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Saporta-Cup: Ein weiterer Favorit

Am Dienstag um 19.30 Uhr treffen die Baskets auf den polnischen Vizemeister Wloclawek - Ziel der Polen ist die Europaliga - Ex-NBA-Profi Ed O´Bannon erzielte zuletzt gegen Kazan 31 Punkte

Als die Experten mit Blick auf die Saporta-Cup-Gruppe C von Favortien sprachen, war vor Saisonbeginn von drei Teams die Rede: Vilnius, Kazan und vom polnischen Vizemeister Wloclawek. Nach vier Spieltagen ist die Phalanx des Favoritentrios durchbrochen. Nach der 64:84 Niederlage in Kazan steht Vilnius nicht mehr allein an der Spitze. Mit je drei Siegen und einer Niederlage folgen punktgleich die Telekom Baskets und Anwil Wloclawek, die neue Basketball-Hochburg in Polen.

 

Der Tabellendritte der ersten polnischen Liga (7 Siege, 4 Niederlagen) verfügt wie Slask Wroclaw - Meister, Europaligist und polnischer Tabellenführer - über ein Budget von rund zehn Millionen Mark. Damit lässt sich in Polen übrigens deutlich besser honorieren als etwa in Deutschland. Denn östlich der Oder-Neiße-Linie verhält es sich mit Steuerabgaben ähnlich wie in Griechenland, wo Brutto (fast) gleich Netto ist. In Wloclawek, etwa 100 Kilometer von Warschau entfernt, hat das Geld auch für den Bau einer neuen, mehr als 4.000 Zuschauer fassenden Arena gereicht.

 

Überhaupt versteht der Vizemeister von der Weichsel den Saporta-Cup nur als

Durchgangsstation. Die Verantwortlichen des Clubs wollen Meister werden, um im nächsten Jahr in der Europaliga mitspielen zu können. Dazu haben sie das Team entsprechend verstärkt: mit zwei Ex-NBA-Akteuren, einem Italo-Amerikaner, zwei Jugoslawen, zwei Russen und einem slowakischen Nationalspieler. Der Prominenteste unter ihnen ist Ed O´Bannon, ein 2,03 m großer US-Power-Forward, der mit der University of California in Los Angeles die NCCA-Meisterschaft gewann, für New Jersey in der NBA spielte und beim Saporta-Cup-Sieg in Kazan (90:88) 31 Punkte erzielte. Ob in Bonn allerdings Anwil-Center Aleksander Koul auflaufen wird, ist eher fraglich. Der 2,13 m-Mann zog sich jüngst eine Knieverletzung zu und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Wloclawek sucht momentan händeringend nach Ersatz. Ein anderer Spieler könnte dem Bonner Publikum noch bekannt sein: Marek Andruska. Der 2,04 m große Center ging in der

vergangenen Saison für den damaligen Baskets-Gegner Slovakofarma Pezinok auf Korbjagd.

 

Das Team, das aus diesem Spitzenspiel der Gruppe C am Dienstag um 19.30 Uhr in der Bonner Hardtberghalle den Sieg davon trägt, bleibt ganz oben dabei - wahrscheinlich weiterhin neben Lietuvos Rytas Vilnius, die ihrerseits in Traiskirchen antreten müssen und aller Voraussicht nach mit zwei Punkten im Gepäck von dort zurück kommen. Die dritte Partie an diesem Spieltag tragen die Ricoh Astronauts Amsterdam und Unics Kazan aus.

 

 


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