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#tbt: Aus allen Rohren auf „Spatzen“ gefeuert

15.3.1998: Telekom Baskets Bonn – SSV ratiopharm Ulm 85:74

Eine alte Basketball-Weisheit besagt, dass für einen Liganeuling das zweite Jahr immer am schwierigsten ist. So wunderte es, wenn auch erst in der Betrachtung durch den Rückspiegel, wenig, dass Eric Taylor und Co. sich anno 1997/1998 schwer taten. Bei allen Sorgen – lies: Verletzungen – der Telekom Baskets Bonn landeten die Rheinländer am Ende der Hauptrunde auf dem zweiten Tabellenplatz. In den Playoffs konnten die Schützlinge von Trainer Bruno Socé gegen Ulm jedoch nur ein einziges Mal ihr Können erfolgreich unter Beweis stellen.

Zwei Jungs aus Detroit: Ulms Jarvis Walker verteidigt Eric Taylor. (Foto: Jörn Wolter)

Ausgerechnet Taylor und Klaus Perwas gingen angeschlagen in die nach dem Modus „Best-of-Seven“ ausgetragenen Serie gegen die Donaustädter. Auf der Gegenseite hatten die „Spatzen“ mit Jarvis Walker einen offensiv heiß laufenden Akteur, der so nur noch schwer unter Kontrolle zu bringen war. Entsprechend hatte es im ersten Viertelfinalspiel (13.3.) eine bittere 80:89-Pleite gesetzt. Entsprechend standen die Bundesstädter zwei Tage später – abermals in der heimischen Hardtberghalle – dezent unter Druck. Dank 3.600 frenetischen Zuschauern im Rücken wurde die Erwartungshaltung in positive Energie umgewandelt und die Serie erfolgreich ausgeglichen.

Während sich also „ET“ und der „Feldherr“ mehr schlecht als recht, aber immer kämpferisch, übers Feld schleppen, springen im Angriff an diesem Abend vor allem Sinisa Kelecevic und Drazen Tomic in die Bresche. Das Duo markiert gemeinsam satte 43 Punkte – mehr als die Hälfte aller Bonner Zähler (50,6 Prozent). Diesem offensiven Ausbruch hatte Ulm nichts entgegen zu setzen und musste sich schlussendlich geschlagen geben.


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Taylor (9), Kelecevic (22), Machowski (16), Kabat (dnp), Rohdewald, Götz (dnp), Rohdewald, Jan (0), Perwas (10), Tomic (21), Behnke (7), Hutchinson (0)


Was danach geschah

Die Telekom Baskets mussten sich in den zwei folgenden, in Ulm ausgetragenen, Partien geschlagen geben (79:86, 71:86) und zogen auch im fünften Viertelfinalspiel auf dem Hardtberg den Kürzeren (60:72). In Bonn folgte ein personeller Umbruch: Perwas sollte sich von seiner Knieverletzung nie ganz erholen und musste seine aktive Karriere beenden, Taylor ging nach fünf Jahren im Rheinland zurück in die Vereinigten Staaten. Headcoach Bruno Socé holte sich in Predrag Krunic einen jungen, ehrgeizigen Assistenztrainer an die Seite, auf den Guard-Positionen wurden mit Derrick Phelps und Hurl Beechum zwei spätere Baskets-Legenden verpflichtet.


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