Telekom Baskets erkämpfen 76:70 in Trier

Einen hart erkämpften Sieg landeten die Telekom Baskets Bonn zum Auftakt des 14. Spieltags in der Beko Basketball Bundesliga. Vor knapp 4.100 Zuschauern bezwang der Deutsche Vizemeister den heimstarken TBB Trier Mit 76:70 (17:24, 25:14, 17:16, 17:15). Für das Team von Headcoach Michael Koch war der Erfolg bereits der vierte Bundesliga-Sieg in Folge, der für den Bonner Trainer eine ganz besondere Ehre bedeutet, denn Mike Koch wird als Coach der Südauswahl beim Beko ALLSTAR Day am 23.01.2010 im Bonner Telekom Dome an der Seitenlinie stehen. Von allen Südvereinen haben die Baskets nach 14 Spieltagen den besten Sieg/Niederlage-Quotienten. Sein Kontrahent auf Seiten des Nordteams wird Luka Pavicevic von Alba Berlin sein.

Bevor das Team den Erfolg in der Moselstadt feiern konnte, hatte es allerdings eine Menge Arbeit zu verrichten. Trier hatte in sieben Heimspielen erst einmal verloren, zudem steckte den Baskets die lange Auswärtsreise nach Kazan in Russland von Sonntag bis Mittwoch noch mächtig in den Knochen.

So war es kein Wunder, dass es den Gastgebern vor allem im ersten Viertel gelang, die noch nicht ganz wachen Baskets in Bedrängnis zu bringen. Trier verteidigte auf hohem Niveau, zwang Bonn zu Ballverlusten oder schlechten Würfen. Die Folge war ein 17:25-Rückstand nach zehn Minuten. Ohne den stark aufspielenden Chris Ensminger, der bis zu diesem Zeitpunkt bereits neun Punkte erzielt hatte, wäre der Rückstand wohl schon zweistellig gewesen, doch der Bonner Center bestätigte auch in Trier seine tolle Form der letzten Wochen, machte insgesamt 23 Punkte, holte elf Rebounds und war so der Garant für den Erfolg in der Arena Trier.

Der am 8. Dezember 36 Jahre alt gewordene Center der Baskets war auch maßgeblich an der Aufholjagd seines Teams im zweiten Viertel beteiligt. Jetzt war es Bonn, das den Gegner in der Verteidigung vor Probleme stellte und einen Zehn-Punkte-Rückstand (17:27, 12.) bis zur Halbzeitpause in eine 42:39-Führung verwandelte. Ensminger hatte da bereits 19 Punkte auf seinem Konto.

Die Baskets waren endlich aufgewacht und lieferten sich im dritten Spielabschnitt einen offenen Schlagabtausch mit Trier, wobei jetzt auch Spieler wie Bryce Taylor oder Ronald Dupree in der Offense Akzente setzen konnten. Ebenso wie Ensminger sollte auch Dupree an diesem Abend mit 13 Punkten und zwölf Rebounds ein Double-double gelingen.

Doch Bonn nutzte die Gelegenheiten nicht konsequent. Zwar schien es gegen Ende des dritten Viertels fast so, als ob die Baskets das Spiel in den Griff bekämen, denn nach einem erfolgreichen Wurf von Tim Ohlbrecht betrug die Führung erstmals sieben Punkte (59:52), Trier fand allerdings die richtige Antwort, erhöhte den Druck in der Defense und machte durch einen 8:0-Lauf aus einem 64:57 in der 34. Minute in vier Minuten ein 64:65. Über fünf Minuten mussten die Telekom Baskets auf einen Korberfolg warten, bis Chris Ensminger 100 Sekunden vor dem Ende endlich wieder für Bonner Punkte sorgte und das 66:65 erzielte.

Mit einem Dreier zum 69:65 knapp 40 Sekunden später stellt Bryce Taylor die Weichen für den Bonner Sieg. Trier hat erst zwei Mannschaftsfouls, kann daher nicht sofort die Baskets durch Fouls an die Freiwurflinie zwingen, um so selbst in Ballbesitz zu gelangen. Zunächst muss also durch schnelle Fouls die Mannschaftsfoulgrenze erreicht werden. Die Taktik bringt jedoch nicht den erhofften Erfolg. Beim Stand von 70:68 27 Sekunden vor Schluss verwandelt Ronald Dupree zwei Freiwürfe sicher zum 72:68. Trier muss punkten, rennt sich allerdings in der jetzt sattelfesten Bonner Defense fest, verliert den Ball und muss erneut foulen. Diesmal macht Jared Jordan keinen Fehler und erhöht so auf 74:68. Auch der nächste Trierer Angriff bringt nichts ein, wieder muss Jordan an die Linie, wieder trifft er beide Freiwürfe. Das Spiel ist endgültig entschieden. Am Ende siegen die Telekom Baskets Bonn 76:70.

Baskets-Coach Mike Koch: "Ich bedanke mich bei meiner Mannschaft, nicht nur für den Sieg heute, sondern auch dafür, dass sie mich beim ALLSTAR Day zum Coach des Südens gemacht haben. Wir wussten, dass es kein leichtes Spiel werden würde. Trier hat uns heute durch ihre aggressive Verteidigung alles abverlangt, uns zu vielen Ballverlusten gezwungen und wir mussten uns erst in die Partie kämpfen, aber umso schöner war dieser wichtige Sieg heute."

TBB-Coach Yves Defraigne: "Glückwunsch an meinen Kollegen. Aus meiner Sicht gab es drei Dinge, die das Spiel heute entschieden haben. Erstens haben wir im zweiten Viertel nicht mehr mit der Intensität verteidigt, wie wir das noch zu Beginn getan haben. Zweitens haben wir zu viele Punkte an der Freiwurflinie liegen lassen. Bonn hat, bei ähnlich vielen Versuchen, sieben Punkte mehr erzielt. Und drittens bin ich enttäuscht, dass wir den Foultrouble der Bonner in den letzten Minuten nicht besser nutzen konnten."