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Telekom Baskets nur zwei Viertel auf der Höhe

Verdiente 62:82-Niederlage gegen ALBA Berlin Kein Offensiv-Rebound in Halbzeit eins Koch: Man hat gesehen, dass Berlin eine starke Spielanlage hat, mit der wir heute nicht mithalten konnten.

 

 

 

 

Die Telekom Baskets Bonn haben ihr zweites Heimspiel der Beko BBL-Saison 2010/2011 gegen ALBA Berlin mit 62:82 (11:18, 12:22, 20:21, 19:21) verloren. Nach einer Schwächephase im zweiten Viertel konnten die Hausherren im dritten Viertel noch einmal Druck auf die Hauptstädter ausüben, sollten jedoch nicht mit einem erfolgreichen Comeback belohnt werden. Bei den Rheinländern wussten lediglich Nic Wise (13 Punkte, fünf Assists) und Chris Ensminger (12 Punkte, elf Rebounds) zu überzeugen. Bei Berlin war Tadja Dragicevic mit 16 Punkten (darunter vier Dreier) und zehn Rebounds nicht unter Kontrolle zu bringen.

 

Die Baskets kamen im ersten Viertel gut in die Partie zumindest zwei Fünftel der Startformation. Im direkten Zusammenspiel glänzten Chris Ensminger und Nic Wise, als ob sie ihr ganzes Basketballer-Leben nichts anderes getan hätten. Mit zwei blitzsauberen Pick-and-Rolls überrumpelten sie die Berliner Verteidigung, ehe der Baskets-Spielmacher die nächsten beiden Angriffe im Alleingang erfolgreich abschloss. Als Ensminger wenig später einen von zwei Freiwürfen versenkte, hatte noch kein anderer Bonner Zählbares zustande gebracht (9:5, 4. Minute). Nachdem Jeremy Hunt mit einem brachialen Block den beim Fastbreak scheinbar uneinholbar enteilten Immanuel McElroy abräumte, stand der Telekom Dome endgültig Kopf. Die Gäste erholten sich von dem Nackenschlag jedoch in der Manier eines Spitzenteams und legten bis zur Viertelpause einen 13:2-Lauf hin (11:18, 10. Minute).

 

Die Hauptstädter hatten ihren Rhythmus gefunden. Mit hohen Pick-and-Rolls schraubten sie die Bonner Verteidigung fast nach Belieben auseinander und zeigten so eindrucksvoll, dass sie durch die hochklassige Euroleague-Qualifikation der letzten Wochen den Baskets zu Saisonbeginn um einiges voraus waren. Mit einem Dreier stellte Nationalspieler Lucca Staiger die erste zweistellige Führung der Spreestädter her (15:25, 14. Minute). Auch die von Michael Koch angeordnete Zonenverteidigung vermochte die Angriffslust der Albatrosse nicht zu schmälern. Auf einer grundsoliden Verteidigung basierend erlaubten die Mannen von Luka Pavicevic vor der Halbzeitpause nicht einen einzigen Offensivrebound, trafen fünf von elf Dreiern und hatten in Tadja Dragicevic (Neun Punkte, neun Rebounds, vier Assists vor dem Seitenwechsel) den alles bestimmenden Akteur in ihren Reihen (23:40, 20. Minute).

 

Scheinbar hatte Coach Koch wie schon so oft in seiner Trainer-Laufbahn in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Die Baskets kamen mit deutlich mehr Intensität zurück aufs Parkett und eröffneten den dritten Spielabschnitt mit einem 12:5-Run (35:45, 25. Minute). Pavicevic rief seine Schützlinge zur taktischen Besprechung an die Seitenlinie. Mit einer Impulsiven Rede schwor er die Seinen darauf ein, ebenfalls einen Gang höher zu schalten. Dragicevic und Co. taten wie ihnen befohlen, standen in der eigenen Hälfte jetzt besser und ließen kaum mehr ein Anspiel am Brett zu (39:52, 28. Minute). Rustikal aber fair gingen die Albatrosse wieder auf Distanz (43:61, 30. Minute).

 

Was Bonn auch versuchte, ALBA präsentierte sich auf dem Weg zum ersten Saisonsieg zu souverän, als dass ein zweiter Comebackversuch der Baskets auch nur ansatzweise hätte fruchten können. Koch nutzte die Gelegenheit und gab Sajmen Hauer sowie Fabian Thülig die Chance, sich gegen eine Verteidigung von hohem europäischem Niveau zu beweisen.

 

Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn):

Glückwunsch an Luka Pavicevic und sein Team: Wir haben heute viel zu früh die Köpfe hängen lassen. Alba war aber auch die klar bessere Mannschaft, an dem Sieg für Berlin gibt es nichts zu deuteln. Wir schauen jetzt nach vorne und auf Sonntag, denn da geht es für uns in Weißenfels direkt weiter. Unser Angriff war heute nicht stabil genug, unsere Defense stand ebenfalls nicht sehr sicher. Deshalb hatten wir keine Chance, während Alba allen gezeigt hat, wie Basketball gespielt wird.

 

 

Luka Pavicevic (Trainer ALBA Berlin):

Wir hatten uns heute nach dem Euroleague-Aus viel vorgenommen und sind konzentriert und fokussiert aus der Kabine gekommen. Denn hier in Bonn ist es nie leicht, zu gewinnen. Ein, zwei leichte Körbe kassiert, und sofort ist dieses fanatische Publikum wieder da. Das wussten wir, und haben versucht, den Baskets den Schneid abzukaufen. Ich möchte meinen Spielern zu einer guten Leistung in Offense und Defense gratulieren, auch wenn wir wissen, dass Bonn zwei, drei verletzte Stammspieler hat. Wir werden jetzt weiter hart an uns arbeiten, um uns zu stabilisieren. Aber in einem Punkt bin ich mir ganz sicher: Diese beiden Teams werden sich in dieser Saison noch desöfteren wiedersehen!

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (2), Ensminger (12, 11 Rebounds), Hunt (11/2), King (2), Campbell (5/1), Thülig (4), Wise (13/1), Jaacks (6), Wohlfahrt-Bottermann (dnp), Tyndale (7)

 

ALBA Berlin:

Price (3/1), Jenkins (14/2), Femerling (8), Marinovic (9/2), Allen (10), Seiferth (0), Dragicevic (16/4, 10 Rebounds), McElroy (12), Staiger (8/2), Idbihi

 


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