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Sechster Sieg im siebten Spiel

BG Göttingen - Telekom Baskets Bonn 65:84 (13:20, 17:27, 22:17, 13:20) – Jared Jordan mit 18 Punkten und neun Assists

Nach der Niederlage am vergangenen Wochenende bei den s.Oliver Baskets Würzburg (61:71) sind die Telekom Baskets Bonn zurück auf die Siegerstraße gekehrt. Das Team von Cheftrainer Michael Koch setzte sich am 7. Spieltag der Saison 2011/2012 in der Beko Basketball Bundesliga mit 84:65 (20:13, 27:17, 17:22, 20:13) bei der BG Göttingen durch. Damit gingen die Rheinländer in der noch jungen Spielzeit das sechste Mal als Gewinner vom Parkett, die „Veilchen“ hingegen warten weiterhin auf ihr zweites Erfolgserlebnis. Zum effektivsten Spieler der Baskets avancierte Jared Jodan, der mit 18 Punkten und neun Assists nur knapp an einem Double-Double vorbeischrammte.

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Die Telekom Baskets starteten langsam in die Partie, was Göttingen augenblicklich mit zwei Dreiern bestrafte (8:6, 4. Minute). Die Treffer der Gastgeber waren genau das richtige Signal für Jordan und Co., die daraufhin in der Verteidigung einen Gang höher schalteten und mit einem 11:2-Run die Führung übernahmen (10:17, 8. Minute). Gleich im ersten Angriff des zweiten Viertels versenkte Andrej Mangold einen Distanzwurf und schraubte den Vorsprung damit erstmals in den zweistelligen Bereich (13:23, 11. Minute). Die von der Bank viel Energie aufs Feld bringenden Mangold, Zvonko Buljan und Daniel Hain setzten offensiv Akzente am Fließband, ehe es Simonas Serapinas vorbehalten war, mit einem Dreier die nächste Zehnermarke zu knacken (21:42, 17. Minute).

 

Die BG befreite sich aus einer Phase, in der fünf Minuten lang kein Feldkorb fallen wollte und initiierte nach dem Seitenwechsel dank zwei Dreiern von Paris Horne ein Comeback (42:55, 24. Minute). Erst zu Beginn des Schlussabschnitts durchbrach Lou Dale mit einem weiteren Treffer von jenseits der 6,75 Meter-Linie die magische Zehn-Punkte-Marke (55:64, 31. Minute). Da sich Göttingen über weite Strecken des letzten Abschnitts nur auf Würfe von außen verließ, konnten sich die Baskets mit zwei kleinen Läufen abermals absetzen (58:78, 36. Minute). Gerade hatte Dale den nächsten Schuss von „Downtown“ eingenetzt, da sorgte der Alley-Oop-Pass von Jordan auf den einfliegenden Gaffney - welcher standesgemäß spektakulär vollstreckte - im Gegenzug für die Vorentscheidung (63:80, 38. Minute). Coach Koch nutzte die Gelegenheit, um seine an diesem Abend toll aufspielende komplette zweite Garde aufs Feld zu schicken. Da lag es nur nahe, dass Nachwuchs-Center Jonas Wohlfarth-Bottermann für die letzten Zähler der Begegnung verantwortlich zeichnete (65:84).

 

In bester Spiellaune präsentierte sich Baskets-Aufbau Jared Jordan. Der Amerikaner gehörte mit 18 Punkten und neun Assists einmal mehr zu den entscheidenden Faktoren der Gäste. Allein in der ersten Hälfte verbuchte Jordan 14 Zähler - wobei er zwei seiner drei Dreier versenkte - und verteilte bereits starke fünf direkte Korbvorlagen. Als Göttingen zu Beginn des letzten Viertels nachmals herankam, trug Jordan vier Punkte zu einem Bonner 6:0-Zwischenspurt bei, der den Vorsprung wieder zweistellig werden ließ.

 

Der Schlüssel über Erfolg oder Misserfolg lag in der Kontrolle der Rebounds. Nicht umsonst hatte Coach Koch die Arbeit, besonders am eigenen Brett, ganz oben auf die Agenda gesetzt - immerhin ist Göttingen im Schnitt für 12,2 Offensiv-Rebounds gut. Im ersten Viertel konnten sich die „Veilchen“ am Bonner Korb nur einen Abpraller sichern, die Baskets sammelten hingegen die restlichen elf Fehlwürfe ein. Im zweiten Abschnitt, als sich Bonn erstmals klar absetzen konnte, wurde den Hausherren kein einziger Offensiv-Rebound gestattet. Ganz anders hingegen das dritte Viertel, in dem sich die Niedersachsen drei „Boards“ nach eigenem Fehlwurf griffen und durch die zusätzlich gewonnenen Angriffe den Rückstand verkürzten. Am Ende hatte die BG insgesamt sieben Offensiv-Rebounds auf dem Konto, die Baskets angelten sich am eigenen Brett 32 Mal den Ball (82,1 Prozent).

 

Baskets-Coach Mike Koch: "Ich glaube ein Kommentar zum Spiel erübrigt sich heute. Wir fühlen mit den Göttingern und der Familie. Wir selber haben in Bonn einen ähnlichen Fall erlebt. Die Freundin eines Spielers ist an einem Gehirntumor gestorben, kurz vor ihrem Geburtstag. Sport ist Entertainment, doch das war heute Nebensache. Der Rahmen für dieses Spiel war sehr gut. Die Göttinger haben sich sehr bemüht. Viel mehr möchte ich nicht sagen."

 

BG-Coach Stefan Mienack: "Auf der einen Seite war es nicht einfach für uns in das heutige Spiel zu gehen - nachdem, was alles passiert ist. Auf der anderen Seite, nach unseren Gesprächen mit den Familien und Angehörigen, war das Ziel für das Spiel einfach. Wir wollten heute rausgehen und alles geben was wir konnten. Wir hatten alle Betroffenen jederzeit in unserem Herzen dabei. Das wird von nun an in jedem Spiel so sein, egal ob es in der EuroChallenge ist oder ein Auswärts- bzw. Heimspiel."

 

 

Telekom Baskets Bonn:

 

Serapinas (10/2 Dreier), Ensminger (12), Veikalas (12/1), Buljan (8), Mangold (5/1), Thülig (0), Jordan (18/2, 9 Assists), Hain (3), Gaffney (12), Wohlfarth-Bottermann (4)

 

BG Göttingen:

 

Dale (17/2), Horne (16/3), Weber (5/1), Saunders (9/1), Mafra (6), Donkor (0), Markert (0), Ahelegbe (4), Herwig (dnp), Noch (3), Chikoko (3/1), Sykes (2)


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