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Telekom Baskets sind aus dem Rennen

Bonn verliert auch Spiel drei gegen Brose Baskets - Endergebnis 82:84 - Baskets lassen zu viele Chancen ungenutzt - Michael Koch: "Bamberg verdient im Halbfinale"

 

 

 

 

 

 

Die Telekom Baskets Bonn haben es nicht geschafft. Nach zwei Finalteilnahmen in den Jahren 2008 und 2009 musste das Team von Headcoach Michael Koch diesmal schon im Viertelfinale der Beko BBL Playoffs die Segel streichen. Die Bonner Mannschaft verlor auch das dritte Spiel der Serie Best-of-Five knapp mit 82:84 (22:30, 26:18, 19:18, 15:18) gegen die Brose Baskets aus Bamberg. Für die Telekom Baskets ist damit die Saison beendet, Bamberg zieht mit einem glatten 3:0 ins Halbfinale ein. Gegner des amtierenden Pokalsiegers ist dort entweder der Meister aus Oldenburg oder der Tabellenachte aus Braunschweig, der nach drei Spielen im Viertelfinale überraschend mit 2:1 führt.

 

Vor 5.810 Zuschauern im prall gefüllten Telekom Dome hatten die Baskets noch einmal alles versucht. Durch die unglückliche Niederlage in Spiel eins und dem Verlust von Spiel zwei in Bamberg standen die Jungs von Mike Koch mächtig unter Zugzwang. Eine weitere Niederlage in der Serie hätte automatisch das vorzeitige Aus bedeutet. So war die Nervosität unter den Bonner Spielern über die gesamten 40 Minuten des Spiels gegenwärtig. Zwar wusste die Mannschaft durch Teamgeist und Kampf erneut zu überzeugen, ihre Unsicherheit im Angriff sowie in entscheidenden Phasen in der Defense ließ sich jedoch nicht verbergen.

 

Dabei hatten die Baskets durchaus ihre Hausaufgaben gemacht. Diesmal standen nur neun Turnovers zu Buche, dazu kam eine ausgezeichnete Freiwurfquote von 81,8% - 36 von 44 Bonuswürfen fanden ihr Ziel und eine Überlegenheit beim Rebound (43:35). Doch all dies nützte nichts, denn bei der Dreierquote hatten eindeutig die Bamberger die Nase vorn. Über das gesamte Spiel hatten die Gäste durch ihre hervorragende Distanzquote von 50% (13 von 16 Versuchen) jeden Konter der Baskets abwehren können. Es war zum Haareraufen: Während bei den Franken die Dreier zur richtigen Zeit fielen, trafen die Bonner Spieler auch aus aussichtsreicher Position nur vier von 19 Distanzschüssen.

 

Anders als in den ersten beiden Spielen der Serie, hatten in Halbzeit eins zunächst die Brose Baskets Oberwasser. Nach einen guten Bonner Start (7:3 nach zwei Minuten) übernahmen in den folgenden Minuten mehr und mehr die Gäste das Kommando. Vor allem von der Dreierlinie traf das Team von Coach Chris Fleming nach Belieben, so dass kurz nach Ende des ersten Viertels der Bonner Rückstand bereits zehn Punkte betrug (22:32, 11.).

 

Die Baskets mussten kämpfen und sie taten es besonders durch den angeschlagenen Bryce Taylor, der trotz Bänderriss und genähter Unterlippe ein gutes Spiel machte und in dieser Phase mit acht Punkten in Folge dafür sorgte, dass sein Team in der 16. Minute wieder auf 33:35 heran kam. Nach einem foullastigen zweiten Viertel auf beiden Seiten mit vielen Freiwürfen stand es zur Halbzeit 48:48.

 

Noch war nichts verloren, doch dem Gegner in eigener Halle 48 Punkte zu gestatten hatte es in der Saison 2009/2010 in Bonn selten gegeben. So war Michael Koch in der Halbzeitpause alles andere als zufrieden mit der Verteidigungsleistung seines Teams. Hinzu kam, dass sich Pointguard Jared Jordan kurz vor Ende des zweiten Viertels den Fuß verdrehte und verzeitig mit dem Bonner Teamarzt in die Kabine humpelte. Glücklicherweise konnte Jordan nach einer ersten Behandlung weiterspielen.

 

Nach dem Seitenwechsel ging es knapp weiter. Die Baskets konten sich Vorteile heraus spielen, doch nach wie vor waren es die Distanzschützen der Gäste, die jeden kleinen Bonner Lauf konterten. Wieder war Bonn durch Tim Ohlbrecht in der 24. Minute auf 50:51 heran, als Bambergs Predrag Suput mit zwei weiteren Dreiern die Bemühungen der Baskets erneut zunichte machte. Die gaben jedoch nicht auf, sondern konterten ihrerseits mit einem 8:0-Lauf zum 60:57 in der 28. Minute.

Das Spiel wurde jetzt immer mehr zur reinen Nervensache und es schien fast so, als ob die Baskets allmählich die Zügel in die Hand nehmen konnten. Über fünf Minuten gelang Bamberg kein Korb mehr aus dem Feld. Nur durch Freiwürfe blieb der amtierende Pokalsieger im Rennen. Die Koch-Truppe nutzte jedoch ihre Chancen nicht konsequent. Zu oft wurden gute Chancen jetzt verlegt, so dass der Vorsprung nie größer als vier Punkte wurde. Es war symptomatisch für das ganze Spiel, dass Bambergs Mark Worthington eine Sekunde vor Ende des dritten Viertels per Dreier wieder auf 67:66 verkürzen konnte.

 

Den Bonner Spielern gelang es einfach nicht, die sich bietenden Chancen in der Offense zu nutzen. Besonders bei den Distanzwürfen ging nach wie vor viel zu viel daneben. So war es Bamberg nach engem Spielverlauf 54 Sekunden vor dem Ende doch noch gelungen, eine Fünf-Punkte-Führung zu erzielen (74:79).

 

Noch geben die Baskets nicht auf. Durch schnelle Fouls wird die Uhr früh gestoppt und Bamberg an die Linie gezwungen. Gleichzeitig zeigt Jared Jordan ein ruhiges Händchen, indem er auf Bonner Seite sechs Freiwürfe hintereinander verwandeln kann.

 

Das Nervenspiel könnte aufgeben: Zehn Sekunden vor dem Ende beim Stand von 80:81 verwirft Bambergs Anton Gavel zwei Freiwürfe. Die Baskets hätten im folgenden Angriff die Chance auf den Sieg. Doch der Rebound landet zum Entsetzen der Fans nicht in Bonner Händen, sondern beim besten Spieler der Gäste: Predrag Suput. Der fackelt nicht lange und macht per einfachem Korbleger das 80:83.

 

Tim Ohlbrecht gelingen zwei Sekunden später noch einmal zwei Freiwürfe, doch es ist zu spät. Bambergs Anton Gavel trifft direkt danach einen weiteren Freiwurf, der Rebound nach dem vergebenen zweiten Versuch landet bei Teamkollege Tibor Pleiß. Bonn erlangt keine Ballkontrolle mehr. Das Spiel geht 82:84 verloren.

 

Stimmen zum Spiel

 

Michael Koch (Headcoach Bonn): "Glückwunsch an Chris Fleming und die Brose Baskets. Bamberg hat völlig verdient die Serie gewonnen, denn sie haben zweimal unser Heimrecht gebrochen. Sie haben sich erst im Laufe der Saison gefunden und durch den Pokalsieg noch einmal einen Schub bekommen. Bei uns lief es zuletzt nicht mehr ganz so rund. Trotzdem haben wir heute zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und haben alles versucht. Ich bin froh und stolz eine solche Mannschaft trainieren zu können. Ich weigere mich, nach irgendwelchen Entschuldigungen für das Ausscheiden zu suchen. Das gebietet der Respekt gegenüber unserem Gegner. Im Viertelfinale waren wir zwar auf Augenhöhe, doch Bamberg hat letztlich verdient gewonnen."

 

Chris Fleming (Headcoach Bamberg): "Wir sind froh dieses Spiel gewonnen zu haben. Mein Dank geht besonders an unsere Fans, die uns heute super unterstützt haben. Bonn hat eine tolle Saison gespielt, sie waren lange Zeit an Platz eins dran und das haben sie heute auch gezeigt. Nach der Halbzeit haben meine Spieler aufgehört, sich mit den Schiedsrichtern zu beschäftigen und haben sich endlich auf das Spiel konzentriert. Das war wohl am Ende ausschlaggebend."

 

Beste Werfer Bonn: Taylor (19 Pkt./ 1-3er), Jordan (19/0), Ohlbrecht (15/0), Ensminger (10/0), Strasser (5/1), Bowler (4/0), Kolodziejski (3/1), Dupree (3/1), King (2/0), Yarbrough (2/0)

 

Beste Werfer Bamberg: Suput (21 Pkt./ 4-3er), Gavel (16/3), Goldsberry (15/4), Brown (11/0), Roberts (9/1), Worthington (5/1), Jacobsen (4/0), Wyrick (2/0), Pleiß (1/0), Land (0/0), Garrett (0/0), Tadda (0/0)

 

Saisonabschluss

 

Eine Saisonabschlussparty für Team und Fans ist für den kommenden Mittwoch, 19.05.2010, im Telekom Dome geplant. Einzelheiten hierzu werden am Montag, 17.05.2010, bekannt gegeben.

 


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