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Wenn Baskets auf "Spatzen" schießen

Top5: Bonns Topscorer gegen Ulm

Bonn gegen Ulm. Rheinländer gegen Schwaben. Baskets gegen "Spatzen". Dieses Duell ging im Ligawettbewerb bereits 33 Mal über die Bühne. Die aktuelle Bilanz spricht eindeutig für die Magentafarbenen (22-11). Grund genug, den Blick gen Vergangenheit schweifen zu lassen und die Spieler in den Fokus zu rücken, die auf dem Parkett sprichwörtlich heiß liefen und als Bonner Topscorer das Feld verließen. Mit dabei: Legendäre Aufbauspieler mit Händen wie Bratpfannen als auch tragische Helden. Eine Top5, die schon jetzt Lust auf das 34. Kräftemessen macht...

Hunt und Co. legten 2010/2011 reihenweise unrühmliche Bruchlandungen hin.

Platz 5: Jeremy Hunt

Viele Punkte in einem Spiel gegen Ulm sammelte ebenfalls Jeremy Rayshaun Hunt im Dezember 2010. Er erreichte bei dem Auswärtsspiel in der Domstadt seine Saisonbestleistung und einen neuen persönlichen Rekord von 25 Zählern. Somit trug er maßgeblich zum Sieg der Telekom Baskets bei, die das Spiel mit 87:79 für sich entschieden. Hunt stand nur eine Saison im Kader der Baskets und sammelte während dieser Zeit 415 Punkte (12,2 PpS).

In der Kuhberghalle - der alten Spielstätte in Ulm - sorgte Hunt mit zwei Dreiern in Folge für einen perfekten Start der Baskets. Der US - Shooting Guard wirkte das ganze Spiel über sehr präsent und stellte die Ulmer mit ihrem Trainer Mike Taylor vor große Probleme. Trotz einer stabilen Verteidigung auf Seiten Bonns wurde das Spiel beim Stand von 73:74 auf der Zielgeraden nochmal spannend. Doch das Team um Trainer Michael Koch ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen, Hunt verwandelte sogar noch den Buzzer Beater zum Endstand.

Jedoch verlief die Saison 2010/2011 insgesamt nicht allzu positiv. Verletzungspech und wenig konstante Leistungen führten zum Abschluss der Hauptrunde auf den 13. Tabellenplatz – damit verpasste Bonn die Playoffs erst zum zweiten Mal überhaupt. Auch in der Eurochallenge kamen die Baskets während dieser Spielzeit nicht über die Gruppenphase hinaus.

 

Platz 4: Eric Taylor

Den Ulmern kein Unbekannter war auch Eric Taylor, Teamkollege von Sinisa Kelecevic. Der US-Amerikaner war wie sein Mitspieler zweimal Topscorer in Partien gegen die „Spatzen“. Beim Heimspiel am 08.11.1996 erzielte er starke 26 Punkte. Trotzdem ging das Spiel mit 97:112 verloren und stellt somit eine der insgesamt erst sieben Niederlagen in der Basketshistorie gegen Ulm dar - bezogen auf die Gesamtbilanz hieß der Gewinner in den letzten Jahren allerdings in 18 Fällen Bonn.

Taylor spielte insgesamt fünf Jahre bei den Baskets (1993 – 1998) und gehörte auch zu dem Team, dass den Erstliga-Aufstieg realisierte. Zusammen mit Kelecevic hatte der Point Guard großen Anteil an der Vizemeisterschaft 1997. In eben jener Saison brachte er es auf einen Schnitt von 17,3 Punkten pro Spiel - diesen konnte er während den Playoffs gar auf 18,3 hochschrauben.

Ein Jahr später erlitt der US- Guard eine Knieverletzung, wodurch sein Vertrag bei den Baskets nicht verlängert wurde. Aufgrund einer Augenverletzung - die er sich bei einer Kneipenschlägerei in Schweden, als Außenstehender zuzog - beendete er 2005 seine aktive Karriere. Taylor kehrte in die USA zurück und eröffnete im Juli 2006 ein Kaffeehaus namens „Gathering Grounds“.

 

Platz 3: Sinisa Kelecevic

Der legendäre Bonner Forward gehörte in den frühen Jahren der Telekom Baskets in der Beletage zu den absoluten Leistungsträgern. Das bekam anno 1998 in den Playoffs auch Ulm zu spüren. Im dritten Spiel der "Best-of-Seven"-Serie legte Kelecevic starke 28 Punkte auf und sorgte fast im Alleingang dafür, dass die Rheinländer lange Zeit eine Siegchance in Händen hielten. Allerdings reichten die Heldentaten des Kroaten nicht ganz aus, um den Sieg einzufahren (79:86) - die Ulmer Truppe um Jarvis Walker setzte sich im Viertelfinale letztlich mit 4-1 durch.

Exkurs: Kelecevic legte in der Aufstiegssaison 1996/1997 durchschnittlich 19,8 Punkte sowie 8,4 Rebounds pro Spiel auf und war ein Schlüsselspieler jener Mannschaft, die im ersten Jahr im Oberhaus sofort den Vizemeister-Titel erkämpfte. Auch in der finalen Playoffsrunde gegen ALBA Berlin, welche die Hauptstädter mit 1-3 für sich entschieden, punktete Kelecevic in jeder Begegnung zweistellig (18,0 PpS) und bestätigte damit seinen Status als einer der gefährlichsten Scorer der Bundesliga.

 

Platz 2: Hurl Beechum

Der 05.01.2001 war ein Sahnetag für Hurl Beechum. Der Scharfschütze erzielte stolze 31 Punkte beim Auwärtssieg in Ulm (91:103) und war somit Topscorer seiner Mannschaft. In einer sehr ausgeglichenen Partie konnte der US-Amerikaner mit deutschen Wurzeln allein sechs seiner neun Würfe von jenseits der Dreierlinie versenken. Somit bestätigte der Nationalspieler – er absolvierte insgesamt 13 Spiele für den A-Kader – seine hohe Dreierquote und bereitete den Schwaben damit einige Schwierigkeiten. In der Saison 2000/2001 machte Beechum insgesamt 504 Punkte (14,0 PpS) und war in sieben Spielen Top-Performer der Bonner.

Sein treffsicherer Schuss war den Gegnern damals ligaweit bekannt: Am 24.10.1998 den bis heute gültigen Bundesligarekord von zwölf Dreiern in einer Partie auf (Telekom Baskets Bonn – TVG Trier 102:93 n.V.). Der 1,95 Meter große Spieler hält zudem immer noch die Bestmarke von 161 verwandelten Würfen von Downtown (bei einer Trefferquote von 42,4 %) in einer Saison (1998/1999).

Nach dem vierjährigen Engagement in Bonn (1998 – 2002) wechselte Beechum für einige Jahre nach Spanien und kehrte in der Saison 2004/2005 zurück nach Deutschland, um in Bamberg zu spielen. Dort gewann er 2005 die Deutsche Meisterschaft, ehe er nach weiteren Auftritten in Spanien, Griechenland und Tschechien 2009 seine Karriere beendete. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in den USA.

 

Platz 1: Robert Vaden

Absoluter Bonner Topscorer in einem Duell mit Ulm ist Robert Vaden. Im Februar 2013 erzielte der bullige Shooter 32 Punkte gegen die “Spatzen“. Dabei traf er 63,0 % seiner Würfe aus dem Feld und brachte sein Team vor heimischem Publikum auf die Siegerstraße. Die Baskets gewannen eine spannende Offensivschlacht mit 99:94 – sie fanden immer wieder eine Antwort auf die Bemühungen des Gegners, das Spiel zu drehen. Doch insgesamt 14 Dreier waren schlussendlich zu viel für Ulm.

Die Bonner um Trainer Michael Koch verpflichteten Vaden zu Beginn der Saison 2012/2013. Der Flügelspieler entwickelte sich schnell zu einem entscheidenden Leistungsträger, indem er durchschnittlich 13,4 Punkte pro Spiel auflegte. Umso überraschender kam dann am 26.04.2013 die Meldung, dass der 1,96 Meter große Werfer fristlos entlassen wurde - ein Routine- Check fiel THC- positiv aus. Somit fehlte er den Baskets während der Viertelfinalserie gegen den späteren Vizemeister aus Oldenburg, die 2–3 verloren ging.

Der bei den Indiana Hoosiers ausgebildete Amerikaner spielt derzeit in Belgien bei Belfius Mons–Hainaut zusammen mit Ex- Baskets Talor Battle (2011/2012). In der aktuellen Saison gab es ein Wiedersehen mit den alten Bekannten im Eurocup - die Rheinländer setzten sich beim ersten Aufeinandertreffen in Vorrundengruppe D mit 74:63, unterlagen im Rückspiel jedoch hauchdünn 90:91 nach Verlängerung.


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