Nach Nationalmannschaftspause: Bonn empfängt Oldenburg

Knapp zwei Wochen ist das letzte Bundesligaspiel der Baskets her. Mit 100:80 konnte Brose Bamberg dominant besiegt und so der aktuell zweite Tabellenplatz erobert werden. In der Zwischenzeit lag die Nationalmannschaftspause, in der auch zwei Baskets-Spieler für Deutschland um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft kämpften. Leon Kratzer und Michael Kessens bildeten das Center-Duo der DBB-Auswahl. Während Kratzer nun bereits sieben absolvierte Länderspiele vorweisen kann, kam Kessens bei der 66:69-Niederlage gegen Estland und dem 72:69-Sieg in Polen die ersten beiden Male für das Nationalteam zum Einsatz. "Für sein Land zu spielen, ist die größte Ehre, die es geben kann. Es hat mich mit viel Stolz erfüllt, dadurch auch meine Familie und meine Mannschaftskollegen zu repräsentieren", beschreibt Kessens seine Freude über sein Debüt in der DBB-Auswahl.

Nur wenige Tage hatten Kratzer und Kessens Zeit, sich zunächst mit dem Spielsystem von Bundestrainer Gordon Herbert vertraut zu machen und jetzt wieder in das Baskets-Schema zurückzukehren: „Die Eingewöhnung an das System der Nationalmannschaft war in der Kürze der Zeit natürlich nicht so leicht. Die Umstellung in das Baskets-System war aber nicht so schwierig,“ erklärt Kessens. Und Kratzer ergänzt: „Dadurch, dass man schon mehrere Monate in Bonn als Team zusammen am System arbeiten konnte, ist das für einen schon fast wie eine zweite Haut, die man trägt."

Donnervögel auf Tiefflug

Im Sommer kündigte Oldenburgs Geschäftsführer Hermann Schüller einen großen Umbruch an: mehr Athletik durch jüngere Spieler! Verdiente Liga-Gesichter wie Rasid Mahalbasic (30 Jahre), Braydon Hobbs (32) oder Nathan Boothe (27) verließen den Verein, Karsten Tadda (33, spielte vier Jahre für Oldenburg) wechselte nach Bonn, zudem beendete Philipp Schwethelm mit 32 Jahren seine Karriere.

Mit Neuzugängen wie dem achtfachen Nationalspieler Bennet Hundt (22), Alen Pjanic (24), Max Heidegger (24) oder Tai Odiase (26) gelang es den Niedersachsen, den Altersdurchschnitt um drei Jahre auf 25,1 zu senken. Flankiert wird die neue, junge und aufstrebende Garde von erfahrenen Akteuren wie Ex-Baskets-Center Martin Breunig (9,6 Punkte pro Spiel), dem Vorjahres-Liga-Topscorer Michal Michalak (14,0 PPS) und dem nachverpflichteten Power Forward Cameron Clark (16,3 PPS). Was auf dem Papier durchaus erfolgversprechend aussieht, konnte von der Mannschaft von Headcoach Mladen Drijencic jedoch noch nicht ausreichend umgesetzt werden. Eine Situation, die den meisten Telekom-Baskets-Fans wahrscheinlich noch aus der vergangenen Saison bekannt vorkommen sollte. Nach neun Spielen liegt Oldenburg mit zwei Siegen aktuell auf dem 18. und somit letzten Tabellenplatz.

Auch Rickey Paulding, seit nunmehr 15 Jahren der Oldenburger Erfolgsgarant, konnte das Ruder noch nicht herumreißen. Dabei spielt die Liga-Legende weiterhin auf einem hohen Level und erzielt noch immer respektable 10,6 Punkte pro Spiel. Seine zuletzt 19 Zähler gegen Gießen zeigen zudem, dass der US-Amerikaner auch mit 39 Jahren in seiner letzten Bundesliga-Saison das Punkten nicht verlernt hat und weiterhin jede Defense vor Probleme stellen kann.

Kessens erkennt die Stärke des komemnden Gegners an: „Auch wenn es momentan nach den Resultaten nicht so aussieht, aber Oldenburg ist immer noch eine Top-Mannschaft. Auf allen Positionen haben sie individuell starke Spieler. Erst Recht, weil es bei ihnen momentan nicht so läuft, werden sie mit viel Energie anreisen." Kratzer sagt außerdem: „Nur weil Oldenburg aktuell auf dem letzten Platz liegt, dürfen wir sie nicht unterschätzen und das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir müssen wieder unsere volle Konzentration und Leistung bringen, denn kein Spiel in der Bundesliga ist einfach zu gewinnen."

Während Oldenburg zum Großteil den Abschluss in Korbnähe sucht und mit 40,4 Würfen aus dem Zweierbereich ligaweit die zweitmeisten Versuche innerhalb der Dreierlinie nimmt, lassen die Baskets mit 34,6 Würfen pro Partie den Ball am häufigsten von jenseits der 6,75-Meter-Linie fliegen. Dafür nimmt Bonn mit durchschnittlich 31,8 Würfen in der Bundesliga die wenigsten Abschlüsse aus dem Zweierbereich.

Maskenpflicht

Für das Spiel am Samstag gegen Oldenburg gilt eine Maskenpflicht während des gesamten Aufenthaltes in der Halle, also auch am Platz. Zusätzlich gilt die bekannte 2G-Regelung als Voraussetzung für den Zutritt in die Halle. Außerdem ist mit Beschränkungen der Zuschauerkapazitäten zu rechnen. Alle aktuellen Infos zum Thema Corona im Zusammenhang mit den Baskets gibt es hier.

Meilenstein-Alarm

Karsten Tadda wird gegen seinen Ex-Klub sein 516. Bundesligaspiel bestreiten und damit in der seit 1998 geführten digitalen Datenbank der Bundesliga mit seinem ehemaligen Teamkollegen Philipp Schwethelm auf dem dritten Platz gleichziehen. Vor ihm stehen dann nur noch Rickey Paulding (559 Spiele) und Alex King (613 Spiele). Außerdem würde der nächste getroffene Dreier den 300. erfolgreiche Karriere-Distanzwurf für den Bonner Kapitän bedeuten.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Karsten Tadda trifft auf sein letztjähriges Team. In der Saison 2020/21 spielte Tadda auch zusammen mit Martin Breunig in Oldenburg, der wiederum von 2016 bis 2020 für die Baskets auflief.

Übertragung

Das Spiel wird live ab 20:15 Uhr auf MagentaSport übertragen.

Die nächsten Heimspiele

Die Baskets sind in der easyCredit BBL die einzige zuhause noch ungeschlagene Mannschaft. Im Dezember stehen noch drei weitere Heimspiele im Telekom Dome an. Der Vorverkauf der Tickets ist aufgrund der aktuellen Corona-Lage jedoch vorübergehend gestoppt.

10.12.2021, 20:30 Uhr - Telekom Baskets Bonn vs. MLP Academics Heidelberg

26.12.2021, 20:30 Uhr - Telekom Baskets Bonn vs. SYNTAINICS MBC

29.12.2021, 20:30 Uhr - Telekom Baskets Bonn vs. Basketball Löwen Braunschweig