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Unglückliche Niederlage in Spiel eins

Koch: Sind schon mal aus solch einer Situation zurück gekommen - Tim Ohlbrecht mit 16 Punkten Bonner Topscorer Mittwoch Spiel zwei in Bamberg

 

 

 

 

 

 

 

Bonn. Die Telekom Baskets Bonn haben das erste Playoff-Viertelfinalspiel in der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL) gegen die Brose Baskets mit 78:80 (27:23 / 17:20 / 20:20 / 14:17) verloren. Damit liegt die Mannschaft von Trainer Michael Koch in der Best-of-five-Serie mit 0:1 zurück. Die zweite Partie findet am kommenden Mittwoch (12. Mai, 19:30 Uhr) in der Bamberger JAKO Arena statt. Sport1 überträgt das Spiel als Livestream auf der Internetseite www.sport1.de, Radio Bonn/Rhein-Sieg ist ebenfalls live dabei.

 

Vor den Augen von Bundestrainer Dirk Bauermann und Donnie Nelson, dem General Manager der Dallas Mavericks, demonstrierte Bonns Nationalspieler Tim Ohlbrecht genau das, was allgemeinhin von einem modernen Innenspieler erwartet wird. Der 21-Jährige bot sich immer wieder in Brettnähe an, positionierte sich jedoch auch auf dem Flügel, um seinen Mitspieler Platz in der Zone zu schaffen. Zwei erfolgreiche Dreier streute Ohlbrecht in den ersten Minuten ein und sorgte gemeinsam mit Chris Ensminger dafür, dass Bamberg nicht von Beginn an enteilte (8:9, 4. Minute). Gemeinsam zeichnete das Baskets-Duo im ersten Viertel für starke 17 Zähler verantwortlich, wobei Ohlbrecht mit einem weiteren Distanztreffer und einem Fastbreak-Dunk für die optischen Höhepunkte sorgte (16:13, 7. Minute).

 

Insgesamt netzte Bonn in den ersten zehn Minuten satte sechs Mal von Downtown ein, wobei Johannes Strasser mit der Sirene zur Viertelpause aus einem Einwurf heraus endgültig das Momentum auf Seiten der Rheinländer brachte (27:23). Bis dahin hatten die Basket das Fehlen ihrer beiden Verletzten Spieler Patrick Flomo (Kreuzbandriss) und Bryce Taylor (Bänderriss im Fuß) gut kompensieren können. Großen Applaus gab es, als Moussa Diagne, der in dieser Saison nach einer langen Verletzungszeit für die zweite Mannschaft der Baskets spielte, für einige Minuten auf das Parkett kam, um so für Entlastung zu sorgen.

 

Die Gäste aus Franken wussten sich in der Verteidigung nicht gegen das breite Angriffsspektrum der Hausherren zu helfen, offensiv konnte in der ersten Halbzeit lediglich Allzweckwaffe Predrag Suput (16 Punkte bis zur Pause) überzeugen. Schon nach zweieinhalb Minuten hatte Bamberg vier Teamfouls auf dem Konto, was Ohlbrecht und Co. im Angriff mehr Optionen gab. In der Folge schraubte ein Dreier von Artur Kolodziejski die Führung erstmals in den zweistelligen Bereich (35:25, 13. Minute). Als der am besten gegen Suput verteidigende Vince Yarbrough eine Verschnaufpause auf der Bank verschrieben bekam, drehte der Serbe augenblicklich auf und initiierte einen Lauf. Bonn holte aus den Bamberger Foulproblemen zu wenig an Zählbarem (zwei Freiwurf-Treffer) heraus, so dass die Mannen von Chris Fleming den Rückstand vor dem Pausenhorn auf ein Minimum reduzieren konnten (44:43).

 

Zahlen lügen nicht, das weiß auch Chris Fleming. Der Brose-Coach hatte seinen Schützlingen in der Halbzeit sicher nicht vorenthalten, dass Bonn vor dem Seitenwechsel sieben von elf Dreiern versenkt hatte. Entsprechend standen Suput und Co. den Baskets fortan bis weit hinter die 6,25m-Linie auf den Füßen. Das Spiel blieb von da an eng, keine Mannschaft konnte sich einen nennenswerten Vorteil erarbeiten. Dann verloren die Franken unverhofft wie unerwartet ihren besten Akteur. Suput hatte zu Beginn des Viertels einen Schnellangriff Bonns vereitelt und dafür ein Unsportliches Foul gepfiffen bekommen, durch eine weitere körperbetonte Aktion in Brettnähe sahen sich die Unparteiischen dazu gezwungen, den Forward mit einem zweiten U vorzeitig des Feldes zu verweisen (58:56, 28. Minute). Bonn vermochte daraus jedoch kein Kapital zu schlagen, ging nach einem Tip-In von John Bowler, der mit insgesamt 13 Punkten und neun Rebounds sein bestes Spiel nach seiner langen Verletzungspause machte, allerdings mit einer Führung in den Schlussabschnitt (64:63). Dazu kam eine gefährliche Foulbelastung bei Ohlbrecht und Ensminger.

 

Wie so oft beim Duell Baskets vs. Baskets mutierte das letzte Viertel zu einer Defensivschlacht. Nach seinem hochprozentigen Auftritt aus der Distanz in den ersten Spielminuten zog es Tim Ohlbrecht vor, den Zug ans Brett zu wählen erfolgreich (70:71, 37. Minute). In der eigenen Hälfte sicherte der Nationalspieler mit Teamkollege John Bowler Rebound um Rebound und verhinderte so zweite Bamberger Wurfchancen. Einer dieser gefangenen Abpraller leitete auch den Angriff ein, an dessen Ende Bonns Regisseur Jared Jordan (neun Assists) einen Dreier traf (77:74, 39. Minute).

 

Danach jedoch schien der Korb für die Truppe von Michael Koch jedoch wie verriegelt. Außer einem Freiwurf von Bowler fand kein Wurf mehr sein Ziel, ehe Bonn nach zwei vergebenen Boni von Tibor Pleiß bei gut 20 Sekunden auf der Uhr den letzten Angriff der Partie hatte (78:79, 40. Minute). Ein freier Dreier von Strasser verfehlte sein Ziel nur knapp, der fällige Rebound entglitt Bowler ins Aus. Die verbleibenden drei Sekunden Restspielzeit verwandten die Hausherren für ein taktisches Foul, welches Brian Roberts an die Linie schickte, wo der Amerikaner den Endstand herstellte (78:80).

 

Stimmen zum Spiel

Michael Koch (Headcoach Bonn): Glückwunsch an Chris Fleming und sein Bamberger Team. Ich bin nicht unzufrieden, denn mein Team hat heute alles gegeben. Wir lagen früh mit zehn Punkten vorne, doch leider haben wir dann gerade in dieser Phase zu viele Fehler gemacht und nicht clever genug weiter gespielt. Es gab meiner Ansicht nach zwei Gründe für die heutige Niederlage: Zum einen neun vergebenen Freiwürfe, zum anderen zu viele Turnovers, meistens sogar ohne Bedrängnis. Bamberg hat das natürlich aufgebaut, doch trotz allem hätten wir das Spiel am Ende noch zu unseren Gunsten entscheiden können. Für uns ist die Serie noch lange nicht vorbei, für Mittwoch werden wir uns einiges überlegen.

 

Chris Fleming (Headcoach Bamberg): Das war ein hart umkämpftes Spiel von zwei Teams, die auf Augenhöhe agiert haben. In der ersten Halbzeit hatten wir große Probleme die Baskets vor uns zu halten und haben deshalb 44 Punkte kassiert. Im zweiten Abschnitt haben wir viel besser verteidigt, am Ende unser großes Herz gezeigt und ein paar großartige Würfe getroffen. Das wird eine lange Serie, deshalb war dieser Sieg heute Abend sehr wichtig. Die Pfiffe gegen Suput waren wohl ok. Jacobsen führen wir nach seiner sechswöchigen Pause wieder langsam heran und Worthington hat heute das beste Spiel gemacht, seit dem er in Bamberg ist.

 

Punkteverteilung:

 

Telekom Baskets Bonn: Ensminger (14), Strasser (11/ 2 Dreier), King (2), Diagne, Bowler (13), Jordan (7), Kolodziejski (3/1), Yarbrough, Ohlbrecht (16/3), Dupree (12/1)

 

Brose Baskets: Goldsberry (10/2), Suput (18/1), Tadda, Pleiß (8), Roberts (5), Jacobsen (4/1), Brown (2), Gavel (10/1), Worthington (16/2), Wyrick (7/1)

 


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