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TOP FOUR-Traum platzt gegen treffsichere Frankfurter

64:93-Niederlage bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS im Viertelfinale des Beko BBL-Pokals - Nur die Youngsters konnten überzeugen - King wegen Bänderriss nicht dabei - Hunt und Ensminger angeschlagen

 

 

 

In der Qualifikationsrunde des Beko BBL-Pokals haben die Telekom Baskets Bonn mit 64:93 (14:24, 14:23, 15:24, 21:22) bei den DEUTSCHE BANK SKYLINERS verloren. Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Michael Koch nach den TOP FOUR-Teilnahmen 2003, 2005 und 2009 die Pokalendrunde, welche am 2./3. April in der Bamberger Stechert-Arena ausgetragen wird. Gegen den stark aufspielenden Vizemeister konnten die Baskets nur in ersten Minuten an die Leistung vom letzten Sonntag in Berlin anknüpfen, als die Albatrosse mit 76:64 geschlagen wurden.

 

Die erste Hiobsbotschaft traf die Mannschaft schon einen Tag vor dem Spiel. Beim Training war Alex King unglücklich umgeknickt. Die Diagnose am nächsten Morgen lautete auf Außenbandriss im Fuß, gleichbedeutend mit einer mehrwöchigen Pause. Der Ex-Frankfurter, der gerade bei Spielen gegen seinen alten Verein immer besonders motiviert auftrumpfte, fehlte als Energizer an diesem Abend in der Ballsporthalle. Hinzu kam, dass Chris Ensminger wegen einer Fußverletzung aus dem letzten Viertel des Sonntagspiels in Berlin drei Tage lang nicht trainieren konnte und eigentlich nur wenige Minuten spielen sollte. Trotz seines Handicaps war der Bonner Center am Ende mit elf Punkten und vier Rebounds der erfolgreichste Bonner Akteur. Wenige Minuten nach Spielbeginn musste zudem Jeremy Hunt in der Bonner Kabine behandelt werden. Der Flügelspieler bekam bei einer Aktion abseits des Balls einen Schlag auf den unteren Rippenbogen und zog sich eine schmerzhafte Prellung zu.

 

Coach Koch vertraute mit Nic Wise, Jeremy Hunt, Chris Ensminger und Patrick Flomo einem Großteil der Startformation, die auch gegen ALBA Berlin zu Spielbeginn aufs Parkett geschritten war. Für den verletzten Alex King stand Youngster Fabian Thülig in der Anfangsfünf. Beide Mannschaften agierten in den ersten Minuten höchst taktisch: Frankfurt suchte zunächst die Schnelligkeit des DaShaun Wood, Bonn die Effektivität des Chris Ensminger. Beide Rechnungen gingen insofern auf, als dass die jeweiligen direkten Gegenspieler Chris Moss und Nic Wise früh zwei Fouls auf ihrem Konto hatten (6:6, 5. Minute). Sowohl Koch als auch Gordon Herbert reagierten, stellten defensiv um, was den Hausherren zunächst besser bekam. Die Skyliners nutzten ihre Guard-lastige Spielweise, um in der Transition Zählbares einzustreichen und streuten drei Treffer von Downtown ein, welche die Hessen pünktlich zum Viertelende mit einer zweistelligen Führung beglückten (24:14).

 

Pascal Roller machte gleich im ersten Angriff seiner Farben dort weiter, wo er kurz vor der Unterbrechung aufgehört hatte: von jenseits der 6,75m-Linie. Damit gab er die Richtung vor, in die das Spiel allmählich abdriftete. Frankfurt forcierte die Würfe von außen, Bonn vermochte sie zunächst nicht auf gleiche Weise zu kontern. Es passte, dass ausgerechnet Roller mit seinem dritten Dreier die nächste Zehnermarke knackte (32:18, 14. Minute). Koch rief seine Mannen zur Auszeit zusammen, woraufhin im Angriff eine schnellere Gangart angeschlagen und vermehrt das Brett attackiert wurde. Da die Gastgeber jedoch weiter scharf schossen bis zur Pause fanden starke sieben von 13 Distanzversuchen den Weg ins Netz war zunächst nichts an dem bestehenden Kräfteverhältnis zu rütteln (47:28).

 

Die Telekom Baskets versuchten nach dem Seitenwechsel den Rhythmus der Partie mit Zonenverteidigung sowie einer sporadisch eingestreuten Presse zu stören, doch der amtierende Vizepokalsieger und Vizemeister hatte zu viel Fahrt aufgenommen. Anstatt eine sportliche Kehrtwende einzuleiten, gerieten die Gäste immer mehr ins Hintertreffen (67:37, 27. Minute). Frankfurt spielte mit viel mehr Übersicht, bewegte Ball und Gegner klug, wodurch sich viele gute Wurfchancen eröffneten, die hochprozentig genutzt wurden (71:43). Bei den Baskets lief dagegen kaum noch etwas richtig rund.

 

So nutzte Mike Koch den finalen Abschnitt dazu, seinen Reservisten sowie den beiden Youngstern Fabian Thülig und Jonas Wohlfarth-Bottermann ausreichend Auslauf zu gewähren. Die beiden von der Jungen Liga zu den besten Nachwuchsakteuren der ProA in den Monaten Dezember und Januar Gewählten deuteten an, dass ihnen die Begegnungen in der 2. Liga gut getan haben und gaben den SKYLINERS nach besten Kräften Contra am Ausgang der Begegnung änderte dies freilich nichts mehr. Wieder einmal zogen die Telekom Baskets bei einem Auswärtsspiel zur TOP FOUR-Qualifikation den Kürzeren.

 

Die weiteren Ergebnisse der Qualifikation:

 

Artland Dragons - ALBA BERLIN 84:80

New Yorker Phantoms Braunschweig EWE Baskets Oldenburg 88:76

 

Stimmen:

 

Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an die DEUTSCHE BANK SKYLINERS und Gordon Herbert. Ich wünsche dem Team viel Glück in Bamberg. Unsere Achterbahnfahrt in Bonn geht weiter. Wir verlieren in Tübingen. Gewinnen in Berlin. Kommen nach Frankfurt und bekommen wieder kein Bein auf das Parkett. Wenn unser Angriff funktioniert, dann verteidigen wir auch gut. Über den Angriff finden wir immer unseren Rhythmus."

 

Frankfurt Coach Gordon Herbert: "Ich bin stolz, wie wir nach der Niederlage gegen Bamberg heute Abend aufgetreten sind. Wir haben 40 Minuten guten Basketball gegen ein gutes Team gespielt. Wir haben den Ball sehr gut bewegt und unsere Verteidigung war sehr stark. Unser Ziel war die Qualifikation für das Beko BBL TOP FOUR in Bamberg. Dass wir dieses Ziel erreicht haben, genießen wir heute Abend. Aber schon morgen früh gehen wir zurück an die Arbeit und bereiten uns auf Bremerhaven vor."

 

Telekom Baskets Bonn:

Hauer (3/1), Ensminger (11), Hunt (8/2), Campbell (6), Thülig (4), Wise (4), Jaacks (8/1), Flomo (2), Ohlbrecht (7), Wohlfarth-Bottermann (6), Tyndale (5/1)

 

DEUTSCHE BANK SKYLINERS:

Bahiense de Mello (7/2), Muurinen (2), Lindbom (2), Roller (20/6), Franke (dnp), Nolte (11), Wood (18/2), McKinney (10/2), Robertson (14/2), Moss (9)

 


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