Trotz Adler auf der Brust kein "Local Player"
Eine kuriose Regel erschwert den Einsatz von U16-Nationalspieler Janne Müller in der 1. Regionalliga
In Deutschland geboren und aufgewachsen, mit neun Jahren bei Kooperationspartner BG Bonn mit dem Basketballspielen angefangen und als Talent den Weg bis in die U16-Nationalmannschaft des Deutschen Basketball Bundes geschafft, gilt Müller (Foto rechts) in der Regionalliga dennoch nicht als "Local Player". Der Grund: Laut DBB-Spielordnung gelten Spieler in der höchsten Amateurspielklasse nur dann als "Local Player", wenn sie zwischen den Altersklassen U14 und U19 mindestens drei Jahre lang im deutschen Jugendbereich Basketball gespielt haben. Janne Müller erfüllt diese Vorgaben nicht, da er mit seinen 15 Jahren dafür schlicht noch ein Jahr zu jung ist.
Pro Mannschaft und Spiel müssen drei "Local Player" gemeldet sein. Gleichzeitig auf dem Parkett müssen außerdem zwei Akteure mit "Local Player"-Status stehen. In Bonn erfüllen Matt Frierson (USA), Shaquille Rombley (NED) und Janne Müller (GER) diesen Status nicht. Noch ergibt sich dadurch für die 2. Herren kein Problem. Jedoch steht mit JBBL-Spieler Jervis Scheffs ein weiteres 14-jähriges Bonner Nachwuchstalent in den Startlöchern, um bereits in jungen Jahren eventuell Regionalliga-Luft zu schnuppern. Auch Scheffs nahm schon an Nationalmannschaftslehrgängen teil, würde aber so wie Müller ebenfalls nicht als "Local Player" gelten. Dadurch ist ein Einsatz von beiden Nachwuchstalenten gleichzeitig noch in dieser Saison nur dann möglich, wenn nur einer der "Import"-Spieler auf dem Feld steht.
Diese Regelung könnte also dazu führen, dass es junge deutsche Nachwuchstalente schwer haben, in der vierten Liga zu Einsätzen zu kommen und dadurch wichtige Erfahrungen auf dem Weg zum Profi-Basketball zu sammeln.
Dieser Artikel ist in der Hallenzeitung "Defense" der Telekom Baskets Bonn erschienen.
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