Angeführt durch den emsigen Aleksandar Capin hielten die Baskets jedem Aufholversuch der Trierer stand. Sorgen bereitete jedoch erneut das stetig anwachsende Foulkonto der Rheinländer. Zur Pause waren Djogo und Klepac bereits mit jeweils drei Fouls belastet. Weniger später folgte auch Aleksandar Nadjfeji.

 

Doch Foulprobleme spielten nach dem Seitenwechsel zunächst keine Rolle. Trier gelang es, den Rückstand auf drei Punkte zu verkürzen (44:47, 25.). Kurzfristig verloren die Baskets ihre Abgeklärtheit, was von den beiden besten Moselstädtern, James Havrilla und Björn Aubre McKie sofort gnadenlos bestraft wurde. Jetzt stand auch das Publikum lautstark hinter den Gastgebern. Doch ausgerechnet in dieser heißen Phase antworteten die Bonner eiskalt. Es folgte ein 14:1-Lauf der Baskets zum 61:45 in der 28. Minute, der schnell wieder Ruhe einkehren ließ.

 

Der Run kurz vor Ende des dritten Viertels war der Grundstein für den Sieg, denn den Baskets gelang es über das gesamte vierte Viertel Trier auf Distanz zu halten. Ein Korbleger von Aleksandar Nadjfeji brachte in der 33. Minute sogar eine 17 Punkte-Führung zum 68:51, doch nun bekamen die Bonner zunehmend ihre kurze Bank und die vielen Fouls zu spüren. Branko Klepac saß schon mit fünf Fouls auf der Bank, ihm folgte später Aleksandar Nadjfeji und Rimantas Kaukenas, der sich über einen Schlag von Triers McKie ins Gesicht lautstark bei den Schiedsrichtern beschwerte. Es folgte ein technisches Foul gegen den litauischen Nationalspieler sein Fünftes Foul insgesamt.

 

Dass die Baskets nicht doch noch gehörig unter Druck gerieten, verdankten sie in den Schlussminuten vor allem zwei Spielern: Aleksandar Capin, der nach Kaukenas’ Ausscheiden zwei Minuten vor dem Ende durch einen Drei-Punktewurf wieder zehn Punkte zwischen Bonn und Trier legen konnte (79:69) und Djordje Djogo, der an der Freiwurflinie Nerven aus Stahl zeigte und in den letzten 90 Sekunden zehn von zehn Freiwürfen verwandeln konnte. Beide waren am Ende mit 23 bzw. 26 Punkte die Topscorer ihres Teams.

 

38 Sekunden vor Schluss sorgte Altron Jackson per Dunking für eine 91:79-Führung. Die Entscheidung wäre spätestens jetzt gefallen, doch Jackson spielte im Übermut den Ball nach seiner Aktion mit dem Fuß und handelte sich so ein technisches Foul ein. Auch für ihn war damit die Partie beendet. Folglich mussten die nur mit acht Mann angereisten Baskets die letzten 38 Sekunden mit nur vier Mann auf dem Feld überstehen. Sie schlugen sich tapfer und brachten am Ende den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale unter Dach und Fach.

 

TBB-Coach Joe Whelton: "Glückwunsch an Bonn. Sie haben heute verdient gewonnen. Einige unserer Spieler hatten heute nicht ihren besten Tag. Trotzdem haben wir die Erwartungen in dieser Saison übertroffen und ich hoffe jetzt, dass die Mannschaft zusammenbleibt."

 

Baskets-Coach Predrag Krunic: "Wir haben eine gute Serie gesehen. Ich bin mit der Mannschaft sehr glücklich. Unsere Fans waren einfach großartig. Wir machen jetzt einen Tag Pause und bereiten uns auf die nächsten Aufgaben vor."

 

 

 

 

 

 

 

 


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