Telekom Baskets verpflichten Center mit Gardemaß
Die erste Neuverpflichtung haben die Telekom Baskets Bonn in trockenen Tüchern: Aleksandar Radojevic wird in der Saison 2002/03 in die Fußstapfen von Mike Mardesich als Brettcenter treten. Der 26jährige Jugoslawe mit dem Gardemaß von 2,20 Meter (Gewicht 110 Kg) unterschrieb einen Einjahresvertrag. Dagegen endet die Zusammenarbeit mit Hurl Beechum. Der Club zog die Option, den Vertrag nicht zu verlängern. Sport-Manager Arvid Kramer war Anfang der Woche gemeinsam mit Headcoach Predrag Krunic in die jugoslawische Hauptstadt Belgrad geflogen, wo Jugoslawiens Nationalteam sich auf die WM in Indianapolis vorbereitete und heute Richtung China abflog. Mit an Bord auch die beiden Baskets Aleksandar Zecevic und Aleksandar Nadjfeji. Kramer: Radojevic hat eine schwere Zeit hinter sich. Er suchte einen Club, wo er wieder viel Spielpraxis erhält, um sich dann wieder für die NBA empfehlen zu können. Mit Krunic sei er sich einig, dass Bonn mit dem Gespann Nadjfeji/Radojevic für die nächste Saison unterm Korb gut gerüstet sei.
Radojevic begann seine Basketballkarriere 1996/97 beim jugoslawischen Spitzenclub KK Buducnost. 1999 wurde er bereits in der ersten Draft-Runde von den Toronto Raptors (NBA) als Zwölfter gepickt, wo er zwei Jahre unter Vertrag war, aufgrund von Rückenproblemen jedoch kaum spielte. Nach einer Rückenoperation spielte er vergangene Saison als Back-up-Center beim slowenischen Meister Olimpija Ljubljana in der Euroleague und wechselte mitten in der Saison zu Mabo Livorno (1. Liga Italien), um dort den verletzten Center aus der Starting Five zu ersetzen. Doch der Verletzte war schnell wieder fit, sodass Radojevic auch in Livorno nur zu Kurzeinsätzen kam. Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich: Deshalb sind Radojevics Statistiken auch zu vernachlässigen. Das ist eine Chance für Radojevic, der wieder zurück in die NBA will, aber auch für uns.
Der Tag des ersten Zugangs ist auch der Tag des ersten Abgangs. Hurl Beechum, der in seinen vier Baskets-Jahren zum Dreier-König vom Hardtberg avancierte und auch den aktuellen BBL-Dreier-Rekord pro Spiel hält, wird den Verein verlassen. Die Baskets nutzten die beiderseits vereinbarte Option, den Vertrag nicht zu verlängern. Kramer: Die Telekom Baskets Bonn danken Hurl für seine Zeit in Bonn und die vielen tollen Leistungen sowohl an der Drei-Punkte-Linie als auch in der Verteidigung. Für Wiedlich ist das auch eine wirtschaftliche Entscheidung, wenngleich allen Beteiligten bewusst sei, dass wir hier auf einen bei den Fans außerordentlich beliebten Spieler verzichten. Doch wer die wirtschaftlichen Realitäten leugne, so der Baskets-Präsident, werde später dafür bestraft. Die insgesamt schlechte wirtschaftliche Lage und die unsichere Situation, ob der TV-Vertrag verlängert werde, mache in der BBL nicht nur den Baskets zu schaffen.