"Wir tragen die Muskelschichten auf das Skelett auf"
Zweites Testspiel gegen französischen Erstligisten
Wer ist der Mörder? Im Gruppenspiel "Mafia" musste das Team sowohl mit- als auch gegeneinander ermitteln und schlussfolgern, welcher Spieler "Mörder" und wer "Polizist" ist. (vl: Justin Gorham, Tim Hasbargen, Shaquille Rombley, Tuomas Iisalo, Karsten Tadda, Parker Jackson-Cartwright)
Der Ärmelkanal, die malerische Atlantikküste mit freier Sicht auf die Kreidefelsen von Dover, touristische Ausflugsziele gibt es in und um Calais genug. Dennoch war das Trainingslager in Nordfrankreich kein Erlebnisurlaub. Bloß einen Nachmittagsausflug setzte Headcoach Tuomas Iisalo auf die Tagesliste: Am Cap Blanc-Nez genossen die Baskets den Blick aufs Meer und konnten sich über die historische Bedeutung des Küstenorts im ersten und zweiten Weltkrieg informieren.
„Es war eine sehr harte Trainingswoche, sowohl physisch als auch mental. Zusätzlich zum Basketballtraining haben wir viel Videoanalyse betrieben. So wurden die Jungs konstant gefordert und haben von uns viel Feedback bekommen, woran sie arbeiten müssen“, sagt Iisalo.
Neben den täglichen Trainingseinheiten sei das Teambuilding jedoch nicht zu kurz gekommen: „Wir waren den ganzen Tag zusammen, egal ob im Training oder im Hotel. Abends haben die Jungs zusammen gegessen und Karten gespielt.“ Es sei sehr wichtig gewesen, dass das Team nicht den Fokus verliere und sich auf die Mission konzentriere, „jeden Tag ein Stück weit besser zu werden“, betont Iisalo.
Der Headcoach teilte die Zimmernachbarn persönlich ein und achtete dabei darauf, Grüppchenbildungen zu vermeiden: „Es ist wirklich wichtig für uns, dass sich alle besser kennenlernen und nicht nur diejenigen, die sich vielleicht schon von vornerein sympathisch waren und bereits viel zusammen unternehmen“, erklärt der Coach seine Vorgehensweise. Dass Iisalo ganzheitlich denkt, zeigt sich auch dadurch, dass er Matt Frierson und Shaquille Rombley aus der 2. Baskets-Herrenmannschaft mit ins Trainingscamp nahm.
Gegen ESSM Le Portel Cote d’Opale, das in diesen Sommer unter anderem Point Guard Luke Nelson aus Göttingen verpflichtete, erwartet Iisalo einen interessanten Test: „Wir treffen auf einen sehr guten Gegner, aus einer starken europäischen Liga, der budgetär über uns steht. Zudem werden wir nach langer Zeit wieder vor Zuschauern spielen. Es wird daher sehr interessant sein, wie wir damit umgehen.“
Wie schon gegen Köln sei das Resultat für Coach Iisalo aber weiterhin zweitrangig: „Ich möchte, dass wir die Dinge aus den Trainingseinheiten umsetzen und erkennen, dass wir Schritte nach vorn gemacht haben. Gegen Köln haben wir das Skelett unseres Systems gesehen. In der letzten Woche haben wir nun damit angefangen, die einzelnen Muskelschichten aufzutragen.“