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#tbt: Bonn bezwingt Hapoel Holon

Wiedersehen in der Basketball Champions League 2018/2019

Nach der Auslosung der Gruppen für die kommende BCL-Saison 2018/2019 war klar: Es gibt ein Aufeinandertreffen mit alten Bekannten. Die Telekom Baskets Bonn sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits weit gereist und bekamen es dabei auch mit Hapoel Holon zu tun. Grund genug, um am #ThrowbackThursday auf die Spielzeit 2012/2013 zurück zu blicken, als der israelische Traditionsverein auf dem Hardtberg gastierte.

Schrammte knapp an einem Double-Double vorbei: Chris Ensminger (Foto: Jörn Wolter)

14.11.2012: Holon bezwungen, Gruppenführung errungen

Telekom Baskets Bonn - Hapoel Holon  85:78 (25:17, 23:16, 23:27, 14:18)

Die Telekom Baskets Bonn haben ihr zweites Spiel in der EuroChallenge gewonnen. Gegen Hapoel Holon kam die Mannschaft von Trainer Michael Koch vor 5.200 Zuschauern im Telekom Dome zu einem 85:78 (25:17, 23:16, 23:27, 14:18)-Erfolg. Damit ist Bonn alleiniger Tabellenführer der Gruppe H - und dem Einzug in die Runde der „Last16“ einen großen Schritt näher.

Wie so oft bei internationalen Begegnungen brauchten beide Mannschaften eine gewisse Anlaufzeit, ehe sie sich auf den Gegner eingestellt hatten. Dank sechs Zählern durch Chris Ensminger - darunter ein rarer Dunking - konnten die Telekom Baskets das Geschehen zunächst ausgeglichen gestalten (8:8, 5. Minute). Gerade als Holon sich aufmachte, einen kleinen Run hinzulegen, erlebten die Hausherren ihrerseits einen offensiven Höhenflug. Mit zehn unbeantworteten Punkten in Serie erspielten sich Ensminger und Co. eine Führung, der die Gäste aus Israel fortan nachliefen (19:10, 8. Minute). Daran sollte sich auch bis zum Viertelende nichts ändern, zu ausgeglichen präsentierten sich die Hausherren an beiden Enden des Feldes (25:17, 10. Minute).

Das Momentum blieb weiterhin auf Seiten der Gastgeber, die gleich nach Wiederanpfiff nachsetzten und den Vorsprung in den zweistelligen Bereich ausbauten (32:22, 13. Minute). Ein Alley-Oop-Pass von Jared Jordan auf Jonas Wohlfarth-Bottermann brachte die Stimmung im gut gefüllten Telekom Dome auf ein ohrenbetäubendes Level - und zwang Holons Trainer Dan Shamir zu einer Auszeit (36:22, 14. Minute). Zwischendrin wuchs die Differenz gar auf 19 Zähler an (42:23, 16. Minute), da Bonn gegen die israelische Ball-Raum-Verteidigung klug und schnell passte, wodurch sich immer wieder zu füllende Lücken ergaben (48:33, 20. Minute).

Holon hatte in der ersten Hälfte nicht einen einzigen Dreier getroffen (bei elf Versuchen), und auch der erste Distanzwurf nach dem Seitenwechsel sollte sein Ziel verfehlen. Bonn hingegen stach zu Beginn des dritten Abschnitts gleich mehrfach von „Downtown“. Robert Vaden und Kyle Weems vollstreckten von jenseits der 6,75 Meter-Linie, wodurch der Abstand erneut ein komfortables Ausmaß annahm (61:42, 25. Minute). Die Gäste zeigten sich von dem hohen Rückstand unbeeindruckt, setzten nach und attackierten mit umso mehr Vehemenz den Bonner Korb, was sich nicht nur in der Foulstatistik, sondern auch auf der Anzeigetafel bemerkbar machte (71:60, 30. Minute).

Holon witterte Comeback-geschwängerte Morgenluft, blieb seiner Linie treu und verkürzte Zähler um Zähler. Daran konnte auch ein mächtiger Putback-Dunk von Patrick Ewing jr. vorerst nichts ändern (75:66, 33. Minute). Bis auf vier Zähler arbeiteten sich die Gäste heran (75:71, 35. Minute), ehe Bonn zu seinen eigenen Stärken zurück fand. Wie schon in der Verlängerung gegen Ulm am vergangenen Wochenende, so war es auch in der EuroChallenge  Benas Veikalas vorbehalten, dem Gegner mit einem Dreier das Momentum zu entreißen (78:71, 36. Minute). Ab da agierten die Telekom Baskets wieder mit dem Selbstvertrauen und Glauben in die eigenen Stärken, dass sie bis dahin über weite Strecken ausgezeichnet hatte. Sich einmal auf der Siegerstraßen befindlich, ließen Veikalas und Co. sich auch durch taktische Fouls nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen.

Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Wir sind gut in die Partie gekommen, waren bereit gegen eine starken Gegner zu spielen, haben dann nach der Pause jedoch zu früh nachgelassen, anstatt die frühzeitige Entscheidung zu erzwingen. Dadurch ist Holon wieder ins Spiel gekommen und wir mussten einen Weg finden, den Schalter nochmals umzulegen. Durch unseren Spielplan mit drei Heimspielen in Serie ist es wichtig, dass wir schon im ersten Anlauf gewonnen haben. Unser Ziel ist es, die zwei nächsten Spiele ebenfalls erfolgreich zu bestreiten, um dann gelassener die abschließenden Auswärtsspiele angehen zu können.“

Benas Veikalas (Spieler Telekom Baskets Bonn):

„Es war das erwartet harte Spiel. Wir waren froh, dass wir früh eine Führung hatten - wobei wir uns dadurch ein Stück zu früh zu sicher gefühlt haben. In der entscheidenden Phase hatten wir dann aber die Big Plays auf unserer Seite, um den Sieg nach Hause zu bringen.“

Dan Shamir (Trainer Hapoel Holon):

„Gratulation an Bonn zum Sieg. Wir sind ein Team im Umbruch, das sich immer noch finden muss. Gerade auf internationaler Ebene haben wir Spieler dabei, für die dies eine neue Erfahrung darstellt. In der ersten Hälfte haben wir viele Offensiv-Rebounds und einfache Leger abgegeben. Nach der Pause sind wir mehr ans Brett gegangen, was wir in der ersten Hälfte mehr hätten tun müssen, um die Partie eng zu halten.“

Jerome Dyson (Spieler Hapoel Holon):

„Wir haben zu viele einfache Körbe abgegeben, um in fremder Halle gewinnen zu können. Die Bonner Offensiv-Rebounds haben uns zusätzlich wehgetan. Für uns ist es zukünftig wichtig, schneller zu unserem Rhythmus zu finden.“



Telekom Baskets Bonn:

McCray (4), Ensminger (12, 7 Rebounds), Veikalas (5/1 Dreier), Ewing jr. (10), Mangold (2), Thülig (2), Jordan (20/2, 12 Assists), Weems (17/4), Vaden (8/2), Wohlfarth-Bottermann (5)

Hapoel Holon:

Smith (17), Daniel (4), Hassell (18, 12 Rebounds), Rosen (5/1), Farhi (4/1), Chermushevych (dnp), Moshiashvili (dnp), Dyson (16/1), Harrush (0), Zohar (dnp), Hill (14)


So ging es weiter

Bonn zog zwar beim Rückspiel im „heiligen Land“ mit 70:75 den Kürzeren, zog aber dennoch souverän in die nächste Runde der EuroChallenge ein. Auch dort präsentierte sich das Team um Routinier Chris Ensminger stark und realisierte den Einzug in die internationalen Playoffs. Erst im Viertelfinale gegen Krasnye Krylia Samara (RUS) schieden die Rheinländer schließlich nach zwei Partien aus dem Wettbewerb aus.

 


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